Das Eisenbahnbundesamt hat das Planfeststellungsverfahren für den Rückbau der Waldbahn zwischen Markkleeberg und Plagwitz eröffnet. Konkret ist im Rahmen des Bauvorhabens ein Neubau der Brücke über die Bahnanlagen an der Koburger Straße geplant. Im Zuge dessen soll auch die Haltestelle beseitigt werden. Bis 2002 hielten hier noch regelmäßig S-Bahnen auf der Strecke zwischen Markkleeberg und Plagwitz. Die betroffenen Kommunen Markkleeberg und Leipzig sowie die Umweltverbände wurden von der Behörde jetzt zur Stellungnahme aufgefordert.

Der Ökolöwe lehnt den Rückbau der S-Bahn-Haltestelle ab: „Angesichts der Klimakrise ist ein Rückbau von Bahnanlagen nicht hinnehmbar. Die Verkehrswende muss im Wesentlichen bis 2030 geschafft sein. Das bedeutet einen immensen Umstieg vom Auto in die Bahn. Es müssen alle Potentiale genutzt und erhalten werden, die eine Angebotserweiterung bei der Bahn ermöglichen,“ so Tino Supplies, Verkehrspolitischer Sprecher des Ökolöwen.

Straßenbahnlinie 9 zum Cospudener See mit Umsteigepunkt zur Waldbahn

In seiner Stellungnahme an das Eisenbahnbundesamt fordert der Ökolöwe, die neue Brücke der Koburger Straße zukunftsfest zu machen. „In einigen Jahren wird die Straßenbahn-Linie 9 von Leipzig über die Koburger Straße bis direkt zum Cospudener See fahren. Wenn die Brücke jetzt gebaut wird, muss sie so geplant sein, dass man später noch Straßenbahngleise darauf verlegen kann. Die Brücke muss Straßenbahn-ready sein,“ erläutert Supplies und stellt klar: „Die Bürgermeister von Markkleeberg und Leipzig müssen an einem Strang ziehen.“ Der Ökolöwe erwartet, dass beide Städte in Ihren Stellungnahmen auf eine Brücke drängen, die die Option für eine Straßenbahnlinie offenhält.

“Die Zugangsstelle zur Bahn ist darüber hinaus so vorzubereiten, dass sie als Umsteigepunkt zwischen der Straßenbahn-Linie 9 sowie einer zukünftig auf der Strecke verkehrenden S-Bahn oder Regionalbahn-Linie fungieren kann”, heißt es in der Stellungnahme des Ökolöwen an das Eisenbahnbundesamt. „Diese neue ÖPNV-Verbindung wird die eklatanten Lücken im Bahnnetz zwischen Leipzig und Markkleeberg wieder schließen,“ so Supplies abschließend.