Keine Bäume für Leipzig?

Keine Bäume für Leipzig?

Bessere Luft kommt nicht von alleine. Damit Baumneupflanzungen realisiert werden können, braucht der Haushaltsplan 2017/2018 einen konkreten Posten für Neupflanzungen.

baumlose Straße

"1000 neue Straßenbäume jedes Jahr", so lautet das selbstformulierte Ziel der Stadt Leipzig. Schon 2009 wurde im Luftreinhalteplan festgelegt, bis 2015 insgesamt 5.000 zusätzliche Straßenbäume zu pflanzen. Sie sollten die Schadstoffbelastung der Luft verringern und helfen, endlich die europäischen Grenzwerte einzuhalten.

Doch weil hierfür kein Geld im Haushaltsplan vorgesehen war, konnte kaum realisiert werden, was auf dem Papier so schön geschrieben stand. Im aktuell verhandelten Haushaltsplan für 2017/2018 muss das besser werden. Doch auf die Frage, ob es überhaupt einen Posten für Neupflanzungen im Haushaltsplan gibt, haben selbst Teile der Verwaltung und Stadträte keine Antwort.

Fakt ist: Ohne Haushaltsposten kein Geld. Ohne Geld keine Bäume. Und ohne Bäume hohe Sanktionen der EU. Und natürlich schlechte Luft. Was also tun? Es ist wichtig, eine Haushaltsstelle für zusätzliche Baumpflanzungen zu reservieren und sie transparent auch so zu benennen. Ein Hin- und Herschieben von Geldern auf unterschiedlichsten Positionen, um irgendwie zumindest ein paar Bäume zu pflanzen, führt nicht zum Ziel. Für die Pflanzung und Pflege eines Baumes sind etwa 1.500 Euro nötig, damit er im für ihn stressigen Straßenraum überleben kann. Bei 1.000 Bäumen ergibt sich so ein nötiges Budget von 1,5 Mio. Euro pro Jahr. Für die Ersatzpflanzung gefällter und den Erhalt bestehender Bäume braucht es zusätzliche Mittel.

Wir können nur an die Stadträte appellieren, sich für eine Haushaltsstelle für Baumneupflanzungen mit ausreichender finanzieller Ausstattung stark zu machen. Denn am Ende des Tages sind sie es, die dafür verantwortlich gemacht werden, wenn Sanktionen auf die Stadt zurollen.

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