Stellungnahme zum Flächennutzungsplan Markkleeberg
Flächennutzungsplan der Stadt Markkleeberg: Ökolöwe bezieht Stellung
Mit der Straßenbahn direkt zum Cospudener und Markkleeberger See, ein Waldgürtel um Leipzig statt neuer Großraumparkplätze, ein neues Landschaftsschutzgebiet und wichtige Radverbindungen: Diese Knackpunkte stecken in der Ökolöwen-Stellungnahme zum Flächennutzungsplan der Stadt Markkleeberg.

Im Entwurf des Flächennutzungsplans der Stadt Markkleeberg, der demnächst im Stadtrat beschlossen werden soll, haben wir jede Menge umweltschädlicher Vorhaben gefunden. Dazu beziehen wir Ökolöwen im aktuellen Beteiligunsverfahren klar Stellung und reichen gleichzeitig konstruktive Vorschläge für eine nachhaltige Entwicklung im Süden von Leipzig ein. Wir fordern den Stadtrat von Markkleeberg auf, den Flächennutzungsplan nur dann zu beschließen, wenn die Stadt folgende Ökolöwen-Punkte eingearbeitet hat.
Flächennutzungsplan? Was ist das überhaupt?
Ein Flächennutzungsplan ist Teil der sogenannten Bauleitplanung. Während die Bebauungspläne Festsetzungen für kleinere, konkrete Baugebiete treffen, klärt ein Flächennutzungsplan die darüberliegenden, großräumigen Fragen der Raumordnung – also wo werden welche Flächen z. B. für Natur, für Ackernutzung, für Wohnen oder für Erholung auf dem Gebiet einer Kommune verortet. Der Flächennutzungsplan ist im Grunde so etwas wie ein Scharnier zwischen der übergeordneten Planung in den Landesentwicklungsplänen, den Regionalplänen und dem konkreten Bebauungsplan auf der anderen Seite. Wenn Du über die Planhierarchien mehr wissen möchtest, empfehlen wir diesen Artikel für eine erste Einführung in das Thema.
Die Knackpunkte aus der Ökolöwen-Stellungnahme zum Flächennutzungsplan von Markkleeberg
Waldgürtel statt Großraumparkplätze
• Mit dem Ökolöwen-Appell Mehr Grün für Leipzig fordern wir einen Waldgürtel um Leipzig. Der Waldgürtel ist im Flächennutzungsplan der Stadt nicht angemessen berücksichtigt
• Wir lehnen die geplante Zerstörung von 1,5 Hektar Wald am Cospudener See durch einen neuen Großraumparkplatz im Bereich Zöbigker Hafen entschieden ab. Die Flächen sind im Flächennutzungsplan als Waldflächen zu erhalten.
• Wir Ökolöwen lehnen den Neubau eines zusätzlichen Großraumparkplatzes am Markkleeberger See (Strandbad Nordseite) ab. Dieser ist aus dem Flächennutzungsplan zu streichen.
• Im Flächennutzungsplan von Markkleeberg fehlen Festsetzungen zu regionalen Grünzügen, Waldaufforstungen sowie Vorranggebieten für Arten- und Biotopschutz.
Mit der Straßenbahn direkt zum Markleeberger und Cospudener See

• Die Trassenfreihaltung für die Verlängerung der Straßenbahn-Linie 9 bis zum Cospudener See (Pier 1) ist in den Flächennutzungsplan aufzunehmen.
• Wir Ökolöwen fordern darüber hinaus eine Verlängerung der Straßenbahn-Linie 11 bis zum Markkleeberger See mit einer Wendeschleife direkt am Strandbad. Die Trassenfreihaltung fehlt im Flächennutzungsplan bisher noch.
• Positiv möchten wir hervorheben, dass die Stadt Markkleeberg die Aktiv-Achse-Süd, eine autofreie Radverbindung vom Bayrischen Bahnhof bis zum Markkleeberger See, bereits im Flächennutzungsplan berücksichtigt.
Landschaftsschutzgebiete und Klimaschutz statt Neuversiegelung
• Die Weinteichsenke ist als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Die geplante Bebauung mit Einfamilienhäusern ist aus dem Flächennutzungsplan zu streichen.
• Die geplante, immense Erweiterung des Gewerbegebietes (Globus) auf bisher unversiegelte Ackerfläche ist aus dem Flächennutzungsplan zu streichen.
• Wir Ökolöwen lehnen die Beeinträchtigung der Natur am Markkleeberger See durch die Festsetzung zahlreicher neuer ‚Sondergebiete‘ am Kanupark Markkleeberg ab.
• Ebenso fordern wir die Streichung einer Vielzahl geplanter neuer Einfamilienhaussiedlungen auf bisher unversiegelten Flächen. Sie liegen allesamt fernab von einer vernünftigen Erschließung mit der Straßenbahn oder S-Bahn. Sie führen zu einem verstärkten Zwang zur Autonutzung mit allen Folgeproblemen für die Region Leipzig.
• Es fehlen Maßnahmen im Flächennutzungsplan, die der Klimakrise entgegenwirken bzw. Maßnahmen, die der Anpassung an die Klimakrise dienen.
Fazit: Der Flächennutzungsplan der Stadt Markkleeberg weicht von den Zielen der höheren Raumplanung ab
Der Entwurf des Flächennutzungsplans der Stadt Markkleeberg lässt erhebliche Konflikte mit der höheren Raumplanung erkennen. Wir fordern daher die Stadt Markkleeberg auf, die geplanten Entwicklungen genau mit den Zielen und Grundsätzen aus dem Landesentwicklungsplan, dem Regionalplan und der Braunkohlepläne abzugleichen und nachvollziehbar darzustellen. Alle Unterlagen zum Flächennutzungsplan der Stadt Markkleeberg findest Du im Beteiligungsportal des Freistaats. Die Ökolöwen-Stellungnahme kannst Du hier herunterladen.
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