Kein Kunststoff in die Biotonne

Von Leipzigs Biotonnen zum Mikroplastik

Im Kompostwerk Liemehna wird der Leipziger Bioabfall kompostiert. Doch hier gibt es ein großes Problem. Denn in den Leipziger Biotonnen landet nicht nur das, was auch dort hineingehört.

Zu viel Plastik in den Leipziger Biotonnen

Das Bild aus dem Kompostwerk macht es deutlich: Im Biomüll landen riesigen Mengen an Plastik. Haufenweise Apfelsinennetze, Plastikblumentöpfe und Lebensmittelverpackungen aller Art, aber auch Flaschen, Spraydosen und Kuriositäten wie alte Fußmatte.

Mikroplastik landet wieder auf dem eigenen Teller

Zwar wird der Abfall aus der Biotonne im Laufe der Kompostierung mehrfach gesiebt, und große Stücke Plastikmüll werden herausgeholt. Doch die Kunststoffteile werden beim Abkippen des Mülls und beim Umschichten im Laufe des sechsmonatigen Kompostierungsprozesses immer mehr zerkleinert. Im Ergebnis enthält der Kompost viel Mikroplastik. Dieses Problem gibt es nicht nur in Leipzig, wie eine Studie zeigt.

Das ist sehr problematisch, denn der fertige Kompost samt Mikroplastik landet letztendlich im Garten oder auf dem Acker. Im Boden kann das Mikroplastik von Pflanzen und Tieren aufgenommen werden, wie eine weitere Studie belegt hat. So können die winzigen Plastikteilchen im Laufe der Nahrungskette wieder auf dem eigenen Teller landen.

Bio-Kunststoffe sind keine Lösung

Tüten aus sogenannten „Ökokunststoffen“ sind leider keine Lösung. Im Kompostwerk verrotten sie in der Kürze der Zeit nicht. Sie werden dort mühsam aussortiert und verbrannt. Hingegen sind Papiertüten eine gute Alternative zum Plastik. Das Papier verrottet schneller und richtet keinen Schaden in der Umwelt an. Natürlich kann man auch vollständig auf Tüten verzichten und den Biomüll in einem Eimer sammeln. Wer üble Gerüche befürchtet, kann den Bioabfall zusätzlich in Zeitungspapier einpacken.

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