Die Bornaische Straße wird umgebaut - Was ist geplant?

Die Bornaische Straße wird umgebaut

Die Bornaische Straße zwischen Wiedebachplatz und Ecksteinstraße wurde grundhaft saniert.

Bornaische Straße mit Straßenbahnschienen und parkenden Autos

Wir Ökolöwen haben uns 2017/18 intensiv in die Planung der Bornaischen Straße eingebracht. Das Verkehrsamt hatte die Pläne daraufhin nachgebessert. Das Ergebnis kann sich nun sehen lassen.

Update November 2020: Die Bornaische Straße ist umgebaut

Bornaische Straße in Leipzig mit Radwegen, barrierefreier Haltestelle für die Straßenbahn, Straßenbäumen und breiten Gehwegen
Radwege, Fahrradbügel, Sitzbänke - die umgebaute Bornaische Straße kann sich sehen lassen.

Nach sehr kurzer Bauzeit ist die Bornaische Straße nun grunderneuert. Die Planer:innen haben ein geschicktes Händchen bewiesen. Ein Großteil der Ökolöwen-Punkte sind umgesetzt. So gibt es durchgängig neue Radwege, viele neue Fahrradbügel und sogar sechs neue Sitzbänke, auf denen Fußgänger:innen ein Päuschen machen können. Die Haltestelle der Straßenbahn ist jetzt barrierefrei. Die breiten Fußwege wurden größtenteils erhalten und teilweise sogar erweitert. Am ehemaligen Unfallschwerpunkt Meusdorfer Straße kommen die Schüler:innen der Grundschule Connewitz mit Hilfe einer neuen Ampel jetzt sicher über die Straße.

Der prägende Charakter der Straßenbäume konnte erhalten bleiben. Es gibt nun sogar neue Baumtore an den meisten Kreuzungen zu den Nebenstraßen. Auch der Baum vor der Eisdiele "Brakers" wurde auf Drängen von uns Ökolöwen erhalten.

Was jetzt noch fehlt, ist ein letztes Stückchen Radweg bis zum Connewitzer Kreuz. Wenn diese Lücke geschlossen wäre, gäbe es einen durchgängigen Radfahrstreifen von Markkleeberg bis in die Leipziger Innenstadt. Leider ist das Verkehrsamt nicht bereit, dort zu markieren. Die Reststrecke bis zum Connewitzer Kreuz wird sobald nicht umgebaut. Dann müssen die Radfahrstreifen eben ohne Umbau markiert werden, sagen wir Ökolöwen. Das gilt für die Bornaische Straße und viele weitere wichtige Straßen in Leipzig. Unterstütze diese Forderung und unterzeichne die Ökolöwen-Petition für Pop-up Radwege in Leipzig.

Ökolöwen-Forderungen in der Planungsphase 2017/2018

Bornaische Straße, Eisdiele Brakers mit und ohne Parkplatz
In den ursprünglichen Plänen sollte vor der Eisdiele Brakers ein Baum gefällt und stattdessen ein Parkplatz gebaut werden. Dies konnten wir abwenden. Jetzt werden sogar Sitzbänke vor dem Baum installiert.

Die Planung von Stadt und LVB nimmt bei der kommenden Sanierung im Grundsatz die durchaus gelungene Straßenraumgestaltung aus dem zuvor sanierten Abschnitt zwischen Hildebrandtstraße und S-Bahnhof Connewitz auf. Im neuen Bauabschnitt sollen jetzt allerdings Straßenbäume gefällt werden, um Parkplätze zu bauen. Ein Beispiel aus der Entwurfsplanung von 2017: Der Baum vor der im Viertel sehr beliebten Eisdiele „Brakers“ sollte verschwinden und der Fußweg auf eine Restbreite von nur noch 2,34 Meter halbiert werden. Dort ist aber heute so viel los, dass man den Gehweg eigentlich noch weiter verbreitern müsste, hatten wir Ökolöwen im Beteiligungsverfahren angemerkt.

Für Geschäftsstraßen wie die Bornaische gilt eine Regelbreite für Fußwege von sechs Metern. Grundlage hierfür ist die Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen (RASt). Die Planung unterschreitet die im Stadtentwicklungsplan (STEP) Verkehr und Öffentlicher Raum festgelegte Mindestbreite für Gehwege in Geschäftsstraßen an einigen Stellen deutlich. Dies betrifft insbesondere die landwärtige Seite und zwar überall dort, wo Parkplätze auf dem heutigen Gehweg eingerichtet werden. Auf der stadteinwärtigen Seite wird in der neuen Planfassung nun der Gehweg an vielen Stellen deutlich verbreitert. Die Einfahrten zu den Nebenstraßen erhalten sogenannte Gehwegnasen, die den Querungsweg für Fußgänger verkürzen.

In die neuen Pläne wurde ein weiteres Detail eingeführt, das wir Ökolöwen schon länger z.B. mit dem Ökolöwen-Appell für ein fußgängerfreundliches Leipzig fordern. An der Einmündung zur Stockartstraße werden die Gehwegplatten nach Kopenhagener Vorbild über die Nebenstraße hinweg durchgezogen. Damit wird der Vorrang der Fußgänger eindeutig markiert. Dies sollte auch in den übrigen Nebenstraßen so gemacht werden.

Lücken im Radnetz schließen

Positiv anzumerken ist, dass der Straßenabschnitt Radfahrstreifen bekommt. Die bisherige Situation mit dem sehr schmalen Fahrbereich zwischen den parkenden PKW und den Straßenbahnschienen ist ein großes Sicherheitsrisiko für RadfahrerInnen. An vergleichbaren Stellen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Unfällen. Aus Sicht der Ökolöwen sollte der Radfahrstreifen im weiteren Verlauf zwischen dem kleinen Wiedebachplatz und dem Connewitzer Kreuz fortgesetzt werden, was bisher nicht vorgesehen ist. So besteht die Chance, eine durchgängige Radwegeverbindung von Leipzigs Innenstadt bis nach Markkleeberg zu schaffen.

Straßenbahnhaltestelle wandert nach Norden

Eine weitere Neuerung ist, dass die Haltestelle „Pfeffingerstraße“ verlegt wird. Weil diese aufgrund des barrierefreien Umbaus einen 46 Meter langen Hochbord erhalten soll, passt sie nicht an den bisherigen Standort. Sie soll rund 70 Meter nach Norden zwischen die Stockartstraße und kleinen Wiedebachplatz verlegt werden. Damit vergrößert sich der Haltestellenabstand nach Süden hin zur Hildebrandtstraße. Das ist keine optimale Erschließung für einen so dicht bewohnten Streckenabschnitt. Die Straßenbahn fährt an vielen potentiellen Fahrgästen vorbei. Die fußläufige Entfernung zur nächsten Haltestelle ist für viele Connewitzer zu lang.

Baumfällungen besser ausgleichen

Die Ökolöwen verlangen, dass auch bei der neuen Planfassung noch nachgebessert wird. Insbesondere das Fällen von Bäumen für Parkplätze ist nicht akzeptabel. Leipzigs hohe Lebensqualität, ist vor allen Dingen dem vielen Grün zu verdanken. Dieses Pfund sollte man nicht leichtfertig verspielen. Die neun Bäume, die laut der Pläne gefällt werden, müssen in größerem Umfang ausgeglichen werden. Bisher ist das Nachpflanzen von lediglich acht Bäumen geplant. Wir Ökolöwen fordern, dass an allen Einmündungen zu den Nebenstraßen sogenannte 'Baumtore' mit jeweils zwei Bäumen neu gepflanzt werden. Damit hätte man nach dem Umbau mehr Bäume an der Bornaischen Straße als vorher.

Die Bornaische ist mehr als eine Straße

Wir Ökolöwen empfehlen, in der Feinplanung ein Landschaftsarchitekturbüro hinzuzuziehen, so wie das z. B. in der Könneritzstraße geschehen ist. Eine lebendige Geschäftsstraße wie die Bornaische Straße darf nicht nur nach verkehrsplanerischen Aspekten durchoptimiert werden, sondern muss auch berücksichtigen, dass diese Straße der Lebensmittelpunkt für die Bewohner und Bewohnerinnen des Viertels ist.

Die Umbaupläne im Detail:

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