Stadt plant Neubau der Georg–Schwarz-Brücken
Stadt plant Neubau der Georg–Schwarz-Brücken
Stadt plant riesiges Autokreuz auf der Georg-Schwarz-Straße: Die Georg-Schwarz-Brücken im Leipziger Westen über die Bahnanlagen zwischen Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg müssen durch einen Neubau ersetzt werden. Die Pläne sind haarsträubend.
Autofixierte Planungsvariante aus den 1990er Jahren
300 Bäume werden gefällt
Will das Verkehrsamt die Auwald-Autobahn vorbereiten?
Begründet wird der unverhältnismäßige Ausbau mit überzogenen Verkehrsprognosezahlen. Die städtischen Planer gehen davon aus, dass sie auf Höhe des Auensees eine neue Autoschneise durch den Leipziger Auwald schlagen werden. Diese soll weiterführend mitten durch das Wohngebiet an der Georg-Schumann-Straße führen, wo dann Hauseigentümer enteignet werden müssen. Das Projekt nennt sich „Mittlerer Ring Nordwest“. Dieser Ausbau mitten durch das FFH-Gebiet wird nach Ansicht der Verkehrsplaner der Stadt, so viel neuen Autoverkehr anziehen, dass die monströse Straßenkreuzung auf den Georg-Schwarz-Brücken notwendig wird.
Überzogene Prognosezahlen sollen Legitimation schaffen
So schafft man sich mit überzogenem Straßenausbau selbst den zusätzlichen Verkehr, den das Prognosemodell vorher errechnet hat. Gleichzeitig legitimiert die Stadtverwaltung die nächste millionenteure Ausbaustufe der neuen Autoverkehrsschneise durch den nördlichen Leipziger Auwald. Am Ritterschlößchen sind heute ca. 15.200 Kfz/24h im Verlauf dieser Trasse vorhanden, für 2025 prognostiziert das Verkehrsamt die Belastung auf ca. 16.400 Kfz pro Tag, wenn man auf den Bau des Mittleren Rings durch den Auwald verzichtet. Wenn die Verwaltung jedoch ihr Vorhaben verwirklicht und eine neue Autoschneise durch den Auwald schlägt, werden es laut der Ratsvorlage 22.900 Kfz/24h sein. Doch selbst diese Prognosezahl rechtfertigt den übertriebenen, autofixierten Kreuzungsausbau nicht. Um die 23.000 Kfz am Tag werden bereits heute an vielen normal dimensionierten Straßenkreuzungen in Leipzig tagtäglich abgewickelt, die eigentlich angezeigten 16.400 Autos sowieso. Auf dem Schleußiger Weg reden wir von rund 40.000, auf der Antonienstraße von rund 35.000 Autos.
Millionenschwere Pläne auf vernünftiges und machbares Maß stutzen!
Der Oberbürgermeister hat den Slogan geprägt „Leipzig wächst nachhaltig“. An diesen Straßenbauplänen auf der Georg-Schwarz-Straße ist nichts nachhaltig. Die Pläne müssen vom Stadtrat gestoppt und auf ein vernünftiges und machbares Maß gestutzt werden, fordert der Ökolöwe. Ein konstruktiver Alternativ-Vorschlag wurde seitens des ADFC Leipzig vorgelegt, der durch den Ökolöwen unterstützt wird.
+++ UPDATE +++
Der Stadtbezirksbeirat Alt-West hat einstimmig eine "wichtige Angelegenheit" beschlossen, mit dem Ziel eine echte Bürgerbeteiligung mit Variantendiskussion, dem Beschluss einer Vorzugsvariante seitens des Stadtrates vorzuschalten. Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen hat daraufhin einen Absetzungsantrag in der vergangenen Ratsversammlung gestellt, um dem Anliegen des Stadtbezirksbeirat gerecht zu werden. Der Stadtrat hat mehrheitlich gegen den Absetzungsantrag votiert. Der Stadtrat hat daraufhin die Vorlage mit der überdimensionierten Verwaltungs-Variante der Georg-Schwarz-Brücken in der Ratsversammlung, gegen die Stimmen von Bündnis90/Die Grünen, beschlossen. Auch ein Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE für bessere Bürgereinbindung im weiteren Verfahren wurde abgelehnt. Das bedeutet, dass im weiteren Prozess nur noch kleinere Änderungen im Rahmen der beschlossenen Vorzugsvariante möglich sind.
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