Das Jahrtausendfeld darf nicht zugebaut werden!

Das Jahrtausendfeld darf nicht zugebaut werden!

Das Jahrtausendfeld an der Karl-Heine-Straße in Lindenau soll im Hauruckverfahren zugebaut werden. In diesem Beitrag erfährst Du, warum wir gegen diese Bebauung sind, was wir bereits erreicht haben und wie es jetzt weitergeht!  

Jahrtausendfeld in Leipzig Plagwitz
Oktober 2024: 500 Menschen demonstrierten mit uns für den Erhalt des Jahrtausendfeldes

Das Jahrtausendfeld ist eine wichtige Freifläche im Stadtteil Lindenau. Die Grünfläche direkt am Karl-Heine-Kanal wird nicht nur wegen seiner Rolle als Treffpunkt von Anwohner:innen geschätzt, sondern auch aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf das lokale Klima und die ökologische Vielfalt. 

Jetzt droht diese wichtige urbane Freifläche zugebaut zu werden. Die private Leipzig International School (LIS) will hier den größten Schulcampus ganz Leipzigs hinbauen – so schnell wie möglich. Dafür hat die Eigentümerin des Feldes, die Stadtbau AG jetzt eine Bauvoranfrage gestellt - was das bedeutet, erklären wir dir unten.

Das beschlossene B-Planverfahren nach §13a BauGB

In der Ratsversammlung vom 15. Januar hat der Stadtrat der Aufstellung eines Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren für das Jahrtausendfeld zugestimmt. Das zeigt: Unser Einsatz wirkt! Wir haben von Anfang an ein Bebauungsplan für das Jahrtausendfeld gefordert, da dieser rechtsverbindlich festsetzt, was und in welchem Umfang auf einer Fläche gebaut werden kann. Dies gilt auch für Flächen in privater Hand. Bei der Aufstellung müssen Umweltbelange geprüft werden und eine Bürgerbeteiligung durchgeführt werden.

Doch das beschlossene Verfahren hat einen Haken.

Bei einem beschleunigten Bebauungsplanverfahren nach §13a BauGB gibt es keine Umweltprüfung! Das bedeutet, dass die Auswirkungen des Bauvorhabens auf Natur, Klima und Lebensqualität nicht umfassend geprüft und bewertet werden.  Damit ignoriert die Stadt zentrale Belange des Umweltschutzes und ihre eigene Klimaanalyse – ein fataler Rückschritt in Zeiten des Klimanotstands.

Das wurde auch in der nun abgeschlossenen Beteiligung zum Verfahren ersichtlich: Über 350 Stellungnahmen wurden zum Vorhaben eingereicht - ein deutliches Zeichen!

Aktuelle Entwürfe für den Schulcampus mit roter Linie für die Abgrenzung zwischen Schulgelände und öffentlich zugänglicher Fläche
Aktuelle Entwürfe für den Schulcampus mit roter Linie für die Abgrenzung zwischen Schulgelände und öffentlich zugänglicher Fläche

In den bereitgestellten Unterlagen für die Beteiligung wurde deutlich: Die Entwürfe für den Campus sind veraltet, da sie immer noch für eine 8-zügige Schule ausgelegt sind, obwohl bereits zugesagt wurde, dass die Schule auf 6-zügig werden soll. Allerdings wurde eine rote Linie eingezogen (siehe Bild), die die "Abgrenzung zwischen Schulgrundstück und öffentlicher Grünfläche" darstellt und sich wohl auch nicht mehr verschieben wird! Außerdem fehlt nach wie vor ein Verkehrskonzept für dieses gigantische Vorhaben - Ziel eines Bebauungsplans ist es eigentlich, genau diese wichtigen Punkte eindeutig festzusetzen.

Stadtbau AG stellt Bauvoranfrage - was bedeutet das?

Anfang April diskutierten wir in der Schaubühne Lindenfels auf der Veranstaltung "Hallo, Jahrtausendfeld! Kannst du mich hören?" die Zukunft des Feldes als Stadtteilpark. Dort wurde aus Gesprächen mit dem Stadtplanungsamt ersichtlich, dass die Stadtbau AG mittlerweile eine Bauvoranfrage gestellt hat. Sollte die Anfrage durch das Bauordnungsamt positiv oder nicht innerhalb von 3 Monaten beantwortet werden, dürfte die Stadtbau AG vermutlich ohne Umweltprüfung und ohne weitere Bürgerbeteiligung bauen!

Damit steht der erkämpfte Bebauungsplan wieder auf der Kippe! Solange der B-Plan nicht endgültig aufgestellt ist, hat die Stadtbau AG weiterhin die Möglichkeit nach §34 BauGB zu bauen. Der genaue Zeitpunkt der Anfrage ist bisher nicht bekannt. Es bleibt daher unklar, wann die Dreimonatsfrist verstreicht.

In Reaktion auf unsere Podiumsdiskussion und um die entstandenen Fragen zu klären, hat Die Linke nun eine Anfrage für die nächste Ratsversammlung am 21.05. eingereicht. Sie fragen nach dem Datum der Einreichung der Bauvoranfrage und ob damit das B-Planverfahren hinfällig wird. Des weiteren fragen sie wie viel Fläche nun an die Kommune verkauft werden soll.

Wir Ökolöwen fordern, dass die Stadt das beschlossene B-Plan-Verfahren auch wirklich umsetzt und die Öffentlichkeit nach §3 BauGB beteiligt. Wir fordern für das Jahrtausendfeld weiterhin einen Stadtteilpark, der seinen Namen verdient – Eine kleine “Alibi-Grünfläche” reicht nicht (siehe unten) und die geplante Baumasse ist nach wie vor überdimensioniert! Das Viertel braucht einen echten Park, der seiner Funktion als grüne Oase und Begegnungsort gerecht wird, die Klimaanpassung ermöglicht und die Lebensqualität spürbar steigert. Der Stadtteilpark muss ohne Einschränkungen öffentlich zugänglich sein.

Wir Ökolöwen bleiben dran und kämpfen weiter für das Jahrtausendfeld! Gemeinsam können wir das Feld retten!

Unsere Präsentation zur Ausstellung "Hallo Jahrtausendfeld, kannst du mich hören?"

 

 

Podiumsdiskussion zum Jahrtausendfeld in der Schaubühne Lindenfels
April 2025: Podiumsdiskussion zum Jahrtausendfeld in der Schaubühne Lindenfels

Chronik Jahrtausendfeld

Stadtbau AG stellt Bauvoranfrage

Mit der Voranfrage steht der B-Plan auf der Kippe! Wenn sie positiv beschieden wird, könnte die Stadtbau AG ohne Umweltprüfung und ohne weitere Bürgerbeteiligung bauen

18. Februar bis 18. März 2025

Bei der ersten formalen Beteiligung zum Bebauungsplan wurden über 350 Stellungnahmen abgegeben - ein deutliches Zeichen!

15. Januar 2025

Stadtrat beschließt mit knapper Mehrheit die Vorlage der Verwaltungsspitze für ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren (B-Planverfahren) nach §13a BauGB, ohne Umweltprüfung

18. Dezember 2024

Stadtrat beschließt Verwaltungsstandpunkt zur Petition "Ein Stadtteilpark für alle!" von Bürgerinitiative (BI) "Jahrtausendfeld retten!" - es wurde lediglich festgelegt, dass der OBM öffentliche Freiräume absichert - kein B-Plan, keine Angaben zur Größe der Fläche

21. November 2024

Wir Ökolöwen protestieren bei der Ratsversammlung gemeinsam mit der BI "Jahrtausendfeld retten!" gegen den faulen Deal und für ein geordnetes B-Planverfahren

Baubürgermeister Thomas Dienberg und Vorsitzender der Leipziger Stadtbau AG Patrik Fahrenkamp unterzeichnen Absichtserklärung - Wir klären über diesen faulen Deal auf und zeigen, dass zu diesem "Alibi-Grünstreifen" bereits versiegelter Weg, belastete Fläche der GESA und geschützte Uferböschung gerechnet wurde (siehe unten)

13. November 2024

Durch Druck von uns Ökolöwen und der BI “Jahrtausendfeld retten!” wurde die Stadt zum Handeln bewegt. Die Verwaltungsspitze beschließt ein Bebauungsplan aufzustellen. Allerdings im beschleunigten B-Planverfahren nach §13a BauGB d.h. ohne Umweltprüfung, ohne ernsthafte Beteiligung der Öffentlichkeit und der Campus der LIS soll überdimensioniert bleiben

19. Oktober 2024

"Wir räumen nicht das Feld!" - Wir demonstrieren gemeinsam mit BI "Jahrtausendfeld retten!" und 500 Leipziger:innen für ein geordnetes B-Planverfahren und fordern großen, öffentlichen Stadtteilpark auf dem Jahrtausendfeld

14. August 2024

Abschlussveranstaltung zum Dialogverfahren - 3 Siegerentwürfe werden vorgestellt, jedoch noch mit Entwürfen für einen 8-zügigen Campus

Juli 2024

Petition "Ein Stadtteilpark für alle!" erreicht 8000 Unterschriften

Juni 2024

Auf Druck von uns Ökolöwen und der BI "Jahrtausendfeld retten!" gibt es erste Absprachen zwischen Stadt und Stadtbau AG - es sollen Flächen an die Stadt verkauft werden und die Schüler:innenzahl wird von 2000 auf 1600 reduziert

Mai 2024

Die Linke und SPD bringen erneut Antrag im Stadtrat ein für einen B-Plan und eine Veränderungssperre

April 2024

Wir beraten die BI "Jahrtausendfeld retten!" bei Petition "Ein Stadtteilpark für alle! Keine Bebauung des Jahrtausendfelds im Leipziger Westen!"

BUND und Die Linke steigen aus Dialogverfahren aus, da kein Dialog zustande kommt

8. Februar 2024

Auftaktveranstaltung Dialogverfahren Jahrtausendfeld - LIS will mit Stadtbau AG neuen Campus für 2000 Schüler:innen auf dem Feld errichten - Wir stellen vor Ort klar, dass Bebauung überdimensioniert ist und wir nicht teilnehmen am Verfahren, da es kein Dialog geben wird, wenn über Dimension der Bebauung gar nicht verhandelt wird

2023

Jahrtausendfeld wird als Standort für städtische Schule nicht weiterverfolgt

2022

Stadtverwaltung bestätigt auf Anfrage von Die Linke, dass "defizitäre Grün- und Freiraumversorgung" in Gebiet um Jahrtausendfeld besteht

Sanierungsgebiet Plagwitz wird aufgehoben - Stadtbau AG wird als Eigentümerin ins Grundbuch eingetragen außer für besonders belastete Teilfläche der GESA (Fläche des Bundes), lässt Fläche nun regelmäßig roden, damit sich kein Aufwuchs etabliert - Investorenauswahlverfahren wird durch die Stadt aufgehoben, Stadt verschläft Vorkaufsrecht für Teilfläche

2021

Stadtrat beschließt Antrag von Die Linke für ein B-Plan mit vorgelagertem Dialogverfahren

2019

Klimaanalyse der Stadt Leipzig bewertet Jahrtausendfeld als "Grünfläche mit sehr hoher Schutzwürdigkeit", die grundsätzliche von Bebauung ausgeschlossen werden sollte

2018

Ausschreibung Investorenauswahlverfahren für Schulneubau im Planungsraum Südwest, anhaltende Diskussionen um ein Gymnasium, Abstimmungen zwischen Stadt und Stadtbau AG bleiben ergebnislos

2015

Kennzeichnung im Flächennutzungsplan als Gemeinbedarf (Schule), Diskussionen um die Entwicklung eines „großen“ städtischen Schulcampus

2013

Im Landschaftsplan wird die Fläche als "Gewerbe" markiert

2012

Diskussion um Schulstandort beginnt - Leipziger Stadtbau AG erwirbt die Fläche von Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG), Stadt macht Vorkaufsrecht (Lage im Sanierungsgebiet) geltend

Mangelnde Bereitschaft der Stadt zur Flächenbevorratung verhindert Erwerb der Flächen

2000

EXPO 2000: Schaubühne Lindenfels initiiert Anlage eines Kornfelds - Name „Jahrtausendfeld“ entsteht

1999

Fläche wird Teil des Sanierungsgebiets Plagwitz - oberflächige Beräumung, Altlasten und Bauschutt verbleiben in Kellern

1993 -1998

BBG GmbH Leipzig mit ca. 150 Beschäftigten - Fläche im Eigentum von TLG, Verfall der Bausubstanz

ab 1948

VEB Bodenbearbeitungsgeräte

1863

Gründung Landmaschinenfabrik Rudolph Sack - Industrielle Fertigung von Pflügen aus Eisen- und Sähmaschinen


Fauler Deal - Von wegen großer Stadtteilpark!

Kurz vor Beginn der Ratsversammlung im November lag eine Absichtserklärung, unterschrieben von Patrik Fahrenkamp (Vorsitzender der Leipziger Stadtbau AG) und Baubürgermeister Thomas Dienberg (Bündnis 90/Grüne) vor, in der steht, dass

  1. 38.000 m2 Bruttogeschossfläche errichtet werden sollen. Und hierfür vorab eine Bauvoranfrage gestellt wird.
  2. Nur 3.000 m2 Grundstücksfläche an die Stadt veräußert werden sollen.
  3. Das Dialogverfahren abgeschlossen werden soll.

Wir waren zusammen mit der Initiative "Jahrtausendfeld retten!" vor dem Rathaus, um unsere Forderungen noch einmal deutlich zu machen und gegen diesen Deal zu protestieren.

Denn diese Absichtserklärung ist kein echter Kompromiss, sondern ein fauler Deal. In dem Papier wird behauptet, es bestünde das Potenzial für eine 8.800 Quadratmeter große Grünfläche. Doch die Realität sieht anders aus: Zu den 8.800 Quadratmetern wird folgendes hinzugezählt:

  • Der bereits versiegelte Weg mit den Tischtennisplatten (1.600 m², bereits in städtischer Hand)
  • Die als Gewässerrandstreifen geschützte und unzugängliche Uferböschung (1.750 m², bereits in städtischer Hand)
  • Die besonders belastete Altlastenfläche der GESA (2.450 m², Fläche des Bundes)
Uferrandböschung und versiegelter Weg am Jahrtausendfeld
Links: Unzugängliche und geschützte Uferrandböschung, Rechts: Bereits versiegelter Weg am Jahrtausendfeld

Der versprochene große Stadtteilpark schrumpft somit auf weniger als die Größe eines halben Fußballfeldes (siehe Visualisierung)!

Die in der Absichtserklärung angestrebten Flächenverhältnisse auf dem Jahrtausendfeld machten noch einmal deutlich, dass ein qualifizierter Bebauungsplan unumgänglich ist. Wir Ökolöwen und die Bürgerinitiative „Jahrtausendfeld retten!“ fordern die Stadt auf, das nun beschlossene Bebauungsplanverfahren bis zum Schluss zu verfolgen, um den Anforderungen an eine nachhaltige, zukunftsorientierte und transparente Stadtentwicklung gerecht zu werden.

Flächenverhältnisse auf dem Jahrtausendfeld nach der Absichtserklärung zwischen Stadtbau AG und Stadt Leipzig
Die von der Stadtbau AG und der Stadt Leipzig angestrebte Flächenverteilung auf dem Jahrtausendfeld

Ein Dialogverfahren ohne Dialog

Im Februar 2024 lud die Verwaltung zu einer Auftaktveranstaltung ein, bei der die Baupläne der LIS auf dem Jahrtausendfeld und das angestrebte Dialogverfahren vorgestellt wurden. Dort bekundeten bereits viele Bürger:innen ihren Unmut über die geplante gigantische Versiegelung und ihr Unverständnis über den Zeitdruck des Vorhabens. 

Wir Ökolöwen stellten bei der Veranstaltung sofort klar, dass wir uns an dem Dialogverfahren nicht beteiligen werden. Es war für uns absehbar, dass hier kein echter Dialog zustande kommen würde. Denn die LIS rückte keinen Zentimeter von ihrer geplanten überdimensionierten Baumasse ab. Im Verfahren sollte lediglich darüber entschieden werden, WIE die Bebauung aussehen soll. 

Unsere Einschätzung über das Dialogverfahren bestätigte sich spätestens nach dem zweiten Workshop. Vertreter:innen von BUND und Die Linke traten aus dem Verfahren aus. 

Das Verfahren zur Zukunft des Bürgerbahnhofs Plagwitz hat gezeigt, wie ein echter Austausch und eine Konsensfindung für eine wichtige und geschätzte Freifläche aussehen kann. Dort waren über 40 Leute involviert mit Vertreter:innen aller 6 politischen Fraktionen des Stadtrates, 12 Bürger:innen und uns Umweltverbänden, um zu einem verträglichen Ergebnis zu gelangen.

Bei der Abschlussveranstaltung zum Dialogverfahren am 14. August 2024 wurden die drei Entwürfe für den geplanten Bau vorgestellt. Außerdem wurde eine Verkleinerung der geplanten Schüler:innenanzahl von 2000 auf 1600 bekannt gegeben. Diese Entwicklung sehen wir als Teilerfolg und das ist per se erstmal nicht schlecht. Eine zu bejubelnde “Wende” im Prozess um das Jahrtausendfeld war es aber in keinem Fall. Die aktuellen Entwürfe der Architekturbüros bildeten immer noch eine Baumasse für 2000 Schüler: innen ab. Mit einer Reduzierung auf 1600 Schüler:innen sind die Baukörper immer noch viel zu groß für die letzte große Freifläche in diesem Stadtteil. Das Jahrtausendfeld würde zu einem viel zu kleinen Park verkommen - wie in der Absichtserklärung zwischen Baubürgermeister Dienberg und der Stadtbau AG zu sehen ist. Nach wie vor finden die Interessen der Bürger:innen viel zu wenig Platz.

Eine letzte Jurysitzung soll nun Anfang 2025 einen finalen Siegerentwurf für den Campus küren.

Demo auf dem Jahrtausendfeld im Oktober
Ökolöwen-Sprecher Niclas Rosendahl spricht auf der Kundgebung am 19. Oktober auf dem Jahrtausendfeld

Wichtig für das Stadtklima - Grünflächen müssen Grün bleiben!

Beim Jahrtausendfeld handelt es sich genau wie beim Bürgerbahnhof Plagwitz um eine 2,3 ha große öffentliche Freifläche, welche schon jetzt lokal zur Verbesserung der Luftqualität, zur Reduzierung der Sommerhitze und zur Lärmminderung beiträgt. In der Klimaanalyse der Stadt Leipzig wird das Jahrtausendfeld deswegen als Grünfläche mit sehr hoher Schutzwürdigkeit ausgewiesen. In der Analyse heißt es: “ Dem Schutz und Erhalt dieser Grünflächen sollte eine sehr hohe Priorität beigemessen werden und grundsätzlich eine Bebauung ausgeschlossen werden.” 

Angesichts der Klimakrise und der zunehmenden Hitzebelastung in der Stadt sind solche Freiflächen von größter Bedeutung und müssen bewahrt werden.  

Das Jahrtausendfeld ist nicht das erste Gebiet im Leipziger Westen, das einem Bauvorhaben weichen soll. Lindenau ist eines der zehn Viertel in Leipzig mit der stärksten Bodenversiegelung seit 2018 und Plagwitz weist bereits einen Versiegelungsgrad von 95,3% auf! Diese Entwicklung bedeutet einen erheblichen Verlust, denn nur eine grüne Stadt bietet Lebensqualität – nicht nur für die Menschen. Leipzigs Grünschwund muss gestoppt werden!  

Eine ganzheitliche Strategie gegen den Grünschwund

Die Stadt muss dringend handeln und unsere Freiräume schützen. Konkret fordern wir Ökolöwen die Erstellung einer "Roten Liste" von Grünflächen, die aus ökologischen und/oder sozialen Gründen für die jeweiligen Stadtviertel von hoher Bedeutung sind – und den Schutz dieser Flächen vor Bebauung. 

Es mangelt an einem klaren Masterplan zur Sicherung der Grünflächen Leipzigs, der angesichts des starken Wachstums der Stadt in den letzten 15 Jahren längst hätte vorliegen müssen. 

Wir Ökolöwen fordern ein dichtes Netzwerk an grünen Biotopen für das gesamte Stadtgebiet, um Leipzig widerstandsfähig gegen die Klimakrise zu machen und unsere hohe Lebensqualität zu erhalten. 

Grünflächen müssen grün bleiben

In ganz Leipzig werden Bäume und Sträucher gerodet, um Häuser und Parkplätze zu bauen. Dadurch verschwinden grüne Inseln und Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Wir fordern den Leipziger Stadtrat und die Stadtverwaltung auf, Leipzigs Grün besser zu schützen. 

Hilf uns dabei und unterschreibe jetzt den Appell Mehr Grün für Leipzig! Leipzigs Grünflächen müssen Grün bleiben! 

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