Landesverkehrsplan 2030 - Das sagen wir Ökolöwen
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1997 war Schweden das weltweit erste Land, das sich die „Vision Zero“ als gesetzliche Grundlage für die Verkehrspolitik gesetzt hat. Ziel hierbei ist es, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf null zu reduzieren. Alle Straßen werden seitdem nach diesem Ansatz gestaltet. Eine konsequente Grundannahme liegt diesen Maßnahmen zugrunde: Leben und Gesundheit dürfen nicht gegen andere Vorteile aufgewogen werden. Körperliche Unversehrtheit muss unantastbar bleiben - auch wenn dies ein Einschnitt in Privilegien bedeutet, die häufig als selbstverständlich angesehen werden. Heute zählen Schwedens Straßen mit zu den sichersten in ganz Europa. Auch Norwegens Hauptstadt Oslo unternimmt seit mehr als 20 Jahren ähnliche Bemühungen.
Mit seinen knapp 700.000 Einwohner:innen ist Norwegens Hauptstadt Oslo mit der Größe Leipzigs vergleichbar. Oberste Priorität hat auch hier die Reduzierung der Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr. Dabei stellen Geschwindigkeitsbegrenzungen einen essentiellen Bestandteil dar. Darüber hinaus wird Radfahrer:innen durch den Ausbau der Radinfrastruktur ein angemessener Anteil am gesamten Straßenraum zugesprochen. In der Innenstadt und in der Umgebung von Schulen hat Oslo autofreie oder verkehrsberuhigte Zonen eingeführt. Besonders im Vergleich zu Leipzig werden Oslos Erfolge deutlich: In den letzten zehn Jahren sind in Leipzig viermal so viele Menschen im Straßenverkehr getötet oder schwer verletzt worden, als in der norwegischen Hauptstadt. Wären Leipzigs Straßen genauso sicher wie die in Oslo, so wären im gleichen Zeitraum 59 Menschen weniger getötet und 2662 Menschen weniger schwerverletzt worden. Das Beispiel Oslo zeigt: Schwerwiegende Unfälle sind eine Größe, auf die wir Einfluss nehmen können!
Ausschlaggebend für die erfolgreiche und konsequente Durchsetzung der „Vision Zero“ ist eine Denkweise, die folgende Annahmen voraussetzt:
Nur wenn diese Annahmen als Grundlage für die verkehrspolitische Planung vollständig anerkannt werden und verantwortliche Stadtplaner:innen nach dieser Prämisse handeln, kann die „Vision Zero“ Realität werden.
„Keiner kommt um, alle kommen an“, auch Deutschland wollte unter dieser Prämisse handeln und die Zahl der Toten und Schwerverletzten von 2010 bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent reduzieren. Dieses Ziel wurde bei weitem verfehlt: Pro Jahr gibt es in Deutschland rund 70.000 Tote oder Schwerverletzte im Straßenverkehr. Dies zeigt, dass Menschen fehlbar sind. Doch ein System, was nur funktioniert, wenn keine Fehler gemacht werden, ist nicht für Menschen gemacht. Fehler dürfen nicht dazu führen, dass Menschen zu Schaden kommen.
Wir Ökolöwen rufen gemeinsam mit anderen Verkehrsverbänden zur Fahrraddemo auf. Wir wollen die Vision Zero für Leipzig: Das heißt keine Verkehrstoten mehr auf Leipzig Straßen! Die Demo startet Sonntag, den 11. Februar um 12:30 Uhr am Mendebrunnen auf dem Augustplatz. Komm vorbei und setze mit uns ein Zeichen für sichere Verkehrsinfrastruktur.
Doch es gibt eine gute Nachricht: Wir können daran etwas ändern!
Wir Ökolöwen machen mit unserem Appell Fußgänger gehen vor zwei zentrale Forderungen für Leipzigs „Vision Zero“:
Mit unserer Arbeit haben wir Ökolöwen schon ein paar Erfolge in Richtung Vision Zero dieses Jahr erreicht. Leipzig hat Abbiegeassistenten für stadteigene LKWs zur Plicht gemacht und in Lindenau ist eine neue große Tempo-30-Zone entstanden. Das sind wichtige Schritte, denn jede:r Verkehrstote oder Schwerletzte ist eine:r zu viel. Vision Zero, das muss auch der Ansatz der Stadtplaner:innen in Leipzig sein.
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