Auf dem Weg in die autofreie Innenstadt
Auf dem Weg in die autofreie Innenstadt
In Leipzig ist der Weg zur autofreien Innenstadt nicht mehr weit. Wir müssen nur loslaufen.
Viele europäische Städte haben noch einen Marathon vor sich, bis sie eine autofreie Innenstadt vorweisen können. In Leipzig ist es im Vergleich dazu nur noch ein kurzer Sprint bis ins Ziel. Es gibt in der City bereits große Fußgängerzonen. Genau dort machen die Einzelhändler:innen die größten Umsätze. Viele ehemalige Parkplätze wurden zu attraktiven Stadtplätzen umgewandelt. Die Grundlage dafür war seit 1993 das Konzept der „autoarmen“ Innenstadt. An diesem Konzept haben wir Ökolöwen intensiv mitgearbeitet. Die Maßnahmen können sich durchaus sehen lassen und sind heute im Jahr 2020 nahezu komplett umgesetzt. Wir Ökolöwen fordern deswegen, das Konzept jetzt fortzuschreiben – zu einem Konzept für die autofreie Innenstadt.
Die nächsten Schritte zur autofreien Innenstadt
Rings um die City gibt es über 10.000 Stellplätze in Parkhäusern. Dagegen gibt es nur noch unbedeutende 226 Autoparkplätze im öffentlichen Straßenraum der Innenstadt. Das Problem: Sie gehören da nicht hin, denn sie befinden sich größtenteils auf den Straßen , die eigentlich als innerer Fahrradstraßenring gedacht sind. Wir wollen den Fahrradstraßenring kurzfristig schließen und ordentlich kenntlich machen . Es muss unmissverständlich klar werden, dass nur noch in den Parkhäusern am Rand der City geparkt werden kann und nicht mehr auf den Fahrradstraßen oder den großen öffentlichen Parkplätzen mitten in der City. So entfällt auch ein Großteil des Parksuchverkehrs in der Innenstadt.
Auch autofreie Städte werden beliefert
Das Ziel einer autofreien Innenstadt ist, den privaten Parksuchverkehr herauszuhalten. Darum geht es. Sonderregelungen für Anwohner:innen, Taxis, Lieferverkehr, Baufahrzeuge, Wohnungsumzüge u.vm., wird es auch in einer autofreien Leipziger Innenstadt geben. Gleichwohl sieht man, dass selbst große Logistiker auf Lastenräder umsteigen, wenn das vernünftig geregelt ist.
Weniger Autos – mehr Freiräume
Die Befreiung vom Autoverkehr in der Innenstadt kann dann für neue Freiräume genutzt werden. Zunächst wollen wir die Burgstraße und die Katharinenstraße in die Familie der Leipziger Fußgängerzonen aufnehmen. Das geht auch schnell und unkompliziert, ohne große Umbauten. Radfahrer:innen können dort auch zukünftig unterwegs sein (Rad frei). Der Augustusplatz ist zunächst kurzfristig vom Durchgangsverkehr zu befreien und dann komplett autofrei zu gestalten.
Kurze Wege von der Haltestelle
ÖPNV-Kund:innen und Fußgänger:innen müssen derzeit erst mühselig einen mehrspurigen Innenstadtring überwinden, bevor sie in die City gelangen. Autofahrer:innen können hingegen direkt unter dem ehemaligen Karstadt oder dem Marktplatz parken. Das ist ungerecht. Wir Ökolöwen wollen daher bis spätestens 2025 die Fahrspuren auf dem Innenstadtring reduzieren. Gleichzeitig muss mit der Planung für den Umbau zu einem grünen Promenadenring begonnen werden.So kommen die Menschen mit ihren Portemonnaies schneller von der Haltestelle in ihr Lieblingsgeschäft. Für ÖPNV-Kund:innen wollen wir die Anbindung mit der neuen Citylinie 89 verbessern.
Stadtverwaltung noch auf Schlingerkurs
Schon 2019 haben wir Ökolöwen das Verkehrsamt bereits darauf hingewiesen, dass das alte Konzept der „autoarmen“ (was für ein komisches Wort) Innenstadt aus dem Jahr 2008 zu einem Konzept für die autofreie Innenstadt fortgeschrieben werden muss. Das Leipziger Verkehrsamt hat die Fortschreibung des Konzepts bisher leider verweigert. Stattdessen bereitet das Amt intern ein sogenanntes "Andienungskonzept" für die Entscheidung im Stadtrat vor. Wir fordern das Baubürgermeister Dienberg auf, mit diesem "Andienungskonzept" die autofreien Bereiche in der Leipziger Innenstadt zu erweitern.
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