Darum sollte Feuerwerk verboten werden
Feuerwerk in Leipzig verbieten: Ohne Böller ins Neujahr
Der Ökolöwe fordert ein ganzjähriges Feuerwerksverbot für ganz Leipzig – auch an Silvester. Denn die Böllerei schadet Tieren, Natur und Menschen erheblich. Seit Jahren setzt sich der Verein für ein Ende dieser schädlichen Tradition ein – jüngst mit einem offenen Brief an OB Jung.
Erschreckend viele Gründe für ein Verbot von Feuerwerk
Jährlich werden in Deutschland über 130 Millionen Euro für Feuerwerk ausgegeben. Dabei wird mit jedem Knall wortwörtlich Geld verbrannt, die Umwelt beschädigt und Tiere sterben. Deswegen rufen wir alle Leipziger:innen auf: Verzichtet auf Böller und Raketen und startet umweltfreundlicher ins neue Jahr. Mit dem eingesparten Geld kann man sich oder der Umwelt stattdessen etwas Gutes tun.
Der Lärm ist nicht nur für Menschen belastend: Wildtiere, Nutz- und Haustiere, Tiere im Zoo und Wildgatter leiden besonders unter dem tagelangen Geböller. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass viele Tiere panisch werden, versuchen zu fliehen und dabei oft an Hindernisse knallen und sich verletzen oder sogar sterben. Viele Tiere werden außerdem viel zu früh aus dem überlebenswichtigen Winterschlaf gerissen und verhungern, da die Tiere so früh im Jahr noch keine Nahrung finden.
Über zweitausend Tonnen Feinstaub verursacht das Abbrennen von Feuerwerk jedes Jahr in Deutschland. 75 Prozent davon werden in der Silvesternacht verursacht, wie die Studie des Umweltbundesamtes zeigt. Diese tausenden Tonnen winziger Schmutzpartikel schweben in unserer Atemluft und können tief in die Lunge eingeatmet werden. Im Körper hat der Feinstaub schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit und steigert das Sterberisiko.
Bis zu Dreiviertel der Feuerwerkskörper bestehen aus Müll. Viel Tonnen davon landen in Parkanlagen, in Gewässern oder im Wald. Besonders häufig zum Beispiel die Plastekappen von Raketen. In der Natur richtet der Müll viel Schaden an, zum Beispiel indem Mikroplastik in der Nahrungskette landet.
Am Neujahrsmorgen ähnelt Leipzig einer einzigen Müllhalde. Was das anschließende Aufräumen angeht, zählt das Verursacherprinzip: Jede:r ist für das Aufräumen des eigenen Mülls verantwortlich.
Raketen und Böller in ungeschulten Händen verursachen jedes Jahr zahlreiche Unfälle. Zum Beispiel sorgen Brände für eine Vielzahl an Einsätzen der Feuerwehr. Aber auch Verletzungen durch Böller sorgen dafür, dass die ohnehin stark ausgelasteten Krankenhäuser und Rettungsdienste überlasten. Insgesamt werden Feuerwehr, Rettungsdienste und Krankenhäuser durch Knaller und Raketen unnötig belastet.
Ökolöwe e.V. fordert generelles Böllerverbot
Zum Schutz der Natur sollte Feuerwerk in Schutzgebieten verboten sein, doch in Leipzig bestehen unterschiedliche Regelungen zu diesem Thema.
Während in den Naturschutzgebieten bereits strenge Verbote gelten, die etwa Lärm, Erschütterungen, Luftverunreinigungen und Lichtquellen, die Tiere beunruhigen können, untersagen (vgl. NSG-Schutzgebietsverordnungen §4), gibt es in anderen Schutzgebieten kein grundsätzliches Verbot für das Zünden von Feuerwerken. Das liegt daran, dass dieser Sachverhalt bislang weder im Naturschutzgesetz noch in den jeweiligen Schutzgebietsverordnungen explizit geregelt ist. Der Freistaat Sachsen ist hier als Gesetzgeber gefragt, die entsprechenden Rechtsgrundlagen anzupassen.
Im Landschaftsschutzgebiet "Leipziger Auwald" etwa sind nur genehmigungspflichtige Feuerwerke ganzjährig verboten – wobei auch hier Ausnahmen möglich sind.
Bereits im Juli 2020 beschloss die Ratsversammlung auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Stadtrat Kumbernuß, das Zünden von Feuerwerkskörpern in öffentlichen Parks zu untersagen – mit Ausnahme der Silvesternacht. Im November 2025 wurde zudem ein bunter Blumenstrauß an Maßnahmen im Stadtrat beschlossen, der möglichst viele Menschen dazu bewegen soll, auf Knallerei zu verzichten – doch ein echtes Verbot gibt es weiterhin nicht. Hier ist noch mehr notwendig!
Der Ökolöwe fordert ein ganzjähriges Feuerwerksverbot für ganz Leipzig, auch an Silvester.
Offener Brief an OB Jung
In einem Offenen Brief haben wir Ökolöwen gemeinsam mit NABU Leipzig und BUND Leipzig die Stadtverwaltung aufgefordert, Wildtiere in ihren Lebensräumen wirksam zu schützen. Wir appellieren an Oberbürgermeister Burkhard Jung und den Stadtrat, bestehende naturschutzrechtliche Handlungsspielräume auszuschöpfen, statt auf Änderungen im Bundesrecht zu warten.
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