Diagonalsperren – Was ist das?
Diagonalsperren – Was ist das?
Viele Städte haben eine Lösung gefunden, um den Menschen Lebensqualität vor der Haustür zurück zu geben: Diagonalsperren!
Kaum sind wir aus der Haustür heraus, fahren uns sofort Autos vor der Nase herum. Es ist laut und die Luft stickig. Barcelona, Potsdam, Berlin, Hamburg – diese Städte haben das Problem erkannt und eine unkonventionelle Lösung für Wohnviertel gefunden: Sie haben Diagonalsperren aufgestellt.
Wohnviertel für Menschen – Nicht für Schleichverkehr
Die Grundidee dabei ist einfach. Die Mitte einer Kreuzung wird durch Barrieren diagonal geteilt. Autos werden daran gehindert geradeaus zu fahren während Fußgänger:innen und Radfahrer:innen die Sperre ohne Probleme passieren können (Modaler Filter). Doch warum werden Wohnviertel so umgestaltet?
Vielen Autofahrer:innen dauert der Weg über die Hauptstraße zu lang. Da wird schnell mal eine Abkürzung oder ein Schleichweg im Wohnviertel gesucht, um die Rotphase der nächsten Ampel zu umgehen. Doch das Ausweichen der Autos ins Wohnviertel mindert die Lebensqualität aller Anwohner:innen. Viele Menschen leiden unter Lärm und den gesundheitlichen Folgen.
Diagonalsperren bieten für dieses Problem eine einfach umzusetzende Lösung. Werden diese strategisch gut platziert, wird der unerwünschte Schleichverkehr zurück auf die Hauptstraße verlegt. Dabei wird keine Straße im Wohnviertel komplett für Autos gesperrt. Alle Gebäude bleiben bspw. für Anwohner:innen, die Müllabfuhr und Krankenwägen erreichbar.
Von Poller bis Spielplatz – es gibt verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten
Wie letztendlich eine Kreuzung umgestaltet wird, ist dabei nicht festgeschrieben. Es gibt viele Möglichkeiten. Während in Berlin oder Potsdam einfache Poller aufgestellt werden, entstehen in den sogenannten Superblocks in Barcelona ganze neue Stadtplätze auf den Kreuzungen. Von einfachen Sitzmöglichkeiten über Spielplätze für Kinder bis hin zu Stadtgärten ist dort einiges zu finden.
Ergebnis: lebenswertes Viertel
Die Sicherheit auf den Straßen erhöht sich mit Diagonalsperren für alle Verkehrsteilnehmer:innen. Ein Überqueren der Kreuzung stellt nun auch für Kinder und körperlich beeinträchtigte Personen kein Problem mehr dar. Die Diagonalsperre verschafft allen, die umweltfreundlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, einen relativen Zeitvorteil gegenüber dem Autoverkehr. Das Viertel wird grüner und es entstehen Freiflächen der Begegnung für die Anwohner:innen. Die Straßen werden neu belebt.
Wer hat die nur alle choreografiert? Muss sowas wie Straßenballett sein. @SenUVKBerlin @f_schmidt_BB @DvSchneid @radentscheid @MonikaHerrmann1 @hesselmann pic.twitter.com/bsHa4iemkn
— Das Brot (@ayranundspeck) August 20, 2019
Appell für ein fußgängerfreundliches Leipzig
Mit unserem Appell „Fußgänger gehen vor“ fordern wir Leipzigs Stadtrat und die Verwaltung auf, Leipzig fußgängerfreundlicher zu gestalten. Diagonalsperren sind Teil des Bündels an Forderungen um unsere Straßen sicherer und lebenswerter zu gestalten – Hilf uns diese Forderung umzusetzen und unterzeichne jetzt den Appell!
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