Wo bleiben Leipzigs Tempo 30 Strecken?

Wo bleiben die Tempo 30 Strecken an Leipzigs Hauptstraßen?

An 65 lauten Straßen in Leipzig soll zukünftig Tempo 30 gelten. Die bisherige Umsetzungsbilanz ist enttäuschend. Tausende Menschen warten weiter auf Lärmschutz, weil die Stadt trödelt. Wir Ökolöwe fordern: Mehr Tempo bei der Umsetzung! Alle Fakten & Forderungen im Text.

 

Straßenschild: Tempo 30 für Lärmschutz

Mit der zweiten Fortschreibung des Leipziger Lärmaktionsplanes legte die Stadtverwaltung erstmalig fest, dass das Verkehrsamt an 55 Hauptstraßenabschnitten in dicht bebauten Wohngebieten Tempo 30-Schilder aufstellen muss. Der Stadtrat setzte mit dem Beschluss im Oktober 2022 dafür eine Frist bis Ende 2024: Diese Frist wurde nicht eingehalten.

Im Juni 2025 kamen dann mit der dritten Fortschreibung zehn weitere Straßenabschnitte mit einer Umsetzungsfrist bis 2027 dazu. Das sind wichtige
Erfolge für den Lärmschutz in Leipzig, für die wir Ökolöwen lange gekämpft haben.

Leipzig verschleppt den Lärmschutz

Mit Blick auf die Umsetzungsbilanz fällt das Fazit allerdings ernüchternd aus: Bis Ende 2025 waren nur 17 Abschnitte umgesetzt. Das ist viel zu wenig!

Der im Lärmaktionsplan festgelegte Termin für die Umsetzung aller 65 Abschnitte liegt nun im Jahr 2027. Diese weitere Verschiebung der Umsetzungsfrist ist inakzeptabel! W
ir Ökolöwen fordern deutlich mehr Tempo bei der Umsetzung von Tempo 30.

Umsetzungsstand Tempo 30 an Leipzigs lauten Hauptstraßen. Stand: Dezember 2025
Umsetzungstand der im Lärmaktionsplan angeordneten Tempo 30-Abschnitte. Stand: Dezember 2025. Markierungen: grün = umgesetzt | rot = nicht vor 2026 Grafik: Ökolöwe e.V.

Lärmschutz bleibt zentraler Hebel der Kommunen für Tempo 30

Der Bundesgesetzgeber gibt vor, dass die Schilder rechtssicher nur dort montiert werden dürfen, wo der Lärmwert über 65 Dezibel dB(A) beträgt. Wer knapp darunterliegt hatte bisher schlicht „Pech“. So ging es zum Beispiel lange den Bewohner:innen der Könneritzstraße.

Doch warum ist das so? Schuld sind die bisherigen Bundesverkehrsminister von CDU/CSU und FDP. Sie weigerten sich bisher, den Kommunen die Entscheidungshoheit für die Anordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf ihrem Hoheitsgebiet zu geben.

Und das, obwohl sie seit Jahren von den Verkehrsminister:innen der Länder sowie einem wachsenden Netzwerk an Kommunen dazu aufgefordert werden, die entsprechende Verwaltungsvorschrift der StVO zu liberalisieren.

Wir Ökolöwen sind der Meinung: Die Städte und Gemeinden wissen am besten, wo Tempo 30 in ihren Wohngebieten Sinn ergibt und wo nicht.

Tempo 30: Schluss mit Ausreden!

Wir Ökolöwen fordern, dass die Stadt Leipzig ihre Möglichkeiten konsequent nutzt und alle 65 Straßenabschnitte bis Ende 2026 umgesetzt sind. Denn: Tempo 30 ist nachweislich ein effektives und kostengünstiges Mittel, um den Verkehrslärm flächendeckend zu dämpfen und die Sicherheit für alle zu erhöhen. Deshalb darf nach den 65 Straßen natürlich nicht Schluss sein. Wir Ökolöwen fordern Tempo 30 für alle Hauptstraßen in Wohngebieten mit gesundheitsschädlichen Lärmpegeln!

Hier haben wir Ökolöwen alle Argumente für mehr Tempo 30 in der Stadt und die Umsetzungsmöglichkeiten für Kommunen übersichtlich zusammengestellt.

Für ein fußgängerfreundliches Leipzig

Wir Ökolöwen wollen, dass unsere Kinder in Leipzig überall sicher zu Fuß unterwegs sind, denn das ist die umweltfreundlichste Art der Fortbewegung. Wir treten deswegen dafür ein, dass Stadtrat und Stadtverwaltung mehr für uns Fußgänger:innen tun. Tempo 30 in allen dicht bebauten Wohngebieten von Leipzig gehört für uns selbstverständlich dazu.

Unterstütze jetzt unsere Forderungen und unterschreibe den Ökolöwen-Appell "Fußgänger gehen vor" für ein fußgängerfreundliches Leipzig!

Fußgänger gehen vor! Für ein fußgängerfreundliches Leipzig. Jetzt Appell unterschreiben
Fußgänger gehen vor! Für ein fußgängerfreundliches Leipzig.

Zurück