Autofrei wohnen in Leipzig
Autofrei wohnen in Leipzig
Im Rahmen des Bürgerwettbewerbs "Ideen für den Stadtverkehr" schlagen wir Ökolöwen ein autofreies Quartier westlich des Hauptbahnhofs vor. In vielen anderen deutschen Städten wurde dieses Konzept schon erfolgreich umgesetzt.
Was heißt "autofrei"?
In Leipzig leben etwa 40 Prozent der Haushalte ohne Auto. Das sind bei weitem nicht nur Haushalte, die sich finanziell kein Auto leisten können, sondern auch viele, die sich ganz bewusst für ein Leben ohne Auto entscheiden. Als „autofrei“ bezeichnet man Quartiere, die frei von der für den motorisierten Individualverkehr notwendigen Infrastruktur sind und somit keinen Autoverkehr, bis auf berechtigte Ausnahmefälle, aufweisen. Zu unterscheiden ist dabei zwischen tatsächlich „autofreien“ Quartieren, bei denen die Autofreiheit der Bewohner vertraglich geregelt ist und Quartieren bei denen privater PKW-Besitz nicht reglementiert ist, das Parken jedoch nur am Rande der Siedlungen stattfindet und es damit „optisch autofrei“ bleibt.
Die ersten Ideen zu autofreiem Wohnen in Deutschland wurden um 1994 in Freiburg, Hamburg und München entwickelt und bis 1999 umgesetzt. Es folgten viele weitere Projekte in eben diesen und anderen Städten wie z.B. Münster, Bremen, Köln, Kassel und Berlin.
Der perfekte Standort
Die Voraussetzungen für solche Quartiere sind eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und eine gut ausgebaute Fahrrad- und Fußgänger-Infrastruktur. In Leipzig gibt es ein flächendeckendes ÖPNV-Netz, die Radverkehrsförderung gewinnt an Bedeutung, Carsharing und Mitfahrgelegenheiten stehen hoch im Kurs. Bisher gibt es jedoch kein Viertel oder Quartier, das autofrei ist. Mit der geplanten Entwicklung des Areals westlich vom Hauptbahnhof besteht die Möglichkeit diesen Missstand zu beseitigen und eine neue Art des Wohnens in Leipzig zu etablieren. Das Gebiet bietet sich, auf Grund seiner Lage und infrastrukturellen Anbindung geradezu dafür an, autofrei erschlossen zu werden. Es liegt absolut innenstadtnah, in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, dem zentralen Knoten des ÖPNV, des Regional- und Fernverkehrs. Die Erschließung des Quartiers wäre dann so zu gestalten, dass die Wege innerhalb des Viertels zu Fuß und per Rad zurückgelegt werden würden. Der Autoverkehr würde am schon vorhandenen Parkhaus enden. Die Straßen wären optisch so zu gestalten, dass der Vorrang von Fahrradfahrern und Fußgängern ersichtlich wäre. Die Belieferung der Betriebe und Haushalte bliebe, ähnlich wie bei Fußgängerzonen, gewährleistet.
Um an diesem Standort ein autofreies Quartier zu entwickeln und mit der dafür notwendigen Infrastruktur auszustatten, müssten nur schon vorhandene Pläne, wie zum Beispiel das Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof, umgesetzt werden. Durch das „Fehlen“ von parkenden Autos stünde viel Platz zur Verfügung um Grünflächen und Plätze für Bewohner und Besucher anzulegen und so eine außergewöhnliche Aufenthaltsqualität im Viertel schaffen. Das Viertel würde alle Vorteile des innerstädtischen Wohnens und Arbeitens bieten, ohne die Nachteile des Großstadtverkehrs. Die Bewohner, Geschäftstätigen und Kunden wären, auf Grund der Konzentration von Mobilitätsdienstleistungen im Umfeld, in einem hohen Maße mobil – ganz ohne Auto!
Wir Ökolöwen haben bereits Ende 2012 ein Konzept für die autofreie Umsetzung dieses Quartiers beim Leipziger Bürgerwettbewerb „Ideen für den Stadtverkehr“ eingereicht und werben beim Projektentwickler aurelis Real Estate Management für dessen Umsetzung.
Weiterführende Infos zu Autofreien Quartieren im In- und Ausland:
Bebauungsplan "Westlich des Hauptbahnhofes, Teilbereich südlich der Parthe" bisher noch mit Durchgangsstraße:
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