Verkehrsamt verbaut Zukunft der Luppe-Aue
Verkehrsamt verbaut Zukunft der Luppe-Aue
Der Stadtrat geht unserer Forderung nach: Ohne Auenkonzept kein Brückenbau! Das Verkehrsamt wollte der Luppe-Aue den Wasserhahn zudrehen. Wir Ökolöwen hatten die Stadträt:innen alarmiert.
Ein Erfolg für unseren Appell Mehr Grün für Leipzig! In der Ratsversammlung am 14. Oktober 2020 hat der Stadtrat durch den Änderungsantrag von Bündnis 90/Die Grünen beschlossen, dass die Brückenplanung über die Nahle an das Auenkonzept anzupassen ist und sie somit vergrößert werden muss. Wir Ökolöwen haben im Vorfeld die Stadträt:innen alarmiert, dass die Planung der viel zu kleinen Brücke des Verkehrsamtes der Luppe-Aue den Wasserhahn zudreht. Zudem haben wir Sie an Ihren eigenen Beschluss erinnert: Erst muss die Rettung des Auwaldes erfolgen und dem darf nichts entgegen stehen! Wir Ökolöwen werden die Brückenplanungen des Verkehrsamtes genaustens beobachten und intervenieren, wenn hier die Zukunft des Auwaldes doch verspielt werden sollte.
September 2020: Verkehrsamt will den Auwald trocken legen
Erst im August 2020 verkündete der sächsische Umweltminister Wolfram Günther bei einem Besuch im Leipziger Auwald, dass das Leipziger Auensystem gerettet werden muss. So wollen das Land Sachsen zusammen mit der Stadt Leipzig Rettungsmaßnahmen erarbeiten. Und dabei ist eines klar: Ohne Wasser keine Rettung! Aber das Leipziger Verkehrsamt hat andere Pläne und will die Nahlebrücke im Verlauf der Gustav-Esche-Straße viel zu klein erneuern. Wenn diese Brücke nicht größer gebaut wird, dann bleibt die Nahle ein reiner Abflusskanal. Der Luppe-Aue wird der Wasserhahn zugedreht!
Ohne Auenkonzept kein Brückenbau!
Erst im Mai 2020 sprach sich auch der Leipziger Stadtrat für die Rettung der Leipziger Auenlandschaft aus und hat ein Auwald-Entwicklungskonzept in Auftrag gegeben. Dieses Konzept hat die explizite Auflage: Keine Maßnahmen dürfen der Revitalisierung im Weg stehen. Daher haben wir Ökolöwen uns an den Stadtrat gewandt, um auf die Fehlplanungen des Verkehrsamtes hinzuweisen. So hoffen wir, dass der Stadtrat das Verkehrsamt nun beauftragt, die Brücke an das Auenkonzept anzupassen und entsprechend größer zu planen. Bündnis 90/Die Grünen haben Ende September 2020 einen Änderungsantrag in das Verfahren gebracht. Dieser zielt darauf ab, dass der Brückenbau dem Auenkonzept nicht im Wege steht. Wird dieser Änderungsantrag im Oktober beschlossen, muss die Brückenbreite so angepasst werden, dass die Nahle wieder ein natürlich fließender Fluss wird.
Leipzigs Flüsse müssen wieder natürlich fließen
Damit die gesamte Elster-Luppe-Aue eine Zukunft hat, müssen endlich die kanalisierten Flüsse wieder renaturiert werden. Nur so kann der ökologische Zustand der Gewässer sowie auch deren Attraktivität verbessert werden. Um die Nahle als natürlichen Luppe-Fluss zu renaturieren, braucht sie ein breites und hochliegendes Flussbett mit Platz für eine strukturreiche Uferzone.
Aber dies scheint das Verkehrsamt nicht zu interessieren und schreibt die Flussregulierung wie vor 100 Jahren fort, als gäbe es keinen defizitären Wasserhaushalt in der Aue! Die alte Luppe wurde in den 1920/30er Jahren als Nahle zur Drainage der Aue tief ausgebaut und bewirkt deren fortschreitende Austrocknung. Zusammen mit der Weißen Elster war dieses Fließgewässer aber ursprünglich Teil eines umfangreichen Binnendeltas, dass für eine regelmäßige Überflutung der Elster-Luppe-Aue sorgte. Das gilt es wiederherzustellen!
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