Mehr Artenvielfalt am Straßenrand!
Mehr Artenvielfalt am Straßenrand!
Ob auf Mittelstreifen oder Verkehrsinseln: Straßengrün ist meist lebloses Beiwerk im Straßenverkehr. Doch jetzt haben wir Ökolöwen lebendiges Straßengrün zum Standard gemacht!

Ein großer Erfolg für Mehr Grün für Leipzig! Blühstreifen, grüne Gleise, grüne Masten und grüne Lärmschutzwände - Leipzigs Straßengrün bekommt neue Standards. In enger Zusammenarbeit mit dem Jugendparlament und der Fraktion Die Linke wurden unsere Forderungen nach mehr Artenvielfalt am Straßenrand in den Antrag übernommen und durch den Stadtrat am 14. Oktober 2020 ungeändert beschlossen. Nun muss bis 2026 mindestens ein Drittel der Fläche des Straßenbegleitgrüns ökologisch gepflegt werden. Zudem sollen nur noch ökologisch wertvolle Pflanzen verwendet werden, denn Grün ist nicht gleich Grün.
Juni 2020: Wir Ökolöwen fordern mehr Artenvielfalt am Straßenrand!
Straßenbegleitgrün ist zu oft lebloses Beiwerk am Straßenrand. Aber gerade in Städten kann hier ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere entstehen. Mehr denn je gilt es, dieses Potential zu nutzen, um das Insektensterben zu stoppen. Diesem Ziel hat sich auch das Bündnis Kommune biologische Vielfalt verschrieben, dem sich Leipzig im Jahr 2012 angeschlossen hat.
Mehr Blühwiesen statt Rasen

Ob Mittelstreifen oder Verkehrsinsel, der aktuelle Standard bei der Anlage von neuem Straßenbegleitgrün ist artenarmer Rasen. Ökologisch hat dieser aber keinen Wert, denn Grün ist nicht gleich Grün. Erst artenreiche Blühwiesen und Blühstreifen bieten Insekten Lebensraum sowie Nahrung. Zudem verschönern sie gleichzeitig das Straßenbild. Ein Pilotprojekt in der Semmelweißstraße beweist, dass ungenutzte Verkehrsflächen zu kräuterreichen Blühoasen umgestaltet werden können. Schon nach wenigen Monaten zeigte sich nur durch eine reduzierte Mahd, dass auch eine kleine Verkehrsfläche mit geringem Aufwand zu einer Insektenweide wird.
Auf die richtige Pflege kommt es an
Die Reduzierung der Mahd hat demnach eine hohe Bedeutung für die Förderung der biologischen Vielfalt in der Stadt. Daher ist es erforderlich, die Pflege des Straßengrüns anzupassen und dies vermehrt extensiv zu pflegen. Zudem soll erst gemäht werden, wenn die Pflanzen bereits ausgesamt haben. Nur so blühen sie auch im nächsten Jahr. Wenn Blühflächen und -streifen dann auch nur teilweise gemäht werden (partielle Mahd), bleiben für Insekten Nahrung und Lebensraum erhalten. Außerdem sollten Mäharbeiten möglichst außerhalb der Mittagszeit stattfinden, denn das ist die Hauptflugzeit von bestäubenden Insekten.
Lebendiges Straßengrün muss Standard werden
Wir Ökolöwen fordern die Stadtverwaltung und Stadtpolitik auf, bestehende Flächen zu Blühwiesen umzuwandeln und ökologisch zu pflegen. Zudem müssen bei Sanierung, Modernisierung und Neuanlagen von Straßen Blühstreifen oder Blühwiesen angelegt werden. Dafür müssen die Standards der Stadt Leipzig für Straßenbegleitgrün überarbeitet werden. Um die ökologische Bewirtschaftung des Straßengrüns umsetzen zu können, muss die Stadtreinigung und das Amt für Stadtgrün und Gewässer mit entsprechenden Finanzmitteln ausgestattet sein und entsprechende Fördermittel genutzt werden.
Straßengrün verbindet Lebensräume
Straßengrün ist sehr vielfältig: Straßenbäume, bepflanzte Baumscheiben, Blühstreifen, grüne Verkehrsinseln bis hin zu grünen Gleisbetten, Kletterpflanzen an Masten und Lärmschutzwänden oder Dachbegrünung der Haltestellen. Diese Vielfältigkeit am Straßenrand kann einen enormen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten, denn nur so werden kleinräumige und bisher isolierte Lebensräume miteinander verbunden. Aber nicht allein ökologisch wertvolles Straßengrün stoppt das Artensterben in Leipzig. Dazu braucht es Mehr Grün für Leipzig.
Sofortprogramm zum Klimanotstand
Biber - ein aktiver Naturschützer
Eine intakte Aue ist der beste Artenschutz
Einzigartig: Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Dürre: Leipzigs Bäume brauchen Wasser
Schönauer Lachen: Feuer zerstört geschützte Biotope
Hitzesommer: Stadt muss ressortübergreifend arbeiten
So lebt der Eisvogel im Leipziger Auwald
Auwald: Kommunikation ist mehr als Sprechstunde
Der Floßgraben ist kein Disneyland