Erfolg: Neue S-Bahn von Leipzig nach Merseburg kommt

Erfolg: Neue S-Bahn von Leipzig nach Merseburg kommt

Wer mit Zug oder Bus von Leipzig ins 30 Kilometer entfernte Merseburg fährt, muss heute noch über eine Stunde Fahrzeit einrechnen. Wir Ökolöwen haben die Weichen jetzt neu gestellt.

S-6 nach Merseburg

Wir Ökolöwen haben im Jahr 2017 ein Konzept erstellt, das aufzeigt, wie vergleichsweise schnell und kostengünstig eine neue S-Bahn von Leipzig in die benachbarte Dom- und Hochschulstadt Merseburg aufs Gleis gebracht werden kann und in der Region intensiv für unsere Idee geworben.

Vor allem in Sachsen-Anhalt wurde der Ökolöwen-Vorstoß damals positiv aufgenommen. Die Landesregierung hat die S-Bahn Leipzig-Merseburg daraufhin als Maßnahme für das Strukturstärkungsgesetz für den Kohleausstieg benannt. Jetzt, im Sommer 2021, gibt es auch grünes Licht aus Berlin. Die Mittel für den Ausbau stehen nun zur Verfügung. Die S-Bahn kommt. Dieses Ökolöwen-Konzept von 2017 wird jetzt umgesetzt. Die Erarbeitung des Konzepts wurde durch Spenden ermöglicht. Unterstütze auch Du unsere kontinuierliche verkehrspolitische Arbeit. Werde jetzt Förderspender:in.

Ökolöwen-Vorschlag: Neue S-Bahn zwischen Leipzig und Merseburg

Mit der neuen S6 würde es zukünftig doppelt so viele Fahrten über Markranstädt und Bad Dürrenberg in Richtung Westen sowie eine direkte Anbindung an Merseburg geben.
Mit der neuen S6 würde es zukünftig doppelt so viele Fahrten über Markranstädt und Bad Dürrenberg in Richtung Westen sowie eine direkte Anbindung an Merseburg geben.

Das aktuelle S-Bahn-Netz um Leipzig weist noch einige Schwächen auf. Während die Nord-Süd-Verbindung gut ausgebaut wurde, sind die Städte westlich von Leipzig schlecht angebunden. Jetzt sollten schnell umsetzbare Lösungen gefunden werden, um auch die Lücken auf der West-Ost-Relation zu schließen. Im Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) wird bereits über die Anbindung Markranstädts nachgedacht.

Wir Ökolöwen schlagen vor, noch einen Schritt weiter zu gehen. Die neue S-Bahn könnte als S6 zwischen der Dom- und Hochschulstadt Merseburg mit 34.000 Einwohner:innen und Leipzig fahren, wobei kein Umsteigen mehr notwendig wäre. Für zahlreiche Reisende wäre die direkte Verbindung über Leutzsch, Markranstädt, Großkorbetha und Leuna bedeutend schneller als heute. Folglich würden wieder mehr Menschen in die Bahn einsteigen und die B181 vom Autoverkehr entlasten. Die Lärm- und Schadstoffbelastungen auf der Merseburger Straße und der Ortsdurchfahrt Rückmarsdorf können dadurch deutlich reduziert werden.

Zwischen Merseburg und Leipzig besteht ein hohes Fahrgastpotenzial

Die neue S-Bahn wäre 7 Minuten schneller als das Auto sowie 20 Minuten schneller als die aktuellen Bus- und Bahnverbindungen.
Die neue S-Bahn wäre 7 Minuten schneller als das Auto sowie 20 Minuten schneller als die aktuellen Bus- und Bahnverbindungen.

Durch die Netzerweiterung nach Merseburg wird die Metropolregion weiter zusammenwachsen. 75.000 Menschen werden an das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz angeschlossen. Neben den über 4.000 Studierenden und Mitarbeiter:innen der Hochschule Merseburg, von denen viele in Leipzig wohnen, profitieren auch weitere Pendler:innen auf dieser Strecke. Beispielsweise sind die Leunawerke mit 9.000 Mitarbeiter:innen und 2 Bahnhöfen sehr gut an diese Bahnlinie angeschlossen. Dadurch entsteht eine gute Alternative zum Auto.

Mit der neuen S6 über 20 Minuten schneller in Merseburg

1998 wurde die Bahnstrecke zwischen Leipzig und Merseburg stillgelegt. Seitdem sind die alternativen Verbindungen mit Bus und Bahn wenig attraktiv. Heute kann Merseburg per Zug entweder über Halle oder Großkorbetha erreicht werden, was jeweils mit einem Umstieg und längeren Wartezeiten verbunden ist. Zusätzlich verbindet die PlusBus-Linie 131, über Rückmarsdorf und Dölzig entlang der B181, die beiden Städte mit etwa einer Stunde Fahrzeit. Bei normaler Verkehrslage dauert die Fahrt mit dem Pkw auf selber Strecke hingegen nur 45 Minuten. Die neue S-Bahn S6 würde mit knapp 40 Minuten Fahrzeit die schnellste Verbindung anbieten.

Doppelt so viele Fahrten im Leipziger Westen

Auf der Strecke nach Weißenfels fahren bereits stündlich Züge Richtung Erfurt und Saalfeld. Zusammen mit der S6 entsteht eine Taktverdopplung auf 30 Minuten zwischen Leipzig und Großkorbetha. Für die Reisenden bedeutet das mehr Flexibilität und weniger überfüllte Bahnen.

Die bestehende Infrastruktur nutzen und sinnvoll erweitern

Die S-Bahn kann zunächst das bestehende Schienennetz nutzen. Perspektivisch kann mit dem Bau der "Leuna-Kurve" die aktuell erforderliche Wende in Großkorbetha vermieden werden, wodurch sich weitere Fahrzeit einsparen ließe. Die Investitionen würden sich in einem überschaubaren Kostenrahmen bewegen und eine Zeitersparnis von mehr als 20 Minuten in jedem Falle rechtfertigen.

Durch die neue S-Bahn zwischen Leipzig und Merseburg wächst die Region weiter zusammen und es wird eine attraktive Alternative zum Auto angeboten. Das S-Bahn-Netz wird um eine weitere wichtige Verbindung ergänzt. Gleichzeitig ist die neue S-Bahn schnell und kostengünstig umsetzbar.

Zurück