Autospuren zu Radwegen auf dem Promenadenring
AUTOSPUREN ZU RADWEGEN AUF DEM PROMENADENRING
Leipzigs Innenstadtring für Radfahrer:innen sicher machen - das fordern wir Ökolöwen. Gesicherte Radwege auf der Fahrbahn sind an vielen Stellen eine gute und sichere Lösung.
Der Leipziger Promenadenring stellt für Radfahrer:innen bisher eine erhebliche Barriere im städtischen Verkehr dar. Gleichzeitig stehen dem Kfz-Verkehr viel mehr Spuren zur Verfügung als nötig. Das geht auch anders: Wir Ökolöwen setzen uns für eine Umnutzung einzelner Autospuren auf dem Innenstadtring ein. Auf einem durchgängigen Radfahrstreifen auf der Fahrbahn können Radfahrer:innen in Zukunft sicher die Stadt durchqueren.
Autoverkehr auf dem Ring rückläufig
Der Kfz-Verkehr auf dem Promenadenring ist in den letzten Jahren teilweise um rund 20 Prozent gesunken. Die Fahrbahnaufteilung mit bis zu acht Autospuren ist hier nicht mehr zeitgemäß. Die Spuren für den Kfz-Verkehr können daher an vielen Stellen reduziert werden, ohne dass es zu Engpässen auf dem Innenstadtring kommt. Wir Ökolöwen schlagen vor, neue Radwege auf den äußeren Spuren der Fahrbahn anzulegen. Der Leipziger Promenadenring wird so zu einem gut und sicher befahrbaren Knotenpunkt für den Radverkehr in der Stadt. Mit dem Ausbau des Fahrradnetzes steigen noch mehr Leipziger:innen aufs Rad um und der Autoverkehr in der Innenstadt verringert sich weiter. Auch Fußgänger:innen können den Ring schneller, sicherer und leichter überqueren.
So kann’s aussehen: Mehr Platz für Radfahrer:innen auf dem Ring
Damit Radfahrer:innen durchgängig sicher auf dem Promenadenring unterwegs sein können, empfehlen wir Ökolöwen entlang der meisten Ringabschnitte neue Einrichtungsradwege. Diese werden sowohl auf dem Innenring, als auch auf dem Außenring jeweils auf der äußeren Autospur angelegt. Wo nötig, werden die Radwege durch Betonerhebungen baulich vom Kfz-Verkehr abgetrennt.
Vor dem Hauptbahnhof sowie am Augustusplatz bietet sich ein Zweirichtungsradweg auf der Außenseite des Rings an, der in beide Richtungen befahren werden kann. Im Bereich des Georgirings, des Dittrichrings sowie des Martin-Luther-Rings reicht ein einfacher Radfahrstreifen auf der äußeren Spur aus. Da der Kfz-Verkehr hier dann nur noch einspurig geführt wird, ist eine bauliche Abtrennung nicht zwingend notwendig.
Schnelle Umsetzung, stufenweises Vorgehen
Um sicheres Radfahren auf dem Ring schnell zu ermöglichen, schlagen wir Ökolöwen eine stufenweise Umsetzung der Verbesserungen am Innenstadtring vor. Einige Ringabschnitte sind bereits mit einem guten Radweg ausgestattet. Entlang der alten Leipziger Hauptpost am Augustusplatz bis hin zum Bahnhof gibt es beispielsweise einen bestehenden Radweg. An diesen Stellen sind vorerst keine Änderungen nötig.
An bestimmte Ringabschnitten können sofort sichere Radwege markiert werden. Für andere Bereiche bedarf es baulicher Lösungen. Hier muss zügig mit konkreten Planungen begonnen werden.
Unterschiedliche Lösungen für einzelne Ringabschnitte
Vor dem Hauptbahnhof: Brandenburger Straße bis Pfaffendorfer Straße
Vor dem Hauptbahnhof stehen dem Kfz-Verkehr aktuell sieben Spuren zur Verfügung. Die Zahl der Autos auf dem Willy-Brandt-Platz ist in den letzten Jahren um mehr als 20 Prozent gesunken. Die vielen Spuren werden also gar nicht mehr benötigt. Der vorhandene „Radweg“ auf dem Bahnhofsvorplatz ist hingegen nicht ausreichend. Er schneidet die beiden Fußgängerampeln vor den Bahnhofsausgängen und es kommt häufig zu Nutzungskonflikten zwischen Fußgänger:innen und Radfahrer:innen. Wir Ökolöwen schlagen daher vor, mindestens eine Spur der äußeren Fahrbahn für Radfahrer:innen zu reservieren.
Der Radweg muss in beide Richtungen befahrbar sein und baulich beispielsweise durch eine Betonerhebung vom restlichen Verkehr getrennt werden. Der Radverkehr fährt zügig und komfortabel auf dem Zweirichtungsradweg auf der Fahrbahn. Radfahrer:innen und Fußgänger:innen sind klar getrennt und sicherer unterwegs.
Der motorisierte Verkehr wird dann in Richtung Goerdelerring auf zwei verbleibenden Spuren geführt und hat immer noch ausreichend Platz. In Richtung Osten fahren die Autos unverändert auf drei Spuren. Auf der Innenseite des Promenadenrings gegenüber dem Bahnhof reicht es vorerst aus, die Richard-Wagner-Straße als Fahrradstraße freizugeben. Der anschließende Zweirichtungsradweg auf Höhe der Höfe am Brühl macht diesen Abschnitt gut passierbar.
Augustusplatz: Zwischen Roßplatz und Georgiring
Die Kreuzung am Augustusplatz ist derzeit ein überdimensionierter Knotenpunkt. Dabei ist auch hier der Kfz-Verkehr seit Jahren rückläufig und kann mit weniger Spuren auskommen. Für den Augustusplatz haben wir Ökolöwen mit dem Konzept autofreier Augustusplatz bereits einen Vorschlag gemacht. Bei dieser Maßnahme werden die Abbiegespuren des angrenzenden Innenstadtrings überflüssig, die dann für den Radverkehr genutzt werden können.
Auf der Außenseite des Rings kann eine Autospur in einen geschützten Zweirichtungsradweg umgewandelt werden. Bisher kommt es hier durch den beengten gemeinsamen Geh- und Radweg zu Nutzungskonflikten zwischen Fußgänger:innen und Radfahrer:innen. Der vorhandene Parkplatz für Menschen mit Handicap vor dem Hotel wird verschoben. Auf dem nördlich gelegenen Ringabschnitt vom Augustusplatz in Richtung Hauptbahnhof reicht der vorhandene Radweg vorerst aus. Die Anzahl der Kfz-Spuren kann dort wie gehabt bestehen bleiben.
Zwischen Runde Ecke und Rathaus
Im Abschnitt von der Karl-Tauchnitz- bis zur Käthe-Kollwitz-Straße ist das Verkehrsaufkommen vergleichsweise gering und zudem in den letzten Jahren um rund 15 Prozent zurückgegangen. Bisher werden die Autos in beide Richtungen zweispurig geführt, Radfahrer:innen sind hingegen gezwungen, auf den Fußweg auszuweichen.
In diesem Bereich kann auf den äußeren Fahrspuren je ein Radfahrstreifen angelegt werden. Radverkehr und Fußgänger:innen haben somit ausreichend Platz. Da der Autoverkehr dann nur noch einspurig geführt wird, ist hier eine bauliche Abtrennung nicht zwingend notwendig.
Für ein fahrradfreundliches Leipzig
Der Autoverkehr auf dem Promenadenring ist in den letzten Jahren im Schnitt um ein Fünftel zurückgegangen. Leipzig muss fahrradfreundlicher werden und klimaschonende Verkehrsarten fördern. Es ist längst an der Zeit, mit sicheren Radwegen auf dem Innenstadtring den Weg durch die Stadt zu erleichtern. Dafür gilt es, die von uns Ökolöwen vorgeschlagene stufenweise Umsetzung zügig anzugehen. Bis 2020 kann unter anderem der Abschnitt an der Westseite des Rings fahrradfreundlich gestaltet werden. Ohne größeren Aufwand muss hier nur die äußere Kfz-Spur farblich als Radfahrstreifen markiert werden. Ein solcher Pop-up Radweg kann zeitnah in die Umsetzung kommen. Besonders großer Handlungsbedarf besteht vor dem Hauptbahnhof und entlang des Augustusplatzes. Hier sind die Maßnahmen aufwendiger, denn die entsprechenden Ringabschnitte müssen mit einem baulich abgetrennte Zweirichtungsradweg ausgestattet werden. Bis 2025 kann und muss der Promenadenring aber rundherum sicher für Radfahrer:innen befahrbar sein. Zügiges und entschlossenes Handeln auf dem Promenadenring macht Leipzig zu einer fahrradfreundlichen Stadt.
Hier findest Du unser Konzept als PDF zum Nachlesen:
Auf dem Weg zu einem grünen Promenadenring - los geht's!
Ein autofreier Stadtpark mit Bäumen, Spielplätzen und einer durchgängigen echten Fahrradstraße – so könnte der Leipziger Promenadenring einmal aussehen. Doch noch ist er eine Autobahn mit bis zu acht Fahrspuren.
Wir Ökolöwen sehen die markierten Ringradwege als Zwischenstufe, die bis 2025 abgeschlossen sein muss. Darüber hinaus fordern wir den Leipziger Stadtrat und die Stadtverwaltung auf, den Promenadenring zu einem grünen Freiraum für alle Leipziger:innen zu entwickeln. So stellen wir Ökolöwen uns das vor.
Hilf uns dabei und unterschreibe jetzt den Appell Mehr Grün für Leipzig.