Nachtfahrverbot für Mähroboter: Leipzig schützt seine Igel

Nachtfahrverbot für Mähroboter: Leipzig schützt seine Igel

Die Stadt Leipzig hat gehandelt: Um Igel und andere Kleintiere besser zu schützen, gilt seit dem 19. April 2025 ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Damit haben die Tiere endlich eine Chance, nachts gefahrlos durch unsere Gärten zu streifen sie sind dennoch bedroht!

Mähroboterverbot in Leipzig

Der Westeuropäische Igel (Erinaceus europaeus) steht seit 2024 auf der internationalen Roten Liste – als potenziell gefährdete Art. Damit ist klar: Auch unser bekanntestes Wildtier braucht jetzt dringend Schutz. Die zunehmende Zersiedelung, der Verlust von Lebensräumen und der massive Insektenschwund machen dem Igel das Leben schwer.

Ein weiteres, oft übersehenes Risiko: Mähroboter. Viele Modelle fahren automatisch – bevorzugt nachts, wenn es kühl ist. Doch genau dann sind Igel unterwegs. Und anders als andere Tiere fliehen sie nicht bei Gefahr, sondern rollen sich ein. Für die scharfen Klingen der Roboter sind sie dann leichte Beute. 

Allgemeinverfügung zum Verbot für Mähroboter in Leipzig

Die Stadt Leipzig hat reagiert: Seit dem 19. April 2025 gilt ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Grundlage für die Allgemeinverfügung bilden das Bundesnaturschutzgesetz sowie das Sächsische Naturschutzgesetz. Der Geltungsbereich dieser Allgemeinverfügung umfasst das gesamte Stadtgebiet der kreisfreien Stadt Leipzig. Mähroboter sind alle Serviceroboter, die selbsttätig (nicht ferngesteuert) eine vorgegebene (Rasen-)Fläche mähen können. Zwischen 30 Minuten vor Sonnenuntergang und 30 Minuten nach Sonnenaufgang dürfen sie nicht mehr betrieben werden. Verstöße können mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Hinweise zu Verstößen gegen das Verbot kannst Du außerdem an das Ordnungstelefon unter der Nummer 0341 123-8888 melden.

Allein 2024 wurden in Leipzig mindestens 400 Igel durch Gartenmaschinen verletzt, 35 bis 40 starben. Besonders betroffen: Jungtiere. Die Dunkelziffer ist weit höher, da viele Opfer unbemerkt bleiben – denn verletzte Igel ziehen sich zurück und sterben oft qualvoll im Versteck.

Allgmeinverfügung zum Verbot der nächtlichen Inbetriebnahme von Mährobotern

Mehr als ein Verbot: Was der Igel jetzt wirklich braucht 

Die Allgemeinverfügung ist ein wichtiger Schritt. Doch um den Igel langfristig zu retten, braucht es mehr: Wir müssen den massiven Insektenschwund stoppen – und naturnahe Lebensräume für Igel erhalten, vergrößern und miteinander vernetzen. 

Denn: Ohne Insekten keine Igel. Die Hauptursache für den Rückgang der Igelpopulation sind fehlende Insekten als primäre Nahrungsquelle. Der stachelige Gartenbewohner ist auf Käfer, Würmer und andere Kleintiere angewiesen. Doch diese werden durch Versiegelung, Monokulturen und steriles Stadtgrün immer knapper. 

Deshalb fordern wir: Mehr Blühinseln für Leipzig! 

Blühinseln für Leipzig, überall

Blühwiesen sind mehr als nur dekorative Flächen. Sie sind wichtige Trittsteine für Insekten und Pflanzen, die sich so durch die Stadt bewegen und ihre Lebensräume miteinander verbinden können. Nur wenn es an vielen Stellen blüht, schaffen wir ein Netzwerk, das das Überleben der Arten in der Stadt langfristig sichert. 

Unser Ziel ist klar: Blühinseln für Leipzig – Überall! Doch dafür brauchen wir Deine Unterstützung.

👉 Unterschreibe hier unseren Appell für mehr Grün in Leipzig