Zubauen des Bürgerbahnhof Plagwitz verhindern

Zubauen des Bürgerbahnhof Plagwitz verhindern

Die Freifläche am Plagwitzer Bahnhof hat sich nicht nur zu einem beliebten Aufenthaltsort für die Leipziger:innen, sondern auch zu einem Schutzraum für bedrohte Tierarten entwickelt. Trotzdem wollen Stadt und die Unternehmensgruppe LEWO dort bauen. Diese Pläne lehnen wir Ökolöwen vehement ab und fordern mehr Grün statt weiterer Versiegelung. Nun legen wir ein unabhängiges Artenschutzgutachten vor, das zeigt: Es darf nicht gebaut werden!

Am Bürgerbahnhof Plagwitz darf nicht gebaut werden. Wir fordern: mehr Grün statt weiterer Versiegelung.

Auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhof Plagwitz (von der Naumburger Straße im Norden bis zur Schwartzestraße im Süden) hat sich in den vergangenen 10 Jahren ein lebendiger Grünzug entlang der ehemaligen Gleise entwickelt. Eine Fläche, bei der die Belange von Menschen und Natur gut in Einklang gebracht worden sind.

Die Graue markierte Fläche am Bürgerbahnhof Plagwitz soll bebaut werden. Wir Ökolöwen wollen, dass sie zur Grünfläche gemacht wird. Bildquelle: Stadt Leipzig, bearbeitet durch Ökolöwe
Die Graue markierte Fläche am Bürgerbahnhof Plagwitz soll bebaut werden. Wir Ökolöwen wollen, dass sie zur Grünfläche gemacht wird. Bildquelle: Stadt Leipzig, bearbeitet durch Ökolöwe

Wir Ökolöwen haben die Entwicklung des Bürgerbahnhof Plagwitz bereits in seinen Anfängen begleitet und halten ihn für ein gelungenes Beispiel für partizipative Stadtentwicklung. Aber bereits im Jahr 2014 haben wir beim Vorentwurf des Bebauungsplanes in einer ausführlichen Stellungnahme angemahnt, dass dort viele vom Aussterben bedrohte Tierarten leben und das Areal deshalb sehr behutsam zu entwickeln sei.

Dennoch wollen die Stadt und die Unternehmensgruppe LEWO das Gelände bebauen. Die Baupläne lehnen wir Ökolöwen konsequent ab und fordern den Stadtrat auf, es uns gleichzutun. 

Der Plan sieht vor, dass der Bereich zwischen Ladestraße West und Radweg mit mehrstöckigen Gewerbegebäuden bebaut werden soll, obwohl das gesamte Gelände im Landschaftsplan als wichtige Grünverbindung und Erholungsschwerpunkt ausgewiesen ist. Hinzu kommt, dass das Artenschutzgutachten, das dem Bebauungsplanentwurf der Stadt beiliegt, über sechs Jahre alt ist. Es bildet das aktuelle Vorkommen von diversen Tierarten gar nicht umfassend ab. 

Genauere Details dazu findest Du in unserer aktuellen Stellungnahme zum Bebauungsplan Plagwitzer Bahnhof.

Ökolöwe erwirkt Baustopp auf dem Plagwitzer Bürgerbahnhof

Abrissarbeiten auf dem Bürgerbahnhof Plagwitz
Abrissarbeiten auf dem Bürgerbahnhof Plagwitz Foto: Ökolöwe

Im Frühjahr 2022 waren auf dem Bürgerbahnhof Plagwitz Abrissarbeiten zu beobachten, obwohl der B-Plan noch gar nicht rechtskräftig ist. Wir Ökolöwen forderten das Amt für Umweltschutz daher auf, die Baumaßnahmen auf der brach liegenden Fläche zwischen Ladestraße West und Radweg sofort und dauerhaft zu stoppen.  

Bautätigkeiten auf dem Gelände verstoßen gegen § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG: Überall im Plangebiet leben seltene, strengstens geschützte Zauneidechsen und Wechselkröten. Sie zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, ist verboten. Diesen Standpunkt hatten wir Ökolöwen in einer Pressemitteilung nochmals verdeutlicht. Die Naturschutzbehörde ist der Ökolöwen-Forderung nachgekommen und hat einen Baustopp verhängt. 

Ökolöwe legt unabhängiges Artenschutzgutachten vor

Dank vieler Spenden können wir Ökolöwen das dringend benötigte Artenschutzgutachten jetzt vorlegen. Denn noch immer werden alte und damit falsche Daten für den Bebauungsplan verwendet. Unser Gutachten beweist: Der Bestand von seltenen Amphibien und Reptilien ist deutlich größer.

Wir haben herausgefunden, dass auf dem Gelände Leipzigs letzte Population der streng geschützten Wechselkröte lebt. Sie ist so bedroht, dass sie auf der Roten Liste des Bundesamtes für Naturschutz steht. Die Wechselkröte kann nicht einfach umgesiedelt werden, wie das bei anderen Bauprojekten sonst oft üblich ist.

Stadt und LEWO wollen mitten in diesen wertvollen Lebensraum hineinbauen und ihn damit zerstören. Darum lehnen wir die Pläne weiter ab und fordern mehr Grün statt weiterer Versiegelung. Der Bürgerbahnhof Plagwitz muss als Freiraum und Biotop erhalten bleiben.

Die Wechselkröte und ihr Lebensraum am Bürgerbahnhof Plagwitz.
Die Wechselkröte und ihr Lebensraum am Bürgerbahnhof Plagwitz. (Bildquelle Wechselkröte: Canva)

Stadtteilpark Bürgerbahnhof Plagwitz erhalten und vergrößern!

Der Bürgerbahnhof Plagwitz ist der wichtigste Erholungs- und Naturraum für den Stadtteil und seine Bedeutung wächst. Der Leipziger Westen hat in den letzten Jahren einen Einwohnerboom hingelegt. Nach dem Prinzip der sogenannten „doppelten Innenentwicklung“, das sich die Stadt auf die Fahnen geschrieben hat, muss nun der Bürgerbahnhof Plagwitz als Erholungs- und Naturraum vergrößert werden. Das ist dringend nötig, wenn immer mehr Menschen auch aus den neu gebauten Wohnhäusern die Grünfläche nutzen.

Wir Ökolöwen verlangen von der Stadtverwaltung, die Klimakrise endlich ernst zu nehmen und dementsprechende Maßnahmen umzusetzen: Dazu gehört die Entsiegelung der Flächen und die Erweiterung des Parks am Bürgerbahnhof Plagwitz. Stadt und Lewo sind gut beraten, sich einen anderen Ort für ihre Baupläne zu suchen. Wir Ökolöwen fordern: Stadtteilpark Bürgerbahnhof Plagwitz erhalten und vergrößern!

Jetzt Appell unterschreiben

Mehr Grün für Leipzig

Nicht nur am Bürgerbahnhof Plagwitz, sondern in ganz Leipzig werden Bäume und Sträucher gerodet, um Häuser und Parkplätze zu bauen. Dadurch verschwinden grüne Inseln und Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Wir fordern den Leipziger Stadtrat und die Stadtverwaltung auf, Leipzigs Grün besser zu schützen. Hilf uns dabei und unterschreibe jetzt den Appell Mehr Grün für Leipzig! Leipzigs Grünflächen müssen Grün bleiben! 

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