So wird's bunt - FAQs rund um Baumbeete
Welche Blühpflanzen entwickeln sich gut im Baumbeet? Wie häufig muss ich gießen? Kann ich das Beet mit einer Umzäunung schützen? Wir Ökolöwen teilen mit Dir unsere Erfahrungen beim Anlegen und Pflegen eines Baumbeetes.

Vorüberlegungen

Nein! Auf Weisung der Stadt Leipzig darf der Schotter nicht von den betreffenden Baumscheiben entfernt werden.
Schotter dient der "Unkraut"vermeidung und stellt dementsprechend auch Deine Pflanzen vor Herausforderungen. Nicht jede Pflanze kommt gleichermaßen mit diesen Bedingungen klar. Mit heimischen robusten Wildstauden, aber auch mit Frühblühern, haben wir Ökolöwen sehr gute Erfahrungen gemacht. In jedem Fall ist es wichtig, den Boden unter der Schotterschicht gut aufzulockern, damit die Pflanzenwurzeln dort einen guten Halt finden.
Geeignete Pflanzen und Pflanzung

Um unter den Extrembedingungen eines Baumbeetes zu bestehen, gilt es vor allem robuste heimische Wildstauden auszuwählen. Sie sind anspruchslos und kommen mit wenig Wasser, Hitze und dem kargen Baumbeet-Substrat gut zurecht. Frühblüher entwickeln sich unter den herben Bedingungen ebenfalls sehr gut. Die Verlockung mag groß sein, Pflanzen zu wählen, die schon üppig blühen und äußerlich was her machen. Viele dieser im Baumarkt und Supermarkt erhältlichen Pflanzen sind schnell hochgezüchtet, damit sie genau so aussehen und die Gärnterin oder den Gärtner überzeugen. Die Freude wird aber nur kurz währen. Diese sehr anspruchsvollen Pflanzen vertragen die Standortbedingungen der Baumscheibe nicht und werden innerhalb kürzester Zeit ihr schönes Äußeres verlieren und eingehen.
Nur ungefüllte Blüten bieten Insekten Nektar und Pollen. Viele besonders bedrohte Insektenarten haben sich auf wenige heimische Blühpflanzen spezialisiert. Wildbienen fliegen vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst. In dieser Zeitspanne sind sie auf Blütennahrung angewiesen.

Pflege des Baumbeets

Die heimischen Wildstauen, die wir Ökolöwen für die Baumbeet-Bepflanzung empfehlen, kommen mit wenigen Nährstoffen aus. Sie benötigen keine Düngung.
Bitte lass Abgeblühtes über die Herbst- und Wintermonate stehen.
Schutz für das Baumbeet

Straßenbäume führen ein hartes Leben in der Stadt. Wenige Quadratmeter offene Bodenfläche müssen für ihre gedeihliche Entwicklung reichen. Grundsätzlich sollte diese Fläche, also die Baumscheibe, daher nicht betreten, vermüllt und zugekotet werden. Diese kleine Fläche gehört dem Baum! Leider gibt es dafür aber kein flächendeckendes Bewusstsein in unserer Gesellschaft und dadurch passiert es auch immer wieder, dass Baumbeete platt getreten, zugestellt, geplündert oder zugemüllt werden. Mitten in der Stadt im öffentlichen Raum zu gärtnern ist eine Herausforderung. Versuche es nicht so schwer zu nehmen und dran zu bleiben! Es wäre schön, wenn Du Dir ab und an die Zeit nimmst, den Müll zu entfernen. Ein gepflegtes Beet macht einen ganz anderen Eindruck auf das Umfeld und erfährt mehr Wertschätzung.
Stecke Deine Nachbarn mit Deiner Lust am urbanen Gärtnern vor der Haustür an! Je mehr Baumbeete bepflanzt werden, desto mehr wird Fahrradfahrer:innen, Stadtreinigungsmitarbeiter:innen, Hundebesitzer:innen, Hausmeister:innen und allen anderen, die aktuell noch unaufmerksam sind, bewusst: Da wächst was. Da gärtnert jemand. Bis dahin ist die Baumbeetgärtnerei Pionierarbeit. Rechne mit Rückschlägen. Tüftele an Lösungen. Freu Dich, wenn Dein Baumbeet blüht. Auch der Straßenbaum wird es Dir danken.
Wenn es möglich ist, suche das Gespräch mit denjenigen, die immer wieder die Mülltonne auf das Baumbeet stellen oder mit den Nachbarn, die die Räder weiterhin dort anschließen, wo Deine Pflanzen wachsen wollen. Bleib höflich. Oft steckt keine böse Absicht hinter dem nachlässigen Verhalten, sondern einfach Unkenntnis. Freundliche Aufklärung ist hier die erfolgversprechendste Art der Verständigung.
Mach mit und werde Blühpat:in!
Du hast Lust auf mehr Artenvielfalt und bunte Blühinseln vor Deiner Tür? Dann mach mit bei unserem Projekt Leipzig blüht auf und werde Blühpat:in! Du hast weitere Fragen? Dann melde Dich gern bei uns per E-Mail.