Leipzig soll blühen: So gelingen Ansaat und Pflege
Leipzig soll blühen: So gelingen Ansaat und Pflege
Briefkasten auf, Wildblumenmischung raus, ab in die Erde? Fast! Wenn Du unsere Tipps bei der Ansaat und Pflege der „Leipzig soll blühen“-Mischung beachtest, wirst Du mit einem üppigen und über Jahre anhaltenden Blütenzauber belohnt.
In unserer Ökolöwen-Blühmischung von 2024 stecken 47 regional angepasste Wildblumenarten. Die vielen Blütenköpfe, die sich für mehrere Jahre vom Frühjahr bis in den Herbst hinein öffnen, bringen Leben auf den Balkon, aufs Fensterbrett, in den Garten oder Hinterhof. Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten finden durch die heimischen Blüten und Blätter wertvolle Nahrung. Welche Insekten, welche Blüte aus unserer Ökolöwen-Blühmischung anfliegen, haben wir hier für dich zusammengefasst ⏬
Der Standort: Wo kann die Blühmischung ausgesät werden?
Mit einem Tütchen unserer Wildblumenmischung kannst Du einen Quadratmeter zum Blühen bringen. Sie ist für die lockere Aussaat im Garten, im sonnigen Hinterhof, im Hochbeet, auf dem Balkon sowie in Töpfen geeignet. Allerdings darf das Saatgut aus rechtlichen Gründen nicht in der freien Landschaft ausgebracht werden, zumindest nicht ohne die Genehmigung der Naturschutzbehörde.
Die besten Ergebnisse erreichst Du, wenn die Wildblumen aus der Blühmischung an einem sonnigen Standort aufwachsen können. Sowohl die Pflanzen als auch ihre Bestäuber werden es Dir danken!
Um viele der Wildblumenarten sofort zum Keimen und Blühen zu bringen, säst Du die Mischung bis Ende Mai aus. Eine Spätsommer- oder Herbst-Ansaat, also von Mitte August bis Ende Oktober, garantiert Dir Blüherfolge ab dem folgenden Frühjahr.
Der Boden: Wie sollte er beschaffen sein?
Viele heimische Wildpflanzen bevorzugen einen mageren, nährstoffarmen und durchlässigen Boden mit mineralischem Anteil. Wichtig: Wähle für den Balkonkasten, das Hochbeet oder den Blumentopf torffreie Erde in Bio-Qualität. Dieses hochwertige Substrat ist etwas teurer als konventionelle Blumenerde. Dafür leistest Du einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Artenschutz: Torffreies Substrat schont die Moore, die sehr effektive CO2-Binder und Lebensraum vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten sind.
Für die Ansaat auf dem Balkon oder im Topf empfehlen wir Dir Dach- und Trogerde oder Dachgartenerde. Sie enthalten mineralische Anteile, die Wasser und Nährstoffe binden und gleichzeitig verhindern, dass die Erde einsackt und verdichtet.
Leider sind Dachgarten-Substrate in torffreier Bio-Qualität nur in sehr gut sortierten Baumärkten zu finden. Alternativ kannst Du auch einfach selbst eine ideale Wildblumen-Balkonerde mischen – aus:
- 1/3 torffreier Bio-Universalerde
- 1/3 Sand
- 1/3 Blähton oder Lava
Die drei Komponenten gehören zum Standardsortiment in jedem Baumarkt und Gartencenter.
Unser Ökolöwen-Tipp: Eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kieselsteinen am Boden eines Balkonkastens oder Pflanzkübels kann zudem helfen, dass überschüssiges Gieß- oder Regenwasser gut ablaufen kann. Die Pflanzen unserer Blühmischung mögen keine nassen Füße.
Bei der Ansaat im Topf oder auf dem Balkonkasten legst Du die Samen auf die Erde auf und drückst sie anschließend mit einer Maurerkelle oder der flachen Hand gut an.
Im Garten oder im Hinterhof kannst Du das Saatgut direkt auf dem Boden aussäen. Unsere "Leipzig soll blühen"-Mischung enthält fast ausschließlich Lichtkeimer. Das heißt, dass die feinen Saaten nicht mit Erde bedeckt, sondern auf die Substrat-Oberfläche gestreut werden wollen.
Dafür ist aber eine gute Bodenvorbereitung entscheidend: Entferne Beikräuter sorgfältig und lockere den Boden mit einer Hacke oder Grabegabel auf. Die obere Bodenschicht verfeinerst Du mit einem Rechen, sodass kleine Krümel und eine ebene Oberfläche entstehen. Die zusätzliche Einarbeitung von Sand ist besonders bei sehr dunklen, nährstoffreichen und schweren Böden sinnvoll. Durch die Sand-Zugabe wird der Boden "abgemagert", also nährstoffärmer und Staunässe wird vermieden. Wildpflanzen mögen das!
Damit das Saatgut gleichmäßig keimt und währenddessen genug Feuchtigkeit abbekommt, sollte das Saatgut leicht in den Boden gedrückt werden. Wenn Du keine Walze zur Hand hast, kannst Du Dir auch Bretter unter die Füße binden und dann die Saat-Fläche einmal längs und einmal quer festen Schrittes abgehen.
Wichtig: Die Aussaat in ein bestehendes Rasen- oder Wiesenstück wird nicht gelingen. Unter Konkurrenzdruck gehen Wildpflanzen-Saaten nicht auf.
Die Pflege: Wie halten sich die Blumen?
Der Pflegeaufwand von Wildblumen ist überschaubar: Schon nach wenigen Wochen blühen die einjährigen Arten. Einige Arten werden sich erst im zweiten Jahr zeigen. Viele blühen über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren regelmäßig. Die folgenden Tipps helfen Dir dabei, Deine Blühinsel möglichst lange zu erhalten:
In den ersten vier Wochen nach der Ansaat solltest Du die „Leipzig soll blühen“-Mischung immer feucht halten. Damit die feinen Saaten oder Keimlinge nicht wegschwemmen, ist es sinnvoll, im Garten eine Gießkanne mit Feintülle oder einen Gießstab zu benutzen, die das Wasser sanft auf der Beetfläche verteilt. Auf dem Balkon hat eine Blumenbrause oder ein Pflanzenbesprüher denselben positiven Effekt.
Keimlinge, die zu nah beieinanderstehen, müssen nicht herausgezogen werden. Die Pflanzen regeln das untereinander – ganz nach dem Prinzip: Der Stärkere gewinnt!
Nach sieben bis acht Wochen kannst Du Dich über die ersten Blüten freuen. Weitere Wildblumen-Schönheiten werden sich innerhalb der nächsten zehn bis zwölf Wochen zeigen. Die Pflanzen solltest Du weiterhin regelmäßig mit Wasser versorgen - vor allem, wenn Du im Kasten, Hochbeet oder Topf gärtnerst oder keine regelmäßigen Niederschläge in Sicht sind.
Im ersten Jahr nach der Ansaat brauchen die Pflanzen der „Leipzig soll blühen“-Mischung keine Düngung. Da sich unter den 47 Wildpflanzen sowohl Arten mit niedrigem als auch Arten mit einem höheren Nährstoffbedarf befinden, hilft es in dieser Hinsicht aufmerksam zu beobachten, wie sich die Mischung entwickelt. Werden die Pflanzen gelb und wachsen nicht mehr, kannst Du sie mit etwas organischem Bio-Flüssigdünger unterstützen. Tipp: Die Dosierempfehlungen auf der Dünger-Packung beziehen sich auf Zierpflanzen. Für die Wildblumen-Mischung reicht deshalb die Hälfte der empfohlenen Düngermenge.
Nach dem Sommer lässt Du die abgeblühten Blütenstände stehen. Bis die Temperaturen im Frühjahr dauerhaft über zehn Grad liegen, bleibt die Gartenschere bitte im Schrank. Einerseits bieten die abgeblühten Pflanzenteile ein geschütztes Überwinterungsquartier für Insekten, zum anderen helfen die Samen in den Blütenständen Vögeln durch die nahrungsarme kalte Jahreszeit. Was an Saaten übrig bleibt, fällt zu Boden und produziert in der kommenden Saison noch mehr Blütenfülle.
Ein Winterschutz ist sinnvoll, wenn es sehr kalt und gleichzeitig sonnig ist. Die wintergrünen Pflanzenteile verdunsten dann Wasser, können aber aus dem gefrorenen Boden kein Wasser nachtanken und vertrocknen. Tipp: Exponierte Töpfe oder Balkonkästen kannst Du auf den schattigen Balkonboden stellen.
Im warmen Frühjahr schneidest Du das Abgeblühte eine knappe Handbreit über dem Boden ab und darfst Dich schon bald über das frisch austreibende Grün freuen.
Jetzt bilden sich am Boden die Rosetten der zweijährigen Arten. Aus den flach am Boden kreisförmig wachsenden Blättern wachsen zu Beginn der zweiten Saison wunderschöne und oft sehr imposante Wildblüher. Generell darfst Du Dich auf ein ganz anderes Blütenarrangement als im ersten Jahr freuen, denn nun dominieren neben den zweijährigen die mehrjährigen Arten der Blühmischung.
Nach ungefähr fünf Jahren ist eine Neuansaat oder Neubepflanzung des Beetes oder der Pflanzgefäße sinnvoll. Wenige konkurrenzstarke Arten dominieren dann das Bild. Die Erde in den Pflanzgefäßen solltest Du bei dieser Gelegenheit austauschen.
Schick uns Bilder!
Wir sind neugierig, wie die Nektar-Tankstellen bei den Insekten ankommen! Also schick uns Bilder von Deiner bunten Blühinsel, damit wir sie über unsere Kanäle teilen können. Wenn Du uns Ökolöwen lieber direkt in einem bunten Post oder einer Story verlinken magst, kannst Du das sehr gern tun. Wir freuen uns über jeden einzelnen Blüherfolg, den wir mit Dir und unserer Community feiern können.
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