Forderung: Auf Baumscheiben muss es blühen dürfen
Auf Baumscheiben muss es blühen dürfen
Es grünt und blüht nicht nur in den Parks im Stadtgebiet, sondern auch auf vielen der knapp 60.000 Baumscheiben in der Stadt. Wir Ökolöwen finden: das soll auch so bleiben!
Es ist wieder soweit: mit dem Beginn der Vegetationszeit, beginnt auch die Arbeit der Pflegefirmen im Stadtgebiet. Sie handeln im Auftrag der Stadt Leipzig, wenn sie fein säuberlich jedes Grün von den Baumscheiben rund um den Straßenbaum entfernen. Auf diese Weise werden zahlreiche, u.a. durch bürgerschaftliches Engagement gezielt angelegte, Blühinseln zerstört. In Zeiten von Artensterben und Klimakrise sind wir Ökolöwen nicht länger bereit, diese Praxis hinzunehmen und fordern gemeinsam mit dem Nabu Leipzig die Stadt auf, dieses Vorgehen zu beenden.
Egal ob gepflegtes Baumbeet oder spontane Wildkräuter – Alles soll wachsen dürfen
Bereits im vergangen Jahr haben wir Ökolöwen uns mit den Verantwortlichen der Stadt zu dieser Problematik in Verbindung gesetzt. Schon damals wurde darauf verwiesen, dass die Qualifizierung der mit der Pflege beauftragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht ausreicht, um Wildkräuter und- stauden zu identifizieren. Laut Aussage der Stadtreinigung Leipzig wurden die Pflegekräfte daher angewiesen, kenntlich gemachte Baumbeete zu umgehen. Eine Sensibilität für bürgerschaftliches Engagement und eine Wertschätzung der Bemühungen für mehr Artenvielfalt ist seitens der städtischen Ämter durchaus erkennbar. Aber das reicht nicht! Denn erstens funktioniert dieser Lösungsansatz nur an Stellen, wo Markierungen auf Baumbeeten sichtbar sind. Aber jede/r der/ die schon mal vor der Herausforderung stand, eine dauerhafte ansehnliche, möglichst ökologische, nicht am Baum befestigte, wetterfeste sowie diebstahl- und vandalismussichere „Markierung“ anzubringen, weiß, dass das nahezu unmöglich ist. Abgesehen davon erschließt sich zweitens nicht, warum der Löwenzahn im markierten Beet wachsen darf, während er in der benachbarten Baumscheibe ohne sichtbare Hinweise auf Pflege, entfernt wird. Für uns Ökolöwen liegt die Lösung des Problems klar auf der Hand: Baumscheiben werden nicht länger auf diese radikale Weise gepflegt. Die Pflegeintensität wird deutlich reduziert und fokussiert lediglich auf das Entfernen von Müll und Hundehaufen sowie den Rückschnitt von Gewächsen, die mit einer Wuchshöhe über 70 cm die Verkehrssicherheit gefährden, dornig oder rankend sind – alles andere bleibt.
Win-Win für Stadt, Biodiversität und engagierte Leipziger:innen
Am Ende profitieren alle von den stark reduzierten Pflegemaßnahmen:
- Die Bäume freuen sich über eine, den Boden schützende Krautschicht. Denn eine Wasser- und Nährstoffkonkurrenz ist aufgrund der flach wurzelnden Wildkräuter- und -pflanzen nicht zu befürchten. Außerdem lockern die Pflanzenwurzeln den Boden und machen ihn aufnahmebereiter für das dringend benötigte Wasser.
- In der stark versiegelten Stadt freuen sich Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer über zusätzliche Pollen und Nektarangebote der heimischen Wildgewächse – egal ob an einer gezielt gepflanzten Wildstaude oder an einem spontan gewachsenen Wildkraut. Es entstehen tausende kleine "Trittsteine", die Insekten als Nahrungsinseln auf ihrem Weg in die großen Parks und Naturschutzgebiete dienen.
- Die Stadtverwaltung spart Geld, das so dringend in anderen Bereichen der Grünflächenpflege z.B. bei der Müllbeseitigung oder für Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitarbeitenden benötigt wird.
- Leipzigerinnen und Leipziger bleiben motiviert an der Pflege ihrer Baumbeete und unterstützen damit gezielt die Ansiedlung von insektenfreundlichen Blühpflanzen, gießen den Straßenbaum und werten mit der Blütenpracht das Stadtbild auf.
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