Stellungnahme zum Umbauvorhaben Könneritzstraße
Stellungnahme zum Umbauvorhaben Könneritzstraße
Wir Ökolöwen bewerten die vorliegende Planung zum Umbau der Könneristzstraße zunächst positiv: Die Baumreihen bleiben erhalten, außerdem sind Markierungen von Radfahrstreifen vorgesehen. An wichtigen Punkten müssen die Pläne aber noch weiter qualifiziert werden.
Umleitungsstrecke durch Nonnenweg im Auwald inakzeptabel
Bevor wir auf die eigentlichen Umbaupläne zu sprechen kommen, müssen wir den Fokus auf die geplanten Umleitungen während der Bauphase legen. Das Verkehrsamt hat doch tatsächlich geplant, den Autoverkehr über den von vielen Radfahrenden und Spaziergängerinnen und Spaziergängern frequentierten Nonnenweg, durch das FFH-Gebiet "Leipziger Auensystem" und das Landschafts- und Vogelschutzgebiet (SPA) "Leipziger Auwald" zu leiten - eine irrwitzige Idee! Wir werden in jedem Fall rechtlich gegen diese Umleitungs-Variante vorgehen.
‚Flüstergleise‘ für besseren Lärmschutz
Die gesetzlichen Lärmgrenzwerte werden in der Könneritzstraße schon allein durch den Straßenbahnverkehr überschritten. Wir fordern daher die Verwendung von schalldämpfenden, eingedeckten ‚Flüstergleisen‘, im Zuge des Umbaus. Sollten die Grenzwerte mit dieser Maßnahme allein nicht unterschritten werden können, müssen Schallschutzfenster an den Häusern vorgesehen werden.
Kleine Stadtplätze an Holbein- und Brockhausstraße schaffen
In den Kreuzungsbereichen zur Holbein- und Brockhausstraße sind Verkehrsinseln vorgesehen. Wir regen die Aufwertung dieser Verkehrsinseln zu kleinen Stadtplätzen an, indem die Inseln jeweils an die Hauswand angebunden werden (siehe Grafik). Dies kommt der Aufenthaltsqualität und allen zu Fuß Gehenden auf der Könneritzstraße zu Gute. So müssten statt vier Straßen nur noch zwei überquert werden. Die Verkehrssicherheit wird erhöht. Mit unserem Vorschlag kann eine Reduzierung der Kfz-Stellplatzzahl vermieden werden.
Neue Bushaltestelle der Linie 74 an der Schnorrstraße
Im Zuge der Baumaßnahme wird die Einrichtung einer vierten Straßenbahnhaltestelle im Bereich Schnorrstraße diskutiert. Das würde die Anbindung Schleußigs an den ÖPNV deutlich verbessern (siehe Grafik). Wir empfehlen die neue Tram-Haltestelle einzurichten. Die Haltestelle ‚Stieglitzstraße‘ direkt vor dem ‚Konsum‘ sollte dennoch am bisherigen Standort verbleiben. Sollte eine neue Tram-Haltestelle abgelehnt werden, empfehlen wir dringend die Einrichtung einer neuen Bushaltestelle für die Linie 74 im Bereich Schnorrstraße.
Neue Tram-Haltestelle an der Erich-Zeigner-Allee / Stadtbad an der Elster
Unabhängig von dem Ergebnis der Diskussion in der Könneritzstraße, möchten wir auf die Dringlichkeit einer neuen Straßenbahnhaltestelle im Bereich Erich-Zeigner-Allee / ‚Sportbad an der Elster‘ hinweisen. Diese muss aus unserer Sicht zeitnah eingerichtet werden, da in diesem Bereich derzeit noch überhaupt kein ÖPNV-Angebot vorhanden ist. Durch das angrenzende Wohngebiet, die Kitas, die Schule, den Sportverein, den Parkzugang und das Sportbad wäre ausreichend Nachfrage vorhanden.
Östliche Schnorrstraße als Wohngebietsstraße
Die östliche Schnorrstraße soll perspektivisch wieder als Wohngebietsstraße fungieren. Der Charakter der Straße, die enge Wohnbebauung und die angrenzende Schule sprechen gegen eine Lenkung des Durchgangsverkehrs durch den Teil des Wohngebiets. Der Durchgangsverkehr ist zukünftig über die Rödelstraße in die Könneritzstraße (analog zu Bus 74) zu führen.
Die Fahrbahnbreite der Schnorrstraße darf 6,50 Meter nicht überschreiten. Wir empfehlen den Kurvenradius fußgängerfreundlicher, als in der bestehenden Planung zu gestalten. Die geplante Fußgängerampel muss nördlich der Schnorrstraße eingerichtet werden.
Mehr Carsharing-Stellplätze und Fahrradbügel
In den ersten Parkbuchten hinter allen Kreuzungsbereichen sollen Fahrradbügel sowie Carsharing-Stellplätze vorgesehen werden. So kann die Verkehrssicherheit erhöht und gleichzeitig ein bedarfsgerechtes Carsharing-Angebot gewährleistet werden. Das Gehwegparken muss in den Kreuzungsbereichen baulich verhindert werden (durch Poller).
Modifizierung der Kreuzungsbereiche
Für Nebenstraßen sind Fahrbahnbreiten von max. 5,50 m und schmaler anzustreben. Die Ein- und Ausfahrt soll im rechten Winkel erfolgen. Die Planung sämtlicher Kreuzungsbereiche muss entsprechend modifiziert werden. Die Grundstückseinfahrten müssen so gestaltet sein, dass der Vorrang der Fußgänger klar ersichtlich ist (durch ein durchgezogenes Gehwegband).
Kein Rangieren auf der Fahrradstraße
Der Radverkehrsachse zwischen Industriestraße und Auenwald muss besser Rechnung getragen werden. Die Einrichtung einer ‚Kiss-and-Ride-Zone‘ für Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, in der östlichen Industriestraße lehnen wir aus Gründen der Verkehrssicherheit ab. Stattdessen kann eine Haltezone auf der Könneritzstraße vor der International School eingerichtet werden.
Zum Weiterlesen eine Information zum Thema "Zu Fuß zur Haltestelle"
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