Ökolöwe kritisiert katastrophale Bilanz bei Straßenbaumpflanzungen
Leipzig pflanzt zu wenig Straßenbäume
Auf Anfrage im Stadtrat gab die Verwaltung diese Woche die aktuellen Zahlen zu den Straßenbaumpflanzungen bekannt. Die Bilanz ist katastrophal: Statt der beschlossenen 1.000 neuen Straßenbäume hat die Stadt Leipzig im vergangenen Jahr nur 556 neu gepflanzt – über weitere 200 Straßenbäume weniger als im Jahr 2023.
„Während die Temperaturen steigen, versagt Leipzig beim einfachsten Klimaschutz: dem Pflanzen von Straßenbäumen. Das ist ein klimapolitisches Armutszeugnis!“, kritisiert Niclas Rosendahl, umweltpolitischer Sprecher des Umweltverbands Ökolöwe e. V. Seit dem Beschluss des Straßenbaumkonzepts im Jahr 2019 hat Leipzig in keinem einzigen Jahr die 1.000 versprochenen Erstpflanzungen annähernd erreicht. Stattdessen hat die Stadt inzwischen einen Pflanzrückstand von 3.169 Straßenbäumen aufgestaut.
Im Straßenbaumkonzept wurden Leipzigs Straßen analysiert und ein Potenzial von 45.391 Erstpflanzungen berechnet – bei 1.000 neuen Straßenbäumen pro Jahr wäre das Ziel in 45 Jahren erreicht. „Das Potenzial ist doch da, also Schluss mit den Ausreden!“ mahnt Rosendahl und ergänzt: „Wenn Leipzig in diesem Tempo weiterpflanzt, brauchen wir über 100 Jahre, um unsere Straßen zu begrünen!“
Die Leipzigerinnen und Leipziger werden die Folgen dieser Untätigkeit in den nächsten Jahren deutlich zu spüren bekommen. Der Ökolöwe e. V. fordert deshalb von der Stadt: Pflanzt endlich 1.000 neue Straßenbäume pro Jahr! Nur so kann der Klimakrise und dem Artensterben entgegengewirkt werden.

Mehr Straßenbäume für Leipzig ist eine Forderung des Ökolöwen-Appells “Mehr Grün für Leipzig”.