Erfolg: Mehr Wiesen statt Rasen für Leipzigs Parks
Erfolg: Mehr Wiesen statt Rasen für Leipzigs Parks
Viel zu oft und bis in jede kleine Ecke wurde alles bis zum englischen Rasen runter gemäht. Doch jetzt endlich darf es an vielen Stellen natürlich wachsen. Ein Erfolg für die Artenvielfalt! Dafür haben wir Ökolöwen seit Jahren gekämpft.
Ist es Dir schon aufgefallen? Seit diesem Jahr hat sich in manchen Leipziger Parks etwas verändert: wilde Wiesen statt kurzer steriler Rasen, wie hier im Palmengarten. Das ist ein Ergebnis von jahrelanger Ökolöwen-Arbeit und ein Erfolg für mehr Artenvielfalt in der Stadt.
Grünfläche ist nicht gleich Grünfläche
Schon vor knapp zehn Jahren wurde wissenschaftlich belegt, dass Wiesen im Vergleich zu Rasen wesentlich artenreicher sind. Im Kampf gegen das Artensterben spielen sie deshalb eine zentrale Rolle. Auch in Leipzigs Parks steckt viel Potenzial. Denn eine Parkfläche kann zugleich Erholungsort für Leipziger:innen und Lebensraum für Insekten & Co. sein.
Deswegen setzen wir Ökolöwen uns dafür ein, dass trotz des erhöhten Nutzungsdrucks die Artenvielfalt in Parks nicht hinten angestellt, sondern gezielt gefördert wird. Zusammen mit dem Nabu Leipzig und dem Institut für Vegetationskunde und Landschaftsökologie (IVL) haben wir Ökolöwen an runden Tischen beraten sowie bei Vor-Ort-Begehungen konkrete Umsetzungsvorschläge angebracht. Immer wieder haben wir gegenüber Verwaltung und Politik Stellung bezogen und Maßnahmen für mehr Biodiversität in den Parks erarbeitet und eingefordert.
Und jetzt – nach jahrelangem hartnäckigen Dran bleiben – dürfen unter anderem im Johanna- und Clara-Zetkin-Park endlich großflächig Langgras-Wiesen wachsen. Das muss jetzt in allen Parks Standard werden. Wir Ökolöwen fordern mit unserem Appell Mehr Grün für Leipzig: Mehr Wiesen statt Rasen für alle Leipziger Parks! Unterschreibe hier den Appell.
Wie der englische Rasen zur Blühwiese wird
Durch das jahrelange intensive Mähen ist das Pflanzenspektrum in Leipzigs Parks stark verarmt, darunter leidet die Biodiversität sehr. Um dem gegenzusteuern, bieten besonders die Randbereiche in den Parks großes Potenzial. Hier müssen artenreiche Wiesen und Säume entstehen. Diese Randbereiche in der Nähe von Straßen und Wegen sowie an Hecken werden von den meisten Parkbesucher:innen ohnehin gemieden, da es sich hier nicht gut entspannen lässt.
An diesen Stellen gibt es verschiedene Möglichkeiten, den kurzen Rasen artenreich zu entwickeln. Die leichteste Möglichkeit: Einfach wachsen lassen. In der entstehenden Langgraswiese gibt es damit schonmal viel ungestörten Lebensraum für Insekten. Es geht noch eine Stufe artenreicher: Mit einer Blühwiese. Dafür müssen gezielt neue Pflanzenarten eingebracht werden. Das geschieht entweder mit einer Einsaat oder einer sogenannten Mahdgut-Übertragung. Bei letzterem werden gesenste Gräser und Blühpflanzen von einer Spender-Wiese auf den rohen Boden im Park transportiert und somit gezielt Samen und Insekten verbreitet.
2019 haben wir Ökolöwen bereits erfolgreich für 20 Blühstreifen in Leipzig gekämpft. 2021 haben wir dann mit einem ganzen Paket an Maßnahmen für den Johannapark nachgelegt. Hier sind dieses Jahr schon mehrere Langgraswiesen und zwei Blühwiesen entstanden. In 2022 soll der Johannapark außerdem mit mehr Bäumen und Büschen ergänzt werden.
In Artenreichtum muss investiert werden
Damit die Wiesenflächen auch optimal für Tiere und Pflanzen sind, kommt es auf die richtige Pflege an. Es braucht geeignete Geräte, wie zum Beispiel einen Balkenmäher. Denn bei einem Standard-Rasenmäher werden Tiere und Pflanzen beim Mähen geschreddert. Manche Maschinen saugen sogar das gemähte Gras und damit auch alle Insekten ein.
Mehr Artenvielfalt in den Parks setzt auch mehr Wissen für die Pflege voraus. Wann ist der richtige Zeitpunkt zu mähen? Welche Pflanzen- und Tierarten sollten besonders beachtet werden? Wie entwickelt man aus artenarmen Rasen eine Blühwiese? Für die richtige Pflege müssen dem Personal der Stadtreinigung auch die passenden Schulungen angeboten werden.
Neue Geräte, mehr Personal und Weiterbildungen müssen auch finanziell untersetzt werden. Wir Ökolöwen fordern: in Artenreichtum muss investiert werden!
Immer wieder müssen wir Druck machen, dass die Stadt ihren Verpflichtungen als “Kommune für biologische Vielfalt” nachkommt. Diese Arbeit braucht einen langen Atem. Den kannst Du uns geben. Unterstütze uns bei unserer umweltpolitischen Arbeit für mehr Artenvielfalt in Leipzig.
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