AKTIV-ACHSE SÜD - So kann's aussehen

AKTIV-ACHSE SÜD - Die Radschnellverbindung zwischen Leipzig und Markkleeberg

In Leipzig mangelt es an entspannten Radwegen fernab von vielbefahrenen Hauptstraßen. Deshalb setzen wir Ökolöwen uns für den Bau einer grünen Radverbindung vom Bayerischen Bahnhof bis zum Markkleeberger See ein.

Blick auf Fotomontage, Bahngelände am Bayrischen Bahnhof, im Hintergrund der Uni-Riese, im Vordergrund Radfahrer auf einem roten Radweg

In einigen Teilen der Stadt, besonders in den Parks, existieren bereits grüne Radwege. Im Leipziger Westen wurde mit der Radverbindung am Karl-Heine-Kanal bereits ein wegweisendes Projekt umgesetzt. Hier lässt es sich entspannt entlang grün-blauer Wege radeln. Weitere solcher Projekte sind in der Planung. Dazu gehört der Bahnbogen Gohlis im Leipziger Norden und der Parkbogen Ost, für die wir Ökolöwen uns stark machen.

Doch im Leipziger Süden fehlen solche Anbindungen. Deshalb fordern wir Ökolöwen seit nunmehr über einem Jahrzehnt, die Aktiv-Achse Süd zu entwickeln. Sie verbindet wichtige Punkte innerhalb der Stadt und verläuft abseits von großen Hauptstraßen durchs Grüne. Ob auf Rädern, Rollen oder in Laufschuhen, auf der Aktiv-Achse können sich Leipziger:innen ungestört und frei vom Autoverkehr fortbewegen.

Auf Initiative des Ökolöwen hat der Stadtrat Oberbürgermeister Jung im Dezember 2019 beauftragt, die Radverkehrsführung über den Bayerischen Bahnhof entlang der S-Bahn-Gleise in Richtung Markkleeberg zu prüfen. Konkret heißt es im Beschluss: "Ziel ist die zeitnahe Schaffung einer Aktiv-Achse Süd mit hohem Standard für Fuß- und Radverkehr."

Die SPD-Fraktion hatte die Idee zur Aktiv-Achse Süd in einem Antrag aufgenommen. Bündnis 90 / Die Grünen hatten einen Änderungsantrag gestellt, der letztlich im Stadtrat eine Mehrheit fand. Damit ist seit 2019 ein klarer Auftrag für die Entwicklung der Aktiv-Achse Süd an den Oberbürgermeister erteilt.

Aktiv-Achse Süd: Vom Bayerischen Bahnhof zum Markkleeberger See

Kartenansicht der Aktiv-Achse Süd
Vom Bayerischen Bahnhof über die südlichen Stadtteile Leipzigs bis zum Markkleeberger See

Die Aktiv-Achse Süd führt mit rund sieben Kilometern vom Bayerischen Bahnhof bis zum Markkleeberger See. Auf dem Weg liegt der Kohlrabi-Zirkus, der MDR, das Panometer, die Spreewaldschänke und das AGRA-Veranstaltungsgelände. Auch Schulen, wie die Pablo-Neruda-Grundschule oder das Luise-Otto-Peters-Gymnasium, lassen sich bequem erreichen. Freizeiteinrichtungen, Arbeitsplätze und Anschlusspunkte an den ÖPNV sind so gut miteinander verknüpft.

Kurzkonzept Aktiv-Achse Süd zum Download

Der Radweg bindet Stadtteile wie Connewitz, Lößnig, Marienbrunn, Dölitz-Dösen und die Stadt Markkleeberg direkt ans Zentrum an. Ebenso erreicht der Leipziger Osten die im Süden gelegenen Seen direkter. Die Strecke ist nicht nur für Pendler:innen, Arbeitnehmer:innen und Anwohner:innen attraktiv, sondern auch für Tourist:innen und Freizeitsportler:innen.

Auf entspannten, grünen Wegen vom Leipziger Zentrum in den Süden

Der Weg führt durch vorwiegend grüne Abschnitte abseits von lauten, vielbefahrenen Hauptstraßen und kreuzt diese nur selten. Gleichzeitig ist der Weg ausreichend breit, damit alle Verkehrsteilnehmende genug Platz haben. So sind alle, ob jung oder alt, ob Radfahrer oder Skater, sicher und bequem unterwegs.

Streckenpass Abschnitt 1: Vom Bayerischen Bahnhof bis zum S-Bahnhof Connewitz

Das Gelände entlang der Bahntrasse zwischen Bayerischen Bahnhof und S-Bahnhof Connewitz bietet gute Bedingungen, um hier einen Radweg zu realisieren. Der Abstand zwischen Gleisbett und den angrenzenden Grundstücken ist groß genug für einen sicheren Radweg. Lediglich an drei Stellen ist eine größere bauliche Maßnahme erforderlich. Im Rahmen der geplanten Bebauung des Geländes südlich des Bayerischen Bahnhofs wurde bereits darauf verwiesen, Platz für einen angemessenen Radweg bereitzustellen. Damit dies auch realisiert wird, machen wir Ökolöwen uns weiter dafür stark.

Die größeren baulichen Maßnahmen (hier Rot gekennzeichnet) betreffen die Brücken an der Arno-Nitzsche-Straße und der Bornaischen Straße. Aufgrund der Brückenstruktur ist dort eine Unterführung des Radweges aktuell nicht möglich. Eine kurzfristige Lösung ist hier eine Überführung. Langfristig gilt es, die beiden Brücken für einen sicheren Radweg umzubauen.

Die Anbindungen (hier Orange dargestellt) befinden sich größtenteils an Hauptstraßen sowie an einigen Stellen, an denen bereits Wege bis zur Bahntrasse führen. Zusätzlich ist eine Erweiterung Richtung Osten möglich (hier grün gestrichelte Linie).

Streckenpass Abschnitt 2: Von der Bornaischen Straße bis zum Markkleeberger See

Im Abschnitt von der Bornaischen Straße bis zum Markkleeberger See orientiert sich der Verlauf an bereits vorhandenen Wegen und führt durch naturnahe Strukturen abseits von Hauptstraßen.

An zwei Stellen braucht es einen Fußgängerüberweg oder eine Ampel, um für mehr Sicherheit beim Überqueren der Straße zu sorgen. Diese befinden sich am Goethesteig und an der Seenallee (hier Rot gekennzeichnet). Außerdem müssen einige Wege erneuert und ausgebessert werden. Auch im Bereich des zweiten Abschnitts befinden sich bereits gut ausgebaute Anbindungen. Um Markkleeberg-West besser anzubinden, ist es sinnvoll, die Aktiv-Achse entlang der Bahntrasse weiterzuführen.

Für eine lebenswerte Stadt mit Vorbild-Charakter

Damit wir die gesetzten Klimaschutzziele erreichen und Leipzig attraktiver wird, müssen wir in ein gut ausgebautes Radwegenetz investieren. Die Aktiv-Achse Süd spielt hier eine wichtige Rolle, da sie im Süden das Radwegenetz vervollständigt. So entwickelt sich Leipzig weiter zu einer lebenswerten und zukunftsfähigen Stadt, die für andere als Vorbild dient.

Radschnellweg Markkleeberg – Leipzig

Seit dem Jahr 2021 plant das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) eine Radschnellverbindung Markkleeberg – Leipzig. Der geplante Radschnellweg soll eine Länge von etwa zehn Kilometern umfassen. Start- bzw. Endpunkt in Markkleeberg ist die Herrmann-Müller-Straße an der Kreuzung mit der Zöbigker Straße, in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Großstädteln. Von dort aus kann ein Anschluss weiter in Richtung Böhlen und Zwenkau hergestellt werden. Auf Leipziger Seite soll der Innenstadtring im Umfeld des Wilhelm-Leuschner-Platzes über die Windmühlenstraße/Grünewaldstraße erreicht werden.

Vorstudie Radschnellweg Markleeberg – Leipzig: Planungskorridor verläuft über Aktiv-Achse-Süd

Mit der Voruntersuchung legte sich das Landesamt auf eine Routenführung durch Markkleeberg-West fest. Am Ortsausgang Markkleebergs in Richtung Leipzig soll die Radverbindung von der Koburger Straße kommend die Pleiße mit dem Pleißeradweg in Richtung Osten kreuzen und auf Leipziger Gebiet bis zur Brücke der Bornaischen Straße entlang der S-Bahn-Trasse verlaufen. Am S-Bahnhof Connewitz kann die potentielle Aktiv-Achse-Süd nahtlos anschließen. Sie führt hier schnurgerade immer genau westlich neben den Bahngleisen bis zum Bayerischen Bahnhof.

Das LASuV hat jedoch nicht den exakten Verlauf der Aktiv-Achse-Süd in seine Radschnellwegplanung aufgenommen. Stattdessen plant es umwegige Verschwenkungen auf der östlichen Seite der Bahngleise durch das Bestandsstraßennetz. Der Grund: Angeblich wehrt sich die Deutsche Bahn gegen eine sinnvolle Streckenführung westlich entlang der Gleise.

Visualisierung Fuß-/Radbrücke über die Gleise der S-Bahn auf Höhe Steinstraße für den Masterplan Bayerischer Bahnhof
Visualisierung Fuß-/Radbrücke über die Gleise der S-Bahn auf Höhe Steinstraße mit Blick nach Norden. Aktiv-Achse-Süd westlich entlang der S-Bahn in Richtung Bayerischer Bahnhof. Grafik: KHP Kolb Ripke Architekten 2016

Wir haben die schlechte Routenführung des Landesamtes in unserer Stellungnahme (siehe Download) kritisiert. Wir Ökolöwen fordern Freistaat und Deutsche Bahn auf, sich auf die sinnvolle Routenführung der Aktiv-Achse-Süd westlich entlang der Bahngleise zu einigen!

Wie es mit dem Radschnellweg weiter geht

Die Ergebnisse der Vorstudie sollen in einen Bürger:innenbeteiligungsprozess überführt werden. Nach Auswertung der Rückmeldungen will der Freistaat Sachsen die Vorstudie dem Bundesministerium für Verkehr zur Prüfung des Vorhabens sowie zur Bestätigung der Förderfähigkeit vorlegen.

Wenn der Bund eine finanzielle Förderung beschließt, führen die jeweils zuständigen Baulastträger – die Stadt Leipzig und der Freistaat Sachsen – die weiterführende Detailplanung in ihren jeweiligen Abschnitten fort. Ziel ist es, die baurechtlichen Genehmigungen zu erlangen und den Radschnellweg Markkleeberg - Leipzig in die Haushaltsplanung aufzunehmen. Das Datum des Baubeginns steht also noch in den Sternen. Wir Ökolöwen bleiben weiter dran.

Timeline Radschnellweg Markkleeberg - Leipzig

Sommer 2025

Verbändebeteiligung zur Vorstudie der Radschnellverbindung

2024

Erarbeitung Verkehrspotentialuntersuchung, Ermittlung der Kosten-/Nutzen-Daten; Verlaufsoptimierungen; Kostenschätzungen und -abstimmungen für Radschnellweg Markkleeberg - Leipzig

2022 – 2024

Abstimmung Deutsche Bahn AG und Freistaat Sachsen zu Nachnutzung bahnnaher Freiflächen für Radschnellweg mit Aktiv-Achse-Süd

31. Mai 2022

Erstinformation der regionalen Fachöffentlichkeit (AG Rad Leipzig zzgl. Stadtverwaltung Markkleeberg) über die Linienvorauswahl und die Befahrungsstrecken

2022

Raumanalyse/Flächennutzung, Flächenrestriktionen, Trassensondierung, Untersuchungsstrecken; Vorabstimmungen zu Restriktionen planungswichtiger Flächen (Deutsche Bahn AG, Stadtwerke Leipzig)

08. November 2021

Planungsbeginn Radschnellweg Markkleeberg - Leipzig

13.Oktober 2021

Abschluss Vergabeverfahren (Zuschlag)

März 2021

Vereinbarung zwischen LASuV und Stadt Leipzig zur Planungs- und Bauabsicht Radschnellverbindung Markkleeberg - Leipzig

Dezember 2019

Stadtrat beschließt auf Antrag von B90/Grüne und SPD Machbarkeitsstudie für Aktiv-Achse-Süd

August 2019

Ökolöwe fordert Aktiv-Achse-Süd: Eine autofreie Radverbindung durchs Grüne vom Bayerischen Bahnhof bis direkt an den Markkleeberger See


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