Animal Aided Design: Bauen für Mensch und Tier

Animal Aided Design - Bauen für Mensch und Tier

Moderner Städtebau geht nicht ohne Animal Aided Design. Es ist DIE innovative Lösung für mehr Stadtnatur. Wir Ökolöwen fordern, dass es überall in Leipzig angewandt wird!

Alles Asphalt und Beton: Durch Nachverdichtung wird Leipzig immer stärker versiegelt. Sterile Neubauten mit glatten Betonwänden und asphaltierten Hinterhöfen sind die Norm. Auch durch die Sanierung von Altbauten werden Nester und Nischen von Tieren zerstört. In der Stadtplanung von heute werden keine Lebensräume für Tiere mitgedacht. Es braucht ein Umdenken im Städtebau und das hat bereits einen Namen: Animal Aided Design (AAD).

Mehr Natur in die Stadt - Animal Aided Design ist die Lösung

Animal Aided Design (AAD) wurde entwickelt von der Uni Kassel und der TU München. Grafik: Uni Kassel / Sophie Jahnke
Bei dem Animal Aided Design werden Tierbedürfnisse von Anfang an mitgedacht.

Wir Menschen trennen gern Stadt und Natur. Dabei kann hier mit einfachen Mitteln eine Symbiose entstehen, die im Kampf gegen das Artensterben sehr wirksam ist. Der Schlüssel dafür ist das Animal Aided Design. Denn diese innovative Methode denkt die Tierbedürfnisse in der Stadtplanung von Anfang an mit und holt so die Natur wieder in unser Wohnumfeld. Es werden gezielt Maßnahmen für Vögel, Insekten, Igel, Eidechsen und Co. in die Planung von Häusern, Freianlagen und ganzer Stadtteile integriert. Dieser progressive Ansatz wurde vom Bundesministerium für Naturschutz, der Technischen Universität München und der Uni Kassel entwickelt und ist die Zukunft des Städtebaus.

Vom Lebenszyklus eines Tieres zum Design

Tagpfauenauge: Beim AAD werden die Bedürfnisse des Tieres anhand seines Lebenszyklus abgeleitet.

In Städten wie München, Berlin und London wird das AAD schon angewandt. Jetzt ist Leipzig an der Reihe. Bei jeder Planung müssen gezielt Tierarten festgelegt werden, für die am Standort Lebensräume entstehen sollen. Dafür lassen sich die lebenswichtigen Bedürfnisse von Tierarten anhand ihrer Lebenszyklen ableiten. Diese Bedürfnisse werden in die Designsprache der Landschaftsarchitekt:innen übersetzt und daraus Maßnahmen für die Planung entwickelt.

Animal Aided Design am Beispiel des Haussperlings 

Soll zum Beispiel der Haussperling als Zielart gefördert werden, lassen sich die Bedürfnisse aus seiner Lebensart ableiten: Hohlräume an Gebäuden, in denen Haussperlinge ihre Nester regengeschützt einrichten können und die für Katzen und Greifvögel schwierig erreichbar sind. Dichte Hecken für die Geselligkeit mit ihren Artgenossen, Wasserstellen zum trinken und Sandbäder für die Gefiederpflege sowie Wildblumenwiesen, auf denen sich nicht nur Sämereien, sondern auch Insekten und Würmer finden lassen. Werden all diese Elemente in eine Planung integriert, wird ein voll funktionsfähiges Habitat für den Haussperling geschaffen.

Animal Aided Design muss Standard werden

In kurzer Zeit haben viele Städte das AAD in ihre Planungen integriert. Dadurch gib es viele vorbildliche Projekte in ganz Deutschland. Ein hervorragendes Beispiel für die Planung des AAD ist das Schumacher Quartier in Berlin. Vom kleinen Hausprojekt bis hin zu ganzen Quartierskonzepten ist das AAD fester Bestandteil der Stadtentwicklung. Hier darf Leipzig kein Außenseiter bleiben. Wir Ökolöwen fordern, dass auch in Leipzig das AAD überall angewandt wird! Bei großen Bauprojekten wie dem Wilhelm-Leuschner-Platz, dem Bayerischen Bahnhof, dem Eutritzscher Freiladebahnhof und dem Bahnbogen Leutzsch aber auch bei allen anderen Planungen muss das AAD konsequent umgesetzt werden. Wir Ökolöwen haben es bereits bei einem Bauprojekt in Stötteritz und bei einem Projekt der Stadtwerke zum Thema gemacht!

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