Der Deich muss weg!

Das eingedeichte Elsterflutbett lässt den südlichen Auwald vertrocknen. Wir Ökolöwen fordern einen lebendigen Fluss, der Wasser und Wald wieder vereint.

Das Elsterflutbett ist links und rechts von meterhohen Deichen eingeklemmt. Unnatürlich gerade und tief ausgebaut fließt das Wasser vorbei am südlichen Auwald. Damit der Auwald überlebt, müssen Wasser und Wald wieder naturnah vereint sein. Deswegen fordern wir Ökolöwen: Weg mit dem Deich! Der Ratsholzdeich stellt keine Schutzanlage für Hochwasser mehr dar und wurde dementsprechend entwidmet.

Der Leipziger Auwald ist an seiner Belastungsgrenze

Auwälder sind vom Wasser abhängig. Mehrmalige jährliche Überschwemmungen, hohes Grundwasser und eine natürliche Wasserdynamik sind essenziell. Das fehlt dem südlichen Auwald. Das viel zu tief gelegene Elsterflutbett wirkt wie eine Drainage und entzieht dem Auwald obendrein ständig Grundwasser.

Die Dürren der vergangenen drei Jahre machen zusätzlich deutlich: wenn sich am Zustand nichts ändert, stirbt der Auwald! Wissenschaftliche Artikel zeigen, dass die natürliche Überflutungs- und Grundwasserdynamik dringend wiederhergestellt werden muss, um Leipzigs einzigartiges Natur-Wahrzeichen zu retten.

Unsere Vision: Vom Kanal zum lebendigen Fluss

Aus dem schnurgeraden Kanal muss ein geschwungener und lebendiger Fluss werden. Hierfür muss der rechtsseitige Deich am Elsterflutbett und am Elsterhochflutbett zu großen Teilen zurück gebaut werden. Nur so können die jährlichen Hochwässer wieder in den viel zu trockenen Auwald fließen und eine natürliche Wasserdynamik entfalten. Der Deichrückbau ist im Kampf gegen das Artensterben essentiell, denn eine intakte Aue ist der beste Artenschutz.

Auf dem Naturweg am Elsterflutbett entlang

Momentan wird der Kanal auf beiden Seiten von Wegen auf dem Deich begleitet. Der östliche Deichweg am Elsterflutbett zwischen Schleußiger Weg und Brückenstraße ist zurzeit gesperrt. Hintergrund ist ein Streit zwischen Stadt und Land um Zuständigkeiten.

Sobald der Deich zum Wald hin zurück gebaut ist, muss hier ein Naturweg durch die Aue führen. Auf dieser geschwungenen, naturnahen Strecke mit Stegen und kleinen Brücken am Fluss entlang kann man die Natur genießen, joggen oder Rad fahren.

Was muss jetzt passieren?

Soforthilfe für den südlichen Auwald umsetzen: Seit 2011 laufen mit dem Projekt “Dynamische Aue” die Planungen, um einen großen Teil des südlichen Auwaldes jährlich zu fluten. Doch die Umsetzung wird immer wieder auf die lange Bank geschoben. Die Verantwortlichen von Stadt und Land müssen dafür jetzt endlich ihren Streit um Zuständigkeiten begraben.

Großprojekt für naturnahe Aue: Der Rückbau des rechtsseitigen Deiches muss mit Hinblick auf die Auenrevitalisierung hydraulisch modelliert werden, um notwendige Schutzmaßnahmen aber auch das Entwicklungspotenzial abzuleiten. Darauf aufbauend muss ein Großprojekt für die südlichen Aue geplant und umgesetzt werden.

Im Zuge dessen müssen weitere Maßnahmen und Steuerungen aus dem UFZ Discussion Paper zur Revitalisierung des Leipziger Auensystems aufeinander abgestimmt und realisiert werden. Ziel muss es sein, eine naturnahe Aue zu entwickeln.

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