Wie wäre es mit einem Baum für jeden Heizpilz?
Wie wäre es mit einem Baum für jeden Heizpilz?
Heizpilze sind wahre CO2-Schleudern. Wir Ökolöwen haben uns dafür eingesetzt, ein Verbot oder zumindest Kompensationen für den CO2-Ausstoß der Heizpilze zu erwirken.
Pro Stunde stoßen sie durchschnittlich 2,4 Kilogramm CO2 aus. In nur einer Saison kommen so pro Heizstrahler schnell über zwei Tonnen CO2 zusammen! Im Jahr 2011 wurde ein Verbot von Heizpilzen im Leipziger Stadtrat diskutiert mit dem Ergebnis, dass Gastronom:innen freiwillig auf Heizpilze verzichten sollen. Geändert hat sich an dem Einsatz von Heizpilzen allerdings nichts. Daher braucht es dringend ein Verbot dieser Klimakiller! Nun bringen die Fraktion die Linke und Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag ein, der ein generelles Verbot von Heizpilzen vorsieht, wie es bereits in Berlin, München, Köln und Stuttgart der Fall ist.
Gegenwind kommt von Dehoga
Bemerkenswert war zu dem Antrag des Verbotes die Reaktion von Holm Retsch, Chef des Gastgewerbeverbandes Dehoga. Er behauptet, dass Heizpilze nicht zur Klimakrise beitragen. Das sehen wir Ökolöwen anders: Heizpilze sind echte Giftpilze und heizen die Klimakrise wortwörtlich an. Zudem vergisst der Dehoga-Chef bei seiner Kosten-Nutzen-Rechnung einen Punkt: Die Kneipenbetreiber:innen sparen, indem sie die Strahler aufstellen, ohne für den Schaden an unserer Umwelt aufzukommen. Die Kosten trägt die Allgemeinheit. Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass sich die tatsächlichen Kosten einer Tonne CO2 auf circa 207 Euro belaufen. Retsch rechnet mit zwei Tonnen CO2 pro Heizstrahler und Jahr. Alle 500 Leipziger Heizstrahler kosten die Allgemeinheit somit etwa 207.000 Euro jährlich.
Wir Ökolöwen unterstützen ein generelles Verbot von Heizpilzen
Heizpilze gehören verboten. Ihre Energiebilanz ist extrem schlecht, wie das Umweltbundesamt in seinem Hintergrundpapier präsentiert. Falls ein Verbot in Leipzig nicht durchzusetzen ist, sollten die Kneipenbesitzer:innen fairerweise die Kosten für die Schäden an der Umwelt kompensieren. Wir Ökolöwen schlagen vor, nach dem Verursacherprinzip von Gaststättenbetreiber:innen eine Gebühr für die Nutzung der Klimakiller zu erheben. Die Einnahmen sollten dazu verwendet werden, Bäume im Stadtgebiet zu pflanzen. Diese können dann den CO2-Ausstoß der Wärmestrahler kompensieren. So würde die CO2-Bilanz vor Ort ausgeglichen und die Stadt wird gleichzeitig grüner und attraktiver für die Leipziger:innen und ihre Gäste.
+++ UPDATE August 2017: Kein Verbot für Heizpilze in Leipzig +++
Der Stadtrat hat sich in der Ratsversammlung am 23. August 2017 gegen ein generelles Verbot für Heizpilze ausgesprochen. Aber Gastronom:innen müssen künftig für jeden Heizstrahler eine Kompensation zahlen. Je nach Lage kostet ein Heizer pro Monat 20 bis 30 Euro. Das eingenommene Geld soll für Baumpflanzungen verwendet werden. Zusätzlich wird die erlaubte Anzahl auf einen Heizpilz pro 20 Quadratmeter beschränkt. Die neuen Regelungen werden in die Leipziger Sondernutzungssatzung übernommen.
+++ UPDATE Mai 2018: Gebührenpflicht für Heizpilze +++
Am 05. Mai 2018 wurde die neue Sondernutzungssatzung bekanntgemacht und ist damit wirksam. Ab der kommenden Heizpilzsaison wird damit für jeden Heizstrahler eine Gebühr erhoben.
+++ UPDATE Oktober 2020: Heizpilze bleiben und sind CO2-Schleudern +++
Die Sondernutzungsgebühren werden seit Ende März 2020 zur Unterstützung der Gewerbetreibenden erlassen, so auch die Gebühren für Heizpilze. Jetzt entdecken einige Politker:innen den Heizpilz als ultimative Lösung für die Gastronomie wieder: Die Freibeuter haben beantragt, die sinnvolle Abstandsregel – ein Heizpilz je 20 Quadratmeter – aufzuheben. Wir bitten den Stadtrat eindringlich, diesem nicht zuzustimmen. Mit der Klimakrise lässt sich nicht verhandeln!
+++ UPDATE November 2020: Stadtrat - für Heizpilze und gegen Klimaschutz +++
In der Ratsversammlung am 12. November stimmte der Stadtrat über die Aufhebung der Beschränkung - ein Heizpilz pro 20 Quadratmeter - ab. Mit knapper Mehrheit wurde diese trotz Klimanotstand aufgehoben! Die Fraktion Die Linke und die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen lehnten diesen Antrag geschlossen ab.
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