Vogelfutter selber machen: Tipps und Rezepte

Vogelfutter selber machen: Rezepte und Tipps

Weil Lebensraum und natürliche Nahrung für Vögel immer knapper werden, ist es sinnvoll Meise, Spatz und Co ganzjährig zu füttern. Wir zeigen Dir, wie Du nährstoffreiches Futter für unsere gefiederten Freunde selbst herstellen und nachhaltig servieren kannst.

Artgerecht, nachhaltig und preiswert: Vogelfutter selbst herzustellen, hat viele Vorteile

Bei einem Spaziergang durch Leipzigs Straßen und Grünanlagen wird schnell deutlich: Es gibt viele Vogelfreund:innen in unserer Stadt. An kleinen und großen Futterhäuschen tummeln sich Scharen von Spatzen und in den Parks knabbern Kohlmeisen die an Ästen baumelnden Meisenknödelnetze leer. Leider hängen die Kunststoffnetze oft noch Monate später in Bäumen und Sträuchern und enden nicht selten als Mikroplastik im Boden. Gleichzeitig stellen sie eine Gefahr für die Vögel dar, die sich in den Maschen verfangen und dabei verletzen können. Eine gute Alternative sind wiederbefüllbare Meisenknödelhalter, die im Handel erhältlich sind. Unser Tipp für die artgerechte Vogelfütterung: Selber machen! Vogelfutter selbst herzustellen ist simpel und preiswerter als qualitätvolle Fertigprodukte.

Rezepte für ein Futterangebot, das eine große Zahl an Vogelarten versorgt

Fettfutter

Fett ist ein wichtiger Energielieferant für Vögel. Die Tiere brauchen die Energie zur Aufrechterhaltung ihrer Körperfunktionen, zum Fliegen und zum Warmhalten. Vor allem, um ihre Körpertemperatur im Winter halten zu können, benötigen Vögel energiereiches Futter mit einem hohen Fettanteil, Kohlenhydraten und Proteinen, das täglich für sie bereit steht. Fettfutter wird von nahezu allen Gartenvögeln angenommen. Je nachdem, welche Arten an die Futterstelle kommen, können Zutatenliste und Darreichungsform individuell angepasst werden. Meisen und Kleiber lieben beispielsweise Sonnenblumenkerne und Erdnüsse im Fettfutter, Sperlinge Saaten und Haferflocken. Für Amseln kann Fettfutter mit Trockenfrüchten ergänzt werden.

Zutaten:

  • Zwei Teile Fett: zum Beispiel ein Kilogramm Rindertalg, ungehärtetes Kokos- oder Palmfett aus zertifiziert nachhaltigem und fairem Anbau
  • Ein Teil Futtermittel: zum Beispiel ein Kilogramm Sonnenblumenkerne und andere Sämereien, ungesalzener Erdnussbruch, Haferflocken oder Trockenobst
  • Optional: etwas Raps- oder Sonnenblumenöl, je Kilogramm fünf Esslöffel

Zubereitung:

1. Das Fett bei mittlerer Temperatur schmelzen. Es darf nicht sieden.

2. Topf vom Herd nehmen.

3. Futtermittel und Speiseöl gleichmäßig untermengen.

4. Abwarten, bis die Masse formbar ist.

5. Servieren: Ob in Plätzchen- oder Muffinform, in Zapfenritzen gedrückt, als Meisenknödel, in eine Tasse, einen kleinen Tontopf oder in eine ausgehöhlte Kokosnuss gepresst: Fettfutter kann Vögeln auf verschiedenste Weise angeboten werden. Wichtig ist, dass das Futter an einem sauberen und sicheren Standort regelmäßig serviert wird.

Vegane Fettfutter-Variante ohne Kochen

Kokosfett wird durch Körperwärme weich und lässt sich gut verarbeiten, ohne dass der Herd zum Einsatz kommen muss. Die Mengenangaben und die weiteren Zubereitungsschritte bleiben wie beschrieben.

Futtersilo
Nachfüllbare Futtersilos sind eine hygienische Variante Streufutter anzubieten.

Streufutter

Streufutter ist für viele Vogelarten attraktiv und wird gern angenommen.

Zutaten:

  • feiner Sonnenblumenkernbruch
  • feiner Erdnussbruch
  • Hanf, Mohn und andere geeignete Saaten
  • Optional: kleiner Anteil Haferflocken, ungeschwefeltes Trockenobst, gefriergetrocknete Würmer oder Maden

Zubereitung:

Die Zutaten werden gut vermengt und in einem überdachten Futterhäuschen oder einem Futtersilo serviert. Einige Vögel, wie die Amsel oder das Rotkehlchen, bevorzugen eine bodennahe Fütterung. Das Streufutter kann ihnen auf einem Futtertisch oder in einer Schale angeboten werden.

Eine wertvolle Ergänzung: Obst

Zutaten:

  • Äpfel
  • ungeschwefeltes Trockenobst

Es gibt spezielle Halterungen, um das Obst als Futter zur Verfügung zu stellen. Wird im Herbst ein wenig Fallobst im Garten liegen gelassen, bedienen sich die Vögel selbst daran.

Trinkwasser ganzjährig bereitstellen

Bleiben Regen und Schnee aus und frieren natürliche Wasserstellen gleichzeitig zu, mangelt es Vögeln an Trinkwasser und Möglichkeiten das Gefieder zu pflegen. In der Folge kann es vorkommen, dass durstige Vögel vom tausalzhaltigen Schmelzwasser an Straßenrändern trinken und verenden. Frisches Wasser sollte Vögeln daher auch in den Wintermonaten regelmäßig bereit gestellt werden. Frostgeschützte Vogeltränken sind im Handel erhältlich. Bei leichtem Frost verhindert ein im Wasser schwimmender Korken das Gefrieren.
Meise Vogelbeere

Füttern ist gut – Pflanzen ist besser!

Ein naturnah gestalteter Garten, Balkon oder Hinterhof bietet Vögeln, aber auch vielen anderen Tieren Lebensraum und natürliche Nahrungsquellen. Die Samenstände abgeblühter Pflanzen in Baumbeeten bewirten saatenfressende Vögel im Winter. Im Grün einer dicht bewachsenen Fassade finden sie Unterschlupf. Mit unseren Projekten Leipzig blüht auf und Kletterfix laden wir Leipziger:innen dazu ein, Hauswände, Zäune und die Baumscheibe vor der eigenen Tür zu begrünen.

 

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