Schlüsselprojekte für den Radverkehrsentwicklungsplan
Schlüsselprojekte für den Radverkehrsentwicklungsplan Leipzig 2030+
Wir Ökolöwen sind im Projektbeirat zur Fortschreibung des Radverkehrsentwicklungsplans der Stadt Leipzig vertreten. In diesem Kontext wurden wir darum gebeten, Schlüsselprojekte zu benennen, die Leipzigs Radverkehr verbessern. Welche das sind, kannst Du hier nachlesen.

Basis aller Bemühungen des Radverkehrsentwicklungsplans 2030+ muss die konsequente Umsetzung des Leitbilds der „15-Minuten-Stadt“ beziehungsweise der „Stadt der kurzen Wege“ sein. Dies ist ein Großprojekt, welches eine integrierte Handlungsweise erfordert. Das Mobilitätsamt ist hier nicht der einzige Hauptakteur. Für Leipzigs Radverkehrsentwicklungsplan ist die integrierte Zusammenarbeit aller Verwaltungseinheiten gefordert – beispielsweise von Stadtplanungsamt, Amt für Wirtschaftsförderung, Schulamt, Jugendamt, Amt für Sport, Amt für Stadtgrün und Gewässer.
Leipzigs Radwege - Netzlücken schnell schließen
Der Fokus muss auf dem schnellen Schließen von Netzlücken entlang aller Hauptstraßen liegen. Der Beschluss, zu der von uns Ökolöwen angestoßenen Pop-up-Petition, muss umgesetzt werden – alles, was in den nächsten fünf Jahren nicht geschafft ist, kommt zu spät für das Erreichen der Klimaziele.
Ein Schlüsselprojekt ist in diesem Zusammenhang das zügige Anlegen von Radwegen auf dem Promenadenring sowie den zulaufenden Hauptstraßen. In Wohngebietsstraßen (Nebenstraßen) mit Netzbedeutung für das Hauptnetz-Rad müssen Modale Filter und fahrradgerechte Fahrbahnbeläge flächendeckend eingerichtet werden. Gute vorhandene Ansätze sind stadtweit anzuwenden.

Verstärkte Kontrollen von Falschparker:innen
Auf Radwegen und in Kreuzungsbereichen muss häufiger und konsequenter kontrolliert werden! Die bereits vorhandenen gute Ansätze zur Vermeidung von Falschparker:innen auf Radwegen (Leitboys) sind konsequent anzuwenden. Wir brauchen mehr Kontrollen von Auto- und Linienbusfahrer:innen zur Einhaltung des 1,5 – 2m-Mindestabstandes beim Überholen. Für Unfallhotspots ist das Vorbeugeprinzip „Vision Zero“ konsequent anzuwenden.
Fahrradfreundliche Ampelschaltungen flächendeckend einrichten
Für eine Beschleunigung des Radverkehrs braucht Leipzig die Grüne Welle für den Radverkehr an Hauptrouten ohne Vorrangschaltung für die Straßenbahn mit einer Optimierung auf 20 bis 30 km/h anstatt auf 50 km/h. Dazu kommt eine Anpassung der Ampelschaltungen für einfaches Abbiegen an Knotenpunkten, zum Beispiel den Grünen Pfeil für den Radverkehr und das Abschaffen von sogenannten „Bettelampeln“ für den Radverkehr.
Neue autofreie Radverbindungen durchs Grüne
Abseits der Hauptstraßen brauchen Leipzigs Radfahrer:innen stressfreie Routen durchs Grüne. Wir Ökolöwen treiben die wichtigsten grünen Radwege voran: den Bahnbogen Gohlis, die Aktivachse Süd und den Parkbogen Ost.
Zusätzlich braucht Leipzig einige neue Fuß- und Radbrücken:
- Über das Elsterflutbett von Kleinzschocher nach Connewitz
- Am Bürgerbahnhof Plagwitz von Plagwitz in Richtung Grünau
- Vom neuen Quartier Löwitz in Richtung Ostvorstadt am Gleisvorfeld des Hauptbahnhofes
- Über die S-Bahn-Strecke zwischen der Südvorstadt und der Alten Messe

Deutlich mehr Fahrradparkplätze
Es müssen mehr Fahrradbügel im öffentlichen Straßenraum sowie in oder an allen (Wohn-)Gebäuden geschaffen werden. Das betrifft u. a. Wohnungsgenossenschaften, Gewerbeimmobilien / Bürohäuser und Schulen. Gute vorhandene Ansätze, wie der neu gestaltete Eingang zum „Knochenpark“ an der Aurelienstraße, müssen zum Standard werden.
Dem Leipziger Hauptbahnhof fehlt schon seit Langem ein Fahrradparkhaus. Wir Ökolöwen fordern schon seit 2014 eine Fahrradstation direkt in der Bahnhofshalle. Zusätzlich braucht es solche Stationen an allen Haltestellen des City-Tunnels (Markt, Wilhelm-Leuschner-Platz, Bayrischer-Bahnhof, MDR). Außerdem muss die kostenfreie Fahrradmitnahme in den S-Bahnen unbedingt beibehalten und die Bike + Ride-Anlagen ausgebaut werden.

Ökolöwen-Stellungnahme: Schlüsselprojekte und Handlungsempfehlungen Radverkehrsentwicklungsplan 2030+
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