PM Stadt Leipzig hat jetzt einen Fußverkehrsbeauftragten

Ökolöwe erwartet Grüne Welle für Fußgänger, mehr Tempo 30 und ein Zebrastreifenprogramm

Stadt Leipzig hat jetzt einen Fußverkehrsbeauftragten

Stadt Leipzig hat jetzt einen Fußverkehrsbeauftragten

Wie die Stadtverwaltung in dieser Woche bekannt gab, hat Leipzig nach langem Ringen nun endlich einen Fußverkehrsbeauftragten für die wichtigste Verkehrsart in dieser Stadt. Tino Supplies, verkehrspolitischer Sprecher des Ökolöwen, hätte sich angesichts der Aufgabenfülle, allerdings eine ganze neue "Fachabteilung Fußverkehr" gewünscht. "Nur eine fußgängerfreundliche Stadt ist eine attraktive Stadt. Deswegen muss der Verkehrsart viel mehr Aufmerksamkeit zu Teil werden. Alle Rad- oder Autofahrer sind irgendwann auch mal Fußgänger."
 
Der Fußverkehrsbeauftragte muss nun zügig ein Fußverkehrskonzept erstellen. Das letzte stammt noch aus dem Jahr 1997. Regelmäßige Verkehrszählungen von Fußgängern gibt es nicht. Die mangelhafte Datenbasis ist ein Grund dafür, warum in den letzten Jahren die Belange der Fußgänger bei Straßenumbauten oftmals unter die Räder gekommen sind. Neben der Konzepterstellung müssen laut Supplies, zeitnah auch konkrete Projekte angegangen werden:
 
"Der Fußverkehrsbeauftragte sollte sich nicht nur auf die Begutachtung von Straßenplanungen beschränken. Wir brauchen schnell, viele neue Maßnahmen für den Fußverkehr. Wir brauchen eine Grüne Welle für Fußgänger über den Innenstadtring, Maßnahmen gegen zugeparkte Gehwege, größere Tempo-30-Zonen, neue Fußgängerzonen und Spielstraßen in den Wohngebieten, die Beseitigung von Stolperfallen und ein Programm für 100 neue Zebrastreifen in der Stadt."
 
Der Ökolöwe wird die Arbeit des Fußverkehrsbeauftragten konstruktiv unterstützen und hat folgende Punkte übersandt, die der Verband in den nächsten Jahren umgesetzt sehen will:

•    Umsetzung der nutzungsgemischten "Stadt der kurzen Wege"
•    Zügige Ausweitung von Tempo 30 in Wohngebieten sowie vor Kitas und Schulen
•    Programm: 100 neue Zebrastreifen für Leipzig (wie in Berlin)
•    Gleichberechtigte Ampelschaltung für Fußgänger, Grüne Welle am Innenstadtring
•    Baulicher Schutz von Gehwegen vor Gehwegparkern und Kreuzungsparkern
•    Von der "autoarmen" Innenstadt zur autofreien Innenstadt, z. B. Sperrung Augustusplatz für Kfz-Verkehr
•    Neue Fußgängerzonen z. B. am Lindenauer Markt, Projekt: Flaniermeile Gottschedstraße
•    Umgestaltung von unwirtlichen Straßenkreuzungen zu attraktiven Stadtplätzen, z. B. Hauptbahnhof-Vorplatz, Dresdner Straße vor Kaufland, Südplatz, Adler, Ostplatz, Bayerischer Platz, Connewitzer Kreuz
•    Schaffung attraktiver öffentlicher Räume mit Straßenbäumen und Sitzgelegenheiten
•    Sichere, kindgerechte Wege aus allen Wohngebieten zu benachbarten Spielplätzen und Grünanlagen
•    Schaffung neuer Spielstraßen innerhalb von bestehenden Tempo-30-Zonen
•    Umwidmung von Kfz-Straßen zu Gehwegen, z. B. vor Schulen (wie am Kant-Gymnasium)
•    Beendigung der Einkürzung von Gehwegbreiten bei Straßenumbauten, Wiederherstellung von gründerzeitlichen Gehwegbreiten in bereits umgebauten Straßenräumen
•    Beseitigung von Stolperfallen
•    Besserer Schutz vor abbiegenden Autos, z. B. durch angehobene Gehwege (siehe Kopenhagen)
•    Abschaffen des "Grünen Pfeils" für Kfz-Verkehr an Straßenkreuzungen mit hohem Fußgängeraufkommen

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