Leipziger Superblocks
Leipziger Superblocks
Leipzig braucht verkehrsberuhigte Viertel, in denen Kinder spielen und sich Fußgänger:innen und Fahrradfahrer:innen ohne Gefahr fortbewegen können. Deshalb fordern wir Ökolöwen die Einrichtung von Leipziger Superblocks!
Als Superblock wird ein verkehrsberuhigtes Areal ohne Durchgangsverkehr bezeichnet, das zum Verweilen und zur Erholung dient. Kinder können dort auf den Straßen spielen, Fahrradfahrer:innen und Fußgänger:innen haben Raum, um sich ohne Gefahr fortzubewegen.
Die Superblocks machen nicht nur die Straßen sicherer, sondern auch die Nutzung von Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV attraktiver. Mit diesem gelangt man im Vergleich zum umgeleiteten Autoverkehr schneller ans Ziel. Das Viertel wird ruhiger und die Luft sauberer. Die Lebensqualität der Anwohner:innen steigt.
Entstehung der Superblocks in Barcelona
Die Idee der Superblocks in Barcelona entstand im Rahmen des Städtischen Mobilitätsplan für 2013 – 2018. Die Stadtverwaltung reagierte damit auf hohe Umweltverschmutzung, Lärmbelastung, Unfallraten und einen Mangel an Grünflächen. Der für Autos vorgesehene öffentliche Raum wurde an ausgewählten Stellen verringert und an die Bewohner:innen zurückgegeben.
Barcelona – aus neun mach eins
Kern des Konzepts: Vorher konnte der Durchgangsverkehr um jeden Wohnblock ungehindert fahren. Jetzt werden neun Wohnblocks als ein Superblock definiert. Um diesen Superblock kann der Durchgangsverkehr weiterhin fahren. Innerhalb des Superblocks erfolgt eine autoreduzierte Neugestaltung (Erklärvideo).
Das wichtigste Mittel sind sogenannte Modale Filter. Das sind Diagonalsperren, welche die Straßenkreuzungen quer in der Mitte durch dekorative Elemente teilen und den Durchgangsverkehr für Autos verhindern. Die Polleranlagen filtern also den Durchgangsverkehr aus und lassen die umweltfreundlichen Verkehrsmodi durch. Anwohner:innen und Lieferant:innen können dennoch mit dem Auto alle Hauseingänge erreichen.
Die schrittweise Einführung der Superblocks in Barcelona wurde und wird mit Bürger:innenbeteiligung begleitet. Gleichwohl läuft auch in Barcelona nicht alles glatt bei solch einer umfassenden Transformation.
Kiezblocks in Berlin
Dem Beispiel der Superblocks folgen die Kiezblocks in Berlin. Auch hier ist das Ziel der Verwaltung den Kfz-Verkehr zurückzuschrauben und die nicht befahrenen Straßen zu Fußgängerzonen, Grünflächen oder Radwegen umzuwandeln. Die Diagonalsperren werden dabei durch Poller gekennzeichnet.
Superblocks in Leipzig
Nach dem Erfolg in Barcelona und ersten Schritten in Berlin wollen wir Ökolöwen seit 2018 auch für Leipzig verkehrsberuhigte Superblocks. Derzeit drehen sich noch zu viele Diskussionen darum, an welcher Stelle aus einem Tempo-30-Zonen-Schild ein Fahrradstraßenschild werden soll.
Wir müssen stattdessen festlegen, welche Gebiete als Superblocks definiert werden und an welchen Stellen Modale Filter und Diagonalsperren eingebaut werden. Chancen bestehen durch Modellprojekte für den Klimaschutz, über die eine Förderung erfolgen kann.
Einen Anfang machte das Gebiet nördlich der Eisenbahnstraße. Hier hat sich bereits 2020 eine lokale Initiative gebildet, die wir Ökolöwen unterstützen. Am Park(ing) Day wurden Ideen gesammelt und vorgestellt. Aus der Intitiative ist mittlerweile der SUPERBLOCKS Leipzig e.V. und ein echtes Förderprojekt erwachsen.
Wir Ökolöwen sind im Projektbeirat vertreten und begleiten das Projekt im Leipziger Osten ideell sowie fachlich. Aus der Zusammenarbeit und vielen Beteiligungsrunden ist ein Konzept für die schrittweise Einführung eines Superblocks nördlich der Eisenbahnstraße entstanden.
Verkehrskonzept für den Superblock im Leipziger Osten
Wir Ökolöwen sind überzeugt von den Ergebnissen der gemeinsamen Arbeit. Wir Ökolöwen fordern, die Einführungsschritte für den Superblock rasch anzugehen. Anwohner:innen und Gewerbetreibende vor Ort unterstützen das Vorhaben und sammeln Unterschriften mit einem Appell für den Superblock.
Der erste Leipziger Superblock - in Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf!
Baubürgermeister Thomas Dienberg hat das Konzept für die schrittweise Einführung von Leipzigs erstem Superblock im April 2024 dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Der Stadtrat hat mit einer deutlichen Mehrheit der Fraktionen Die Linke, B90/Grüne, SPD und FDP zugestimmt. Damit kann die Stadt Leipzig jetzt den Superblock bauen. Das ist ein toller Erfolg!
Leipzigs Superblock – erste Umsetzungschritte
Den ersten Schritt geht die Verwaltung im September 2024. Zuerst wird das Gebiet zwischen der Hermann-Liebmann-Straße und der Bennigsenstraße verkehrsberuhigt. Das bedeutet: Es werden Poller aufgestellt, damit Autos nicht mehr durch die Straßen fahren können, um die Eisenbahnstraße zu umfahren. Fahrradfahrer:innen können weiterhin durchfahren.
Diese sogenannten Diagonalsperren werden an den Kreuzungen Mariannenstraße/Hildegardstraße und Ludwigstraße/Elisabethstraße aufgestellt. Sie ergänzen die schon vorhandenen Poller an der Kreuzung Hildegardstraße/Ludwigstraße.
Was wird für die Geschäfte getan?
Um den Geschäften in der Nähe zu helfen, werden in der Hildegardstraße, Elisabethstraße und Idastraße Lade- und Lieferzonen eingerichtet. Das bedeutet, dass Kraftfahrzeuge dort halten können, um Waren zu liefern. Außerdem werden 16 Kurzzeitparkplätze eingerichtet. Diese Parkplätze sind zum Beispiel für Kund:innen, Besucher:innen und Pflegedienste gedacht, damit sie schneller einen Parkplatz finden. So bleibt der Verkehr ruhiger, und die vorhandenen Parkplätze bleiben erhalten.
Wie geht es weiter?
Im Jahr 2025 wird ein Teil der Schulze-Delitzsch-Straße vor der Wilhelm-Wander-Schule für Autos gesperrt. Das macht die Straße sicherer für Schulkinder.
Es sind noch weitere Maßnahmen geplant, um den Verkehr zu beruhigen. Zum Beispiel sollen auch westlich der Hermann-Liebmann-Straße Poller aufgestellt werden. Die Ludwigstraße soll auch zu einer Fahrradstraße werden. Die Anwohner:innen werden dabei einbezogen.
Zu den anstehenden Beteiligungsformaten findest du rechtzeitig tagesaktuelle Informationen auf den Seiten der Stadt Leipzig und des Superblocks Leipzig e.V..
Appell für ein fußgängerfreundliches Leipzig
Wir Ökolöwen fordern Leipziger Superblocks - für ein lebenswerteres Leipzig mit weniger schädlichen Luft- und Lärmemissionen, mehr Grünflächen und verkehrsberuhigten Straßen! Unterschreibe unseren Appell Fußgänger gehen vor! und fordere den Leipziger Stadtrat und die Verwaltung auf, Leipzig fußgängerfreundlich zu gestalten.
Leipziger RADNACHT 2024
Position des Ökolöwen zum Radverkehrsentwicklungsplan
Baupläne im Schutzgebiet am Auensee stoppen
Neue Ortsmitte Reudnitz
Wilhelm-Leuschner-Platz wird grüner Stadtplatz
Stadtplatzprogramm für Leipzig
Neuer Radweg auf der Arthur-Hoffmann-Straße
Stellungnahme zum Flächennutzungsplan Markkleeberg
Bebauung im Schutzgebiet in Kleinzschocher verhindern
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