Fläche der Kleinmesse dem Auwald zurückgeben!
Fläche der Kleinmesse dem Auwald zurückgeben!
Die Stadtverwaltung will, dass die Leipziger Kleinmesse umzieht. Wenn es tatsächlich dazu kommt, fordern wir Ökolöwen: Wald statt Asphalt!

Die Anzeichen verdichten sich seit Langem, jetzt wird es ernst. Die Leipziger Kleinmesse soll umziehen, damit RB Leipzig auf der Fläche am Cottaweg Parkplätze bauen und sein Trainingsgelände ausweiten kann. Kleinmesse oder RB Leipzig – das bestimmt die Diskussion der Politiker:innen im Stadtrat. Niemand traut sich zu sagen, dass die Fläche, um die sich zwei streiten, eigentlich einem Dritten gehört: dem Leipziger Auwald.
Wir Ökolöwen bedauern, dass eine traditionelle Leipziger Institution wie die Kleinmesse zum Umzug gezwungen wird. Kommt es tatsächlich dazu, haben wir eine klare Forderung an die Stadt Leipzig: “Wald statt Asphalt”! Auf der ehemaligen Fläche der Kleinmesse ist ein Wald zu pflanzen, denn nur so lässt sich die riesige Lücke im Auwald-Gürtel vor den Toren Lindenaus schließen!
Kleinmesse und RB-Trainingszentrum – Nadelöhr im Biotopverbund zwischen nördlichem und südlichem Auwald
In Leipzig werden immer mehr Grünflächen zerstört und überbaut. Wir Ökolöwen waren, sind und bleiben in intensiven Gesprächen, damit sich der Spieß am Cottaweg endlich mal umdreht. Wir fordern, dass der Natur Fläche zurückgegeben wird. Die Stadt Leipzig hat sich selbst zum Ziel gesetzt, den Grünverbund genau hier, westlich des Stadionumfelds zu stärken. Die Lücke des Biotopverbunds zwischen nördlichem und südlichem Auwald muss geschlossen werden. Das ist sogar im integrierten Stadtentwicklungskonzept “Leipzig 2030” (INSEK) festgelegt.
Stadtrat stimmte in der Vergangenheit mehrmals gegen unseren Auwald
Leider interessierte die Stadtspitze und die Mehrheit des Stadtrates ihre eigenen Konzepte nicht. Die Ökolöwen-Forderung nach "Wald statt Asphalt" für das Kleinmesse-Gelände hatte die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen im Jahr 2021 im Stadtrat beantragt. Die Mehrheit der Stadträt:innen und OBM Jung haben das abgelehnt. Sie wollen die große Auwald-Lücke nicht schließen.
Eine nächste verheerende Entscheidung fällte der Stadtrat ein Jahr später für das benachbarte Motodrom – eine Rennstrecke mitten im Auwald gleich nördlich der Kleinmesse. Bereits 2010 hatten wir Umweltverbände mit Stadt und RB Leipzig vereinbart, dass als Ausgleich für den Neubau des Trainingszentrums von RB, der Pachtvertrag für das Motodrom nicht weiter verlängert wird. Die Rennstrecke sollte mit den Ausgleichzahlungen von RB zurück gebaut und dafür ein Wald gepflanzt werden.
Als es so weit war, wollte auch davon plötzlich niemand mehr etwas wissen. OB Jung und die Mehrheit des Stadtrats haben auch hier gegen den Auwald gestimmt. Sie wollen stattdessen das Motodrom als Rennstrecke im Auwald dauerhaft sichern.
Stadtspitze will nun auch Kleinmessegelände an RB Leipzig geben
Im Mai 2025 stellt die Stadt einen Erbbaurechtsvertrag mit der Red Bull Betriebsanlagen GmbH zur Abstimmung. Damit soll die Erweiterung des Trainingszentrums von RB auf das Kleinmessegelände rechtlich abgesichert werden. Das Erbbaurecht beginnt am 01.01.2032 mit einer Laufzeit bis Ende 2063. In der Vereinbarung finden sich Absicherungen für die Kleinmesse bis 2032 und Hilfen für den Umzug der Kleinmesse. Was auf Wunsch der Stadtspitze wieder hinten runterfallen soll, ist der Leipziger Auwald.
Wir Ökolöwen erwarten ganz klar von der Stadt, dass sie jetzt mit der Übertragung des Erbbaurechts an RB Leipzig auch die Verpflichtung zur Stärkung des Grünverbunds auf dem ehemaligen Kleinmessegelände überträgt!

Wir Ökolöwen fordern die Renaturierung des Leipziger Auwaldes. Sollte die Kleinmesse tatsächlich umziehen müssen, so ist die Fläche prädestiniert dafür, der Natur wieder den Platz im urbanen Raum zu geben, der ihr zusteht.
Offener Brief: Für die Stärkung des Auwalds – Lücke im Biotopverbund am Cottaweg schließen!
Diese Fläche ist das zentrale Scharnier zwischen nördlichem und südlichem Auwald. Daher müssen die Renaturierungsarbeiten auf der Kleinmessen-Fläche direkt nach dem etwaigen Umzug beginnen. Die Fläche muss entsiegelt und der Biotopverbund geschlossen werden! Unterstütze uns im Kampf für "Wald statt Asphalt", unterschreibe den Ökolöwen-Appell!
Erfolg: Stadtrat verpflichtet OBM Jung und RB Leipzig zur Stärkung des Biotopverbunds auf dem Kleinmessegelände
Unser gemeinsames Engagement für den Auwald zeigt Wirkung: Der offene Brief von Ökolöwe, BUND und Nabu veranlasste die Fraktionen von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen, Änderungsanträge für den Erbbaurechtsvertrag zu verfassen. Diese wurden in der Ratsversammlung im Mai 2025 beschlossen. Damit muss die Stadtspitze RB Leipzig nun vertraglich verpflichten, den Grünverbund zwischen nördlichem und südlichem Auwald auf dem Kleinmessegelände zu stärken, auch wenn sie das ursprünglich nicht wollte.
Konkret muss Oberbürgermeister Jung folgende Punkte in den Erbbaurechtsvertrag mit RB Leipzig schreiben:
- Der Erbbauberechtigte verpflichtet sich, die Entwicklung der Fläche so vorzunehmen, dass Biotope und waldartige Gehölzstrukturen sowie der Biotopverbund insgesamt eine Stärkung und Ausweitung erfahren.
- die zu verpachtende Fläche zur Stärkung des Grünzugs und Biotopverbundes zwischen nördlich und südlichem Auwald ist barrierefrei heranzuziehen (ohne Einzäunung)
- der Vorplatz zwischen Pachtfläche und Jahnallee ist unter Mitwirkung des Pächters zu entsiegeln und teilweise zu begrünen, um den Grün- und Biotopverbund zwischen historischer Tankstelle “Herr Kauzig” und Elsterflutbett zu stärken
- im Umfeld des Pachtgeländes zwischen historischer Tankstelle “Herr Kauzig” bis Motodrom über die Straße Arenablick ist die Barrierefreiheit (keine Einzäunung) zu gewährleisten, um auch diesen Biotopverbund nicht zu gefährden
- die Fuß- und Radwegverbindung zwischen Erich-Köhn-Straße und Cottaweg ist für die Öffentlichkeit zu erhalten und in der im B-Plan angelegten Art barrierefrei her- und fertigzustellen
Wir Ökolöwen bedanken uns bei den Fraktionen für die Anträge sowie den klaren Beschluss im Stadtrat und fordern OBM Jung auf, den Auftrag der Stadträte zu akzeptieren und 1 zu 1 umzusetzen. Wir können leider nicht darauf vertrauen, dass nun alles seinen Gang geht. Wir Ökolöwen bleiben dran und streiten weiter für den Biotopverbund in unserem schönen Leipziger Auwald.
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