Hitzesommer: Stadt muss ressortübergreifend arbeiten

Hitzesommer: Stadt muss ressortübergreifend arbeiten

Die jüngste Klimaumfrage der Stadt Leipzig macht deutlich: Die Menschen leiden unter zu heißen Sommern. Das ist keine Neuigkeit. Die Stadtverwaltung muss die Klimakrise ernst nehmen und das verwaltungsübergreifend!

Die Ergebnisse der aktuellen Klimaumfrage, die die Dezernate Umwelt, Ordnung und Sport sowie die Allgemeine Verwaltung jüngst veröffentlichten sind deutlich: Leipziger Bürger:innen, vor allem die älteren Generationen, leiden unter den Hitzesommern. „Abkühlende Grünanlagen” präsentiert der Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal als Antwort auf die Umfrageergebnisse. Guten Morgen, das ist keine neue Erkenntnis!

Seit Jahren ist die Klimakrise mit ihren Folgen bekannt und seit Jahren wissen wir Ökolöwen, dass Stadtgrün hier eine zentrale Lösung sein kann: Dach- und Fassadengrün kühlt Gebäude an heißen Tagen, Straßenbäume spenden auf Alltagswegen Schatten und grüne Viertel machen den Sommer in der Stadt erträglich. Eine grüne Stadt ist die ökologisch wertvollste Klimaanlage. Seit Jahren fordern wir Ökolöwen deswegen gemeinsam mit über 18.500 Leipziger:innen mit dem Appell Mehr Grün für Leipzig die Stadtverwaltung und den Stadtrat auf, unser Grün aktiv zu schützen.

Klimakrise kennt keine Ressorts

An Lösungsansätzen mangelt es hier nicht. Von der Klimaanpassungsstrategie bis hin zum 10-Punkte-Hitzeplan, es gibt längst Konzepte und gute Ansätze, um Hitzesommern in Leipzig zu begegnen. Es werden große Reden geschwungen und Zuständigkeiten hin- und hergeschoben, doch faktisch passiert wenig. Vom Oberbürgermeister, über Amt für Umweltschutz, Amt für Stadtgrün und Gewässer, Stadtplanungsamt sowie Verkehrs- und Tiefbauamt bis hin zur Wirtschaftsförderung, in der Klimakrise sind jetzt alle Verwaltungseinheiten gefragt. Die Stadtverwaltung muss endlich ressortübergreifend arbeiten, denn nur so wird sie handlungsfähig.

Grüne Ansätze sind da, doch es passiert nichts

Grün bewirkt ein gesundes Stadtklima. Das vernetzte Zusammenspiel von Parks, Gärten, Wiesen, Wäldern und Begleitgrün wirkt positiv auf die bioklimatische und lufthygienische Situation. Durch eine gezielte Vernetzung von Luftleitbahnen wird die grüne Lunge Auwald gestärkt und die überhitzten Stadtteile mit Kaltluft versorgt.

  • Den Masterplan Grün zum Schutz für Grünflächen und zur Konkretisierung der Freiraumstrategie der Stadt Leipzig, gibt es immer noch nicht. Stattdessen werden flächenverschwenderische Flachbauten auf Grün gebaut. Je mehr Wachstumsdruck Leipzig erfährt, desto wichtiger ist es, den klimatischen, ökologischen, sowie auch sozialen und kulturellen Wert einer Grünfläche zu prüfen. Die grüne Infrastruktur hat dieselbe Relevanz wie Verkehrs- und Siedlungsentwicklung!
  • Das Straßenbaumkonzept wurde mit zehn Jahren Verspätung auf Nachdruck von uns Ökolöwen beschlossen und soll nun endlich umgesetzt werden. Dieses Konzept ist nicht nur Schlüssel für die Pflanzung von 1.000 neuen Straßenbäumen pro Jahr. Vielmehr würdigt es die essentielle Rolle des Straßenbaumes, denn sie sind wahre Multitalente: Sie spenden Schatten, filtern Feinstaub und machen die Hitze in der Stadt erst erträglich.
  • Überall wird in Leipzig gebaut - aber Grün am Bau sucht man vergebens. Das Förderprogramm für grüne Dächer, welches ein wichtiger Aspekt zur Klimaanpassung ist, lässt auf sich warten und wird erst für 2021 in Aussicht gestellt. Zwar fördert die Stadt Leipzig ein Fassadenbegrünungsprojekt und ermutigt Bürger:innen ihre Wände zu begrünen, die Stadt aber selbst begrünt kein einziges ihrer Gebäude. Dank eines Antrages des Jugendparlamentes hat die Stadt Leipzig jetzt Fassadenbegrünung an ihren eigenen Gebäuden als Aufgabe.
  • Leipzigs grüne Zukunft muss jetzt gesichert, gefördert und gepflanzt werden! Was getan werden muss, haben wir unter Mehr Grün für Leipzig zusammengefasst.

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