Alarmierendes Insektensterben in Deutschland

Alarmierendes Insektensterben: Rückgang von 38 Prozent erwartet

Wenn wir nicht gegensteuern, wird es bald keine Schmetterlinge mehr geben. Denn Studien zeigen bereits alarmierende Ergebnisse: In Deutschland ist das Insektensterben besonders gravierend.

Zum ersten Mal haben weltweit zusammengefügte Daten gezeigt, wie gravierend das globale Insektensterben ist: Im April 2020 haben das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), die Universität Leipzig sowie die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die bisher umfassendste Studie über den Rückgang der Insekten veröffentlicht.

Ein internationales Forscherteam wertete in dieser Meta-Studie 166 Langzeitbeobachtungen von 1676 Standorten in 41 Ländern aus. Die Studie umfasst Untersuchungen zwischen den Jahren 1925 und 2018, die eine Dauer von neun bis 80 Jahren aufwiesen (mittlere Dauer 19 Jahre). Diese Datensätze zeigen alarmierende Veränderungen der Individuenzahlen und bestätigen ältere Untersuchungen zum Insektensterben.

Insektensterben in Deutschland besonders gravierend

Ein trauriger Rekord: Deutschland gehört zu den Ländern, in denen das Insektensterben mit besonders hoher Geschwindigkeit voranschreitet. Während die Studie einen weltweiten Rückgang der Insekten von circa neun Prozent innerhalb von zehn Jahren ermittelte, sind es in Deutschland 19 Prozent.

Im globalen Durschnitt gehen jährlich 0,92 Prozent der Individuenzahl von landlebenden Insekten wie Schmetterlingen, Heuschrecken oder Ameisen verloren. Das entspricht einem Rückgang von circa 24 Prozent in den nächsten 30 Jahren.

Die Feldheuschrecke ist bedroht.

In 75 Jahren wird sich die Anzahl an landlebenden Insekten halbiert haben. Für Mitteldeutschland zeigt die Studie, dass in es in den nächsten 30 Jahren 38 Prozent weniger Insekten geben wird. Das heißt, dass jedes Jahr circa zwei Prozent an landlebenden Insekten vor unserer Tür verschwinden.

Lebensräume müssen vernetzt sein

Die Studie untermauert die große Bedeutung von Schutzgebieten. Die Insektenpopulation in Gebieten, die exklusiv der Natur vorbehalten sind, verringert sich langsamer als anderenorts. Trotzdem zeigt der Rückgang in besonders geschützten Räumen, dass die aktuellen Managementstrategien nicht ausreichen, um dem Insektensterben und der Artenvielfalt wirksam entgegen zu steuern.

Um das Insektensterben zu stoppen, müssen ihre Lebensräume geschützt und weiter entwickelt werden. Das zeigt beispielsweise die positive Entwicklung bei Libellen und andere Süßwasserinsekten in Folge von Gewässerschutzmaßnahmen. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass sich der traurige Trend noch umkehren kann, wenn die Lebensbedingungen von Insekten verbessert werden.

Wir Ökolöwen wissen aber auch, dass die einzelnen Lebensräume aber unbedingt durch ein Biotopverbundsystem verbunden werden müssen. Erst dann können sich einzelne Populationen genetisch austauschen und überleben.

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