Stadtgrün am Täubchenweg erhalten!
Stadtgrün am Täubchenweg erhalten!
Für die Ecke Gerichtsweg und Täubchenweg in Reudnitz wird ein Bebauungsplan erarbeitet. Mit dem aktuellen Entwurf ginge ein Großteil des Stadtgrüns verloren. Das geht auch anders!
In ganz Leipzig verschwinden wertvolle Grünflächen. Geht es nach dem Stadtplanungsamt, wird auch ein Großteil der Grünfläche an der Ecke Gerichtsweg und Täubchenweg in Reudnitz einer Bebauung geopfert.
Der Entwurf des Bebauungsplans sieht die Fällung fast aller Bestandsbäume vor. Außerdem soll die öffentliche Grünfläche zersplittert und auf deutlich weniger als die Hälfte verkleinert werden. Klimaanpassung und Förderung der Biodiversität? Fehlanzeige! Hier werden nur die Interessen der Investor:innen vertreten.
Zwischennutzung schafft Lebensraum
Die Grünfläche konnte sich im Rahmen einer Zwischennutzung entwickeln, die auf die Festsetzung des Sanierungsgebietes Reudnitz zurückgeht. Für die Grünfläche wurde eine befristete Veränderungssperre verhängt, die 2025 ausläuft.
Mit dem Ende der Veränderungssperre ist die Zukunft der Fläche ab 2025 offen. Wir und auch viele Anwohner:innen erwarten von der Stadt Leipzig, eine Lösung zu finden, die die Bedeutung der Grünfläche würdigt - als Lebensraum, zur Erholung und für das Stadtklima.
Ein Teil der Fläche ist heute eine grüne Oase. Nachbar:innen nutzen sie in ihrer Freizeit. Außerdem bietet die Fläche mit ihren Bäumen und Stauden Lebensraum für Vögel und Insekten.
Bereits im April 2023 haben wir in einer ersten Stellungnahme den Erhalt des Bestandsgrüns eingefordert und Hinweise zum Verfahren gegeben. Der nun vorliegende Entwurf des Bebauungsplans berücksichtigt all das nicht. Folglich lehnen wir Ökolöwen den Entwurf ab und fordern ganz klar: Unser Stadtgrün muss erhalten bleiben!
In einer ausführlichen Stellungnahme haben wir unsere Forderungen für den Bebauungsplan im August 2024 erneut eingebracht:
Erhalt von Stadtgrün und Lebensräumen
Der westliche Teilbereich des Plangebietes zwischen Gerichtsweg und Perthesstraße wird derzeit fast vollständig als öffentliche Grünfläche genutzt. Das Gebiet ist komplett von Bäumen eingefasst. Dazu zählt eine doppelte Baumreihe von Eschen entlang des Gerichtswegs. An den übrigen Seiten stehen zahlreiche Weiden, Roteichen, Silberpappeln, Ahorne und weitere Arten, die für eine strukturreiche Brache sorgen.
Die Baulinien und Baugrenzen sind im Entwurf des Bebauungsplans so festgelegt, dass fast alle Bäume bei Umsetzung gefällt werden müssen. Die Aufgabe der Bauleitplanung ist es jedoch Bestandsgrün und Bebauung zusammenzubringen. Entsprechend sind Baulinie und Baugrenze so festzulegen, dass die Bäume weitestgehend erhalten werden können.
Die öffentliche Grünfläche soll auf weniger als die Hälfte reduziert werden. Geplant sind zwei schmale Teilbereiche von lediglich etwa 20 Meter breite und direkt an die geplante Bebauung angrenzend. Durch die angrenzende Bebauung ist absehbar, dass auch hier kaum Bestandsgrün erhalten werden kann und zudem die Aufenthaltsqualität beeinträchtigt ist.
Die deutliche Reduktion der Grünfläche steht auch im Konflikt mit dem Landschaftsplan der Stadt Leipzig. Für das Plangebiet wird hier die Anreicherung von Lebensräumen in bebautem Gebiet ausgewiesen. Bei Umsetzung der Planung würden jedoch viele Lebensräume von Insekten und Vögeln verloren gehen.
Schutz des Bodens und seiner Funktion
Mit dem Entwurf des Bebauungsplans wird eine Versiegelung von 70 bis 80 % des Bodens der Bauflächen vorgesehen. Neben den Grundflächen der Gebäude selbst zählen hierzu auch Tiefgaragen, die die Innenhöfe unterkellern und so die Bodenfunktion erheblich stören.
Der hohe Grad an Versiegelung hat eine Vielzahl von negativen Folgen: Lebensräume werden zerstört, Versickerung von Niederschlagswasser eingeschränkt, die Wärmebelastung im Quartier steigt. Leipzig wird geschwächt im Kampf gegen die Klimakrise.
Der hohe Versiegelungsgrad widerspricht dem Prinzip der Schwammstadt. Für die natürliche Versickerung und Speicherung von Niederschlagswasser braucht es ein gesundes Bodengefüge. Die verbleibenden Grünflächen können das nicht leisten. Insbesondere bei Starkregen steigt so die Gefahr von überfluteten Straßen, Plätzen und Kellern. Umgekehrt trocknen die Grünflächen im Sommer bei wenig Regen schnell aus.
Nicht zuletzt sorgen Grünflächen für frische Luft und Kühlung. Versiegelte Flächen hingegen erhitzen sich im Sommer deutlich schneller und stärker. Je höher der Versiegelungsgrad, desto höher auch die Wärmebelastung in den Sommermonaten.
Wir Ökolöwen fordern, dass die Versiegelung auf ein Minimum reduziert wird! Hierzu ist insbesondere auf die Tiefgaragen zu verzichten. Stattdessen kann eine Quartiersgarage innerhalb der Gebäudeblöcke eingeplant werden.
Wie geht es weiter?
Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Die Stadtverwaltung muss nun die im August 2024 eingereichten Stellungnahmen abwägen und einen Standpunkt entwickeln, den sie der Ratsversammlung vorlegt. Den endgültigen Satzungsbeschluss trifft dann die Ratsversammlung.
Außerdem reichten Anwohner:innen bereits im Juli 2024 eine Petition bei der Stadt Leipzig ein. Die Petition richtete sich “gegen die Flächenversiegelung in Reudnitz” und fordert eine Anpassung der Planungen. Vor einem Satzungsbeschluss muss der Stadtrat auch noch über die Petition entscheiden.
Wir Ökolöwen halten an unseren Forderungen fest und unterstützen auch die Inhalte der Petition. Wir fordern vom Stadtplanungsamt, die Planungen anzupassen und den Erhalt der Bäume und eines Großteils der Grünfläche festzuschreiben. Außerdem fordern wir den Stadtrat auf, dem Bebauungsplan nur unter dieser Bedingung zuzustimmen.
Jetzt Appell unterschreiben
Nicht nur in Reudnitz, sondern in ganz Leipzig werden Bäume und Sträucher gerodet, um Häuser und Parkplätze zu bauen. Dadurch verschwinden grüne Inseln und Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Wir fordern den Leipziger Stadtrat und die Stadtverwaltung auf, Leipzigs Grün besser zu schützen. Hilf uns dabei und unterschreibe jetzt den Appell Mehr Grün für Leipzig! Leipzigs Grünflächen müssen Grün bleiben!
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