Leipzig setzt wieder auf Eigenheime am Stadtrand
Leipzig setzt wieder auf Eigenheime am Stadtrand
Eigenheimsiedlungen sind ein ökologisches Desaster. Trotz Klimanotstand plant die Stadt Leipzig neue Baugebiete im Südwesten.
“Innenentwicklung vor Außenentwicklung” - nach über zwanzig Jahren wird die Strategie einer nachhaltigen Stadtentwicklung über den Haufen geworfen. Geht es nach Baubürgermeister Dienberg, soll zukünftig an Leipzigs Stadträndern ordentlich gebaut werden. Den Anfang macht Knautkleeberg-Knauthain. Wo früher grüne Wiesen waren, sind heute große Baugruben und die ersten Häuser bereits bezogen.
Der Flächenverbrauch rund um Leipzig ist enorm. Dabei ist die Lösung naheliegend: Neubau muss sich dort konzentrieren, wo eine ausreichende Infrastruktur im Nahbereich bereits vorhanden ist. Wir Ökolöwen fordern: Der Flächenfraß an Leipzigs Stadträndern muss gestoppt werden!
Diese großen, neuen Eigenheimsiedlungen sind in Knauthain geplant
Die Stadtverwaltung bereitet in Knauthain gleich mehrere neue Baugebiete für Eigenheimsiedlungen vor und startet mit zwei Bebauungsplänen. Der Leipziger Flächennutzungsplan zeigt: Auch danach wird der Flächenfraß weitergehen.
Für Leipzigs vorerst größte neue Eigenheimsiedlung (“Wohnen am Klucksgraben”) hat die Stadt mal wieder alte Pläne aus der Mottenkiste geholt. Seit über zwanzig Jahren hatte das Stadtplanungsamt diese Bauvorhaben ruhen lassen, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu gewährleisten. Dabei hätte es bleiben müssen, denn:
Für die über 200 Eigenheime werden wertvolle Weideflächen, Hecken und Gehölze am äußersten Stadtrand zerstört – ein kostbarer Naturraum für 35 Vogelarten. Mäusebussard, Waldohreule, Feldlärche, Gelbspötter, Grauammer und Neuntöter verlieren ihren Lebensraum, obwohl sie von hoher artenschutzrechtlicher Bedeutung sind.
7 Fakten, warum die Pläne in Knauthain schädlich für Leipzig sind
Wir Ökolöwen haben im aktuellen Planverfahren zur “Wohnsiedlung Emil-Teich-Straße” Stellung genommen. Diese Punkte sprechen gegen das neue Baugebiet in Knauthain:
- Bestehende Habitate von geschützten Fledermäusen und Vogelarten des Offenlandes werden auf dieser Fläche zerstört.
- Im Baugebiet gibt es keine ausreichende Infrastruktur (Straßen, Wasser, Abwasser, Strom).
- Im Nahbereich gibt es keine Versorgungsmöglichkeiten und keine soziale Infrastruktur (Schulen, Kultur, Behörden, Einzelhandel).
- Es gibt keine vernünftige ÖPNV-Anbindung. Somit ist abzusehen, dass die neuen Eigenheimbesitzer:innen fast ausschließlich das Auto nutzen werden.
- Magistralen, wie die Dieskaustraße und die Rödelstraße werden bewusst mit zusätzlichem Autoverkehr belastet.
- Die enormen Kosten für den Bau und Betrieb der notwenigen Infrastruktur übersteigen den ökonomischen Nutzen.
- Die soziale Spaltung (Segregation) in Leipzig nimmt zu.
Weitere Leipziger Naturflächen in Gefahr
Für städtisches Wachstum auf Kosten der Umwelt werden derzeit viele weitere Naturflächen fokussiert. Auch im Norden und Osten von Leipzig hat Baubürgermeister Dienberg mehrere Bebauungspläne am Stadtrand in Vorbereitung. Dabei sind die Folgen von Urban Sprawl und Zersiedlung für Umwelt und Klima längst bekannt.
Grünschwund stoppen! - Ökolöwen-Appell ‘Mehr Grün für Leipzig’ unterzeichnen
Nur gemeinsam können wir Leipziger:innen den Flächenfraß stoppen und unsere Natur schützen! Unterstütze die Ökolöwen-Forderungen für eine grüne und nachhaltige Stadtentwicklung mit deiner Unterschrift.
Parkplätze zu Freisitzen!
Autospuren zu Radwegen auf dem Promenadenring
Bürgersprechstunde des OBM zum Fußverkehr in Lindenau
Erfolg: Neuer Zebrastreifen auf der Nürnberger Straße
Wir kämpfen weiter für das 365-Euro-Ticket
Petition: Pop-up RADWEGE FÜR LEIPZIG
Am 17. September ist Parking Day
Stadtradeln in Leipzig - gemeinsam radeln für's Klima!
Ring frei - Autofreier Tag in Leipzig
Leipziger RADNACHT 2021