Leipziger Aue: Massentourismus stoppen!

Leipziger Aue: Massentourismus stoppen!

Keine einzige Maßnahme darf der Revitalisierung der Leipziger Aue im Weg stehen - erst recht nicht der Ausbau des Massentourismus auf Leipzigs Gewässern!

Wir Ökolöwen haben zusammen mit dem BUND Leipzig eine klare Botschaft an die Stadt Leipzig gesendet: Die Pläne für den Wassertourismus dürfen nicht die Zukunft der Leipziger Aue verbauen. Die Entwicklung einer intakten Auenlandschaft hat oberste Priorität und ist auch Grundlage für attraktive Naherholung.

Bis heute gibt es keinen Plan, wie der Auwald gerettet werden soll. Das Auenentwicklungskonzept soll die Lösungen zeigen, doch es lässt auf sich warten. Touristische Pläne an den Leipziger Gewässern hingegen werden Stück für Stück umgesetzt und gefährden die Rettung des Auwaldes: Am Westplatz entsteht ein großer Stadthafen, die Alte Elster soll ausgebaut werden, ein Anschluss des Lindenauer Hafens an den Elster-Saale-Kanal ist in Planung.

Stadtratsbeschluss: Leipziger Aue bleibt weiter Werbeaushang für Massentourismus

Der Stadtrat hat die Pforte für Massentourismus auf Leipzigs Gewässern geöffnet, indem er die Aufstellung des wassertouristischen Nutzungskonzeptes (WTNK) am 14. Oktober 2020 beschlossen hat. Statt der Verwaltung die Prioritäten im Auwald deutlich vorzugeben, lässt der Stadtrat ihr weiter freie Hand. Unseren Standpunkt haben wir Ökolöwen zusammen mit dem BUND Leipzig in einer Pressemitteilung verdeutlicht. Denn mit diesem Beschluss werden nun Tatsachen geschaffen, die der Gewässerrenaturierung im Weg stehen. Das Konzept betrachtet die Nutzung der bestehenden Gewässer ohne die revitalisierte Auenlandschaft zu kennen. Für uns Ökolöwen heißt es jetzt, dran bleiben und die Rettung des Auwaldes verteidigen.

Die Rettung des Auwaldes hat Vorrang!

Im Mai 2020 bekannte sich der Leipziger Stadtrat endlich zur Rettung der Leipziger Aue, indem er das Auenentwicklungskonzept in Auftrag gab. Hierbei wurde explizit beschlossen, dass der Revitalisierung keine einzige Maßnahme im Weg stehen darf. Ganz oben auf diese Maßnahmenliste gehört das wassertouristische Nutzungskonzept (WTNK) mit seinen wasserbaulichen Projekten. Das ist wichtig, denn das Wasserdargebot in Leipzig ist begrenzt. Bei der Verteilung des Wassers muss der Auwald priorisiert werden. Der Tourismus muss sich unterordnen.

Der Aufstellungsbeschluss zum WTNK gefährdet die Rettung des Auwaldes. Der Stadtrat hat damit gegen seinen eigenen Beschluss gehandelt. Wir Ökolöwen fordern den Stadtrat eindringlich auf, nicht durch voreilige Beschlüsse die Rettung des Auwaldes zu verbauen. Denn dadurch werden verbindliche Rahmenbedingungen geschaffen, die später einer intakten Gewässerlandschaft im Weg stehen. Alle Planungen zur touristischen Nutzung der Leipziger Gewässer sind bis zum Beschluss des Auenentwicklungskonzeptes auszusetzen!

Stadtnahe Erholung und Naturschutz passen zusammen

Stadtnahe Erholung und Naturschutz passen zusammen, wenn die Priorisierung klar gesetzt ist: Die Rettung des Auwaldes und somit die Entwicklung eines lebendigen Auensystems muss an erster Stelle stehen, denn Arten- und Biotopschutz sind hier nicht verhandelbar. Und nur eine lebendige Auenlandschaft ist auch die Grundvoraussetzung für den Erhalt von Leipzigs wichtigstem Naherholungsort. Mit dem Boot, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd, für Leipziger:innen gibt es viele Möglichkeiten, die Natur im Auwald exklusiv zu genießen. Für Massentourismus aber sind der Auwald und seine Gewässer tabu. Dies ist nur ein Standpunkt unseres Appells "Mehr Grün für Leipzig". Hier kannst Du unterschreiben.

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