Industriegebiet Seehausen - Planer vergessen S-Bahn

Neues Industriegebiet im Leipziger Norden - Planer vergessen S-Bahn-Haltestelle

Wir Ökolöwen kritisieren die Pläne für das neue Industriegebiet Seehausen II im Leipziger Norden. Neben der Flächenversiegelung ist der Hauptkritikpunkt, dass die Planer die S-Bahn-Haltestelle vergessen haben - obwohl die Bahn direkt vorbeifährt.

Bildquelle Titelbild: Stadt Leipzig

Im Leipziger Norden soll ein neues Industriegebiet auf einer Fläche von 49 bis 54 Hektar entstehen. Die neu versiegelte Fläche wird durch Entsiegelung an anderer Stelle, beispielsweise im Leipziger Auwald, ausgeglichen. Für das Plangebiet Seehausen II sind 50 Arbeitsplätze pro Hektar veranschlagt. Das entspricht rund 2.500 Arbeitsplätzen. Damit sich die Tausenden PendlerInnen mit umweltfreundlichen und klimaschonenden Verkehrsmitteln auf den Weg machen können, ist eine Bahn-Anbindung notwendig. Andernfalls werden dem ohnehin stark belasteten Leipziger Nordraum weitere Auto-Verkehrsmengen aufgebürdet.

S-Bahn-Anschluss für Industriegebiet vergessen

Kartenansicht mit den Industriegebieten Seehausen I und Seehausen II. Ein Punkt macht kenntlich, wo eine S-Bahn-Haltestelle eingerichtet werden sollte.
Mit einer neuen S-Bahn-Haltestelle könnten tausende PendlerInnen bequem zu ihren neuen Arbeitsplätzen in Seehausen kommen.

In den Plänen für das Industriegebiet Seehausen II ist ein S-Bahn-Halt allerdings nicht vorgesehen. Das ist nicht nachvollziehbar. Die S-Bahn-Linie S2 Leipzig – Delitzsch - Bitterfeld - Dessau/Wittenberg fährt direkt an dem Gewerbegebiet vorbei. Genau dieser Fehler wurde bei der Porsche-Ansiedlung im Bereich Radefeld schon einmal begangen. Rings um das Porsche-Werk gibt es über 10.000 Arbeitsplätze. Auch dort kann die S-Bahn nicht anhalten, weil keine Haltestelle eingeplant wurde.

PendlerInnen werden zur Autonutzung gezwungen

Die zukünftigen PendlerInnen in das Industriegebiet Seehausen II werden nun nach vorliegender Planung zur Autonutzung gezwungen. Für uns Ökolöwen ist daher klar: Das Bauvorhaben ist nur in Kombination mit einer S-Bahn-Haltestelle zustimmungsfähig. Mittels städtebaulicher Verträge könnten Investoren sogar an der Finanzierung der nötigen Infrastruktur beteiligt werden. In unserer Ökolöwen-Stellungnahme haben wir daher klar herausgestellt: Erst die S-Bahn-Haltestelle, dann die Großansiedlung! So muss es laufen, wenn es kein Verkehrschaos im Leipziger Norden geben soll.

‚Nordraumkonzept‘ für Leipzig muss überarbeitet werden

Wir Ökolöwen fordern den Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig dazu auf, das ‚Nordraumkonzept‘ für Leipzig zu überarbeiten. Arbeitsplatzintensive Großansiedlungen müssen direkt an den S-Bahn-Haltestellen konzentriert, bestehende große Industriegebiete wie Porsche in Radefeld müssen zügig mit S-Bahn-Haltestellen nachgerüstet werden.

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